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Mutters

Agenda

ersten Band

Oktober (?) 1955

(Brief von Satprem an Mutter)

Pondicherry, 1955

Mutter, als ich Dich verließ, bekam ich Post von meinen Freunden aus Bangalore. Sie haben gerade eine alte mongolische Residenz in Hyderabad gekauft, umgeben von Gärten, die dem Nizam gehörten... Sie schlagen vor, daß ihr neuer Besitz ein bezaubernder Rahmen wäre, um das Buch zu schreiben, das ich seit Jahren schreiben wollte und das ich nicht schrieb, weil ich dauernd über Berg und Tal rannte. Schließlich sagen sie ausdrücklich, wenn ich Bedenken hätte, lange bei ihnen zu bleiben, könnten sie leicht bei ihrem Freund, dem Maharadscha von Jaipur, oder auch in Hyderabad, eine einträgliche und wenig aufreibende Arbeit für mich finden, die mir Zeit läßt, zu schreiben oder zu tun, was mir gut scheint.

All das läßt mich brennen und entfacht viele Verlockungen, die sehr verschiedene und nicht sehr befriedigte Elemente in mir ansprechen.

Um das Bild zu vervollständigen – denn ich weiß nicht, welche Inspiration mich drängt, Dir all das im Einzelnen darzustellen – muß ich Dir sagen, daß diese Freunde Opiumraucher sind und daß Opium eine wichtige Rolle in meinem Leben gespielt hat und immer noch eine starke Anziehung auf mich ausübt, die Anziehung des Vergessens.

Dies ist die Situation. All das kollidiert in mir um so stärker, weil es jetzt geschieht, bei meinem gegenwärtigen Geisteszustand, den Du kennst.

Es scheint mir unwahrscheinlich, daß ich widerstehen könnte... und dennoch ist nichts sicher in mir, denn es drängt mich, Dir zu schreiben in der Hoffnung auf irgendein Wunder, das mir zeigen würde, wo mein Weg ist, und mein ganzes Wesen überzeugen würde.

Mutter, ich möchte zugleich Dein Kind sein und weggehen!! All das zerreißt mich. Wo ist die Lösung für diese Unmöglichkeit?

Ich bin nicht sehr würdig, Dein Kind zu sein.

Bernard

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