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Mutters

Agenda

ersten Band

1. Januar 1958

(Auszug aus der Mittwochsklasse:)

O Natur, materielle Mutter,

Du hast gesagt, Du wirst mitarbeiten,

und die Herrlichkeit dieser Mitarbeit

kennt keine Grenzen.

(Botschaft zum 1. Januar 1958)

Mutter, erklärst du die Botschaft für dieses Jahr?

Da gibt es nichts zu erklären. Es ist eine Erfahrung, etwas, das geschah, und als es geschah, notierte ich es, und zufällig geschah es gerade in dem Augenblick, als ich etwas für das neue Jahr schreiben mußte (zu dem Zeitpunkt war es noch das nächste Jahr, das Jahr, das heute anfängt). Als ich mich erinnerte, daß ich etwas schreiben mußte, kam diese Erfahrung – nicht aus diesem Grunde, sondern gleichzeitig –, und als ich sie notierte, merkte ich... daß es die Botschaft für dieses Jahr war!

(Mutter liest die Aufzeichnung ihrer Erfahrung)

Im Laufe einer unserer Unterrichtsstunden [am 30. Oktober 1957] sprach ich vom grenzenlosen Überfluß der Natur, von der unerschöpflichen Schöpfungskraft, die die unzähligen Formen nimmt und sie mischt, wieder trennt und wieder formt, sie auseinandernimmt, sie zerstört, um zu immer neuen Verbindungen zu kommen. Ich nannte es einen großen Kochkessel: man rührt darin und bringt etwas hervor; ist es nicht gut, wirft man es wieder hinein und nimmt etwas anderes... Eine Form oder zwei Formen oder hundert Formen, für die Natur hat das überhaupt keine Bedeutung, es gibt Tausende und Tausende von Formen, und die Jahre, die Jahrhunderte, die Jahrtausende, die Jahrmillionen haben keinerlei Bedeutung, sie hat die Ewigkeit vor sich! Es ist ganz offensichtlich, daß sie das lustig findet und keine Eile hat. Wenn man zu ihr davon spricht, die Etappen zu verkürzen und diesen oder jenen Teil ihrer Arbeit schneller zu beenden, ist ihre Antwort immer dieselbe: "Aber warum, warum? Amüsiert euch das nicht?"

An dem Abend, als ich euch das sagte, identifizierte ich mich vollkommen mit der Natur, betrat ihr Spiel. Und diese Bewegung der Identifikation löste eine Antwort aus, eine Art neuer Vertraulichkeit zwischen der Natur und mir, eine lange Bewegung der Annäherung, die ihren Höhepunkt in einer Erfahrung am 8. November fand.

Plötzlich verstand die Natur. Sie verstand, daß dieses neue Bewußtsein, das geboren wurde, sie nicht abweisen will, sondern sie voll miteinbeziehen möchte. Sie verstand, daß diese neue Spiritualität sich nicht vom Leben entfernt, nicht ängstlich vor der ungeheuren Fülle ihrer Bewegung zurückschreckt, sondern im Gegenteil alle ihre Facetten eingliedern will. Sie verstand, daß das supramentale Bewußtsein nicht da ist, um sie zu verkleinern, sondern um sie zu vervollständigen.

Da kam von der Höchsten Realität dieses Gebot: "Erwache, O Natur, zur Freude der Zusammenarbeit." Und die ganze Natur sprang plötzlich in einem ungeheuren Freudensprung hervor und sagte: "Ich akzeptiere, ich nehme an der Arbeit teil." Und zur gleichen Zeit stellte sich eine Stille, eine vollkommene Ruhe ein, damit dieser empfangende Körper den ungeheuren Strom der Freude der Natur, der wie in einer Bewegung der Anerkennung hervorstürzte, aufnehmen und halten konnte, ohne zu brechen, ohne etwas zu verlieren. Sie willigte ein, sie sah, mit der ganzen Ewigkeit vor sich, daß dieses supramentale Bewußtsein ihr eine viel vollkommenere Erfüllung geben würde, ihrer Bewegung eine noch stärkere Kraft, ihrem Spiel mehr Weite, mehr Möglichkeiten.

Und plötzlich hörte ich, als käme es von allen Ecken der Erde, diese großen Klänge, die man manchmal im Subtilphysischen hört, ein wenig ähnlich denen von Beethovens Konzert in D, und die zur Stunde großer Fortschritte kommen, als würden fünfzig Orchester zusammen ausbrechen, ohne einen falschen Ton, um die Freude dieser neuen Vereinigung zwischen der Natur und dem Geist auszusprechen, die Begegnung alter Freunde, die sich nach langer Trennung wiederfinden.

Da kamen diese Worte: "O Natur, materielle Mutter, Du hast gesagt, Du wirst mitarbeiten, und die Herrlichkeit dieser Mitarbeit kennt keine Grenzen."

Und das strahlende Glück dieser Herrlichkeit wurde in vollkommenem Frieden empfangen.

So vollzog sich die Geburt der Botschaft für das Neue Jahr.

(Dann erklärt Mutter)

Ich muß euch noch eines sagen: man darf sich über die Bedeutung dieser Erfahrung nicht täuschen und sich einbilden, daß von nun an alles ohne Schwierigkeiten und immer nach euren persönlichen Wünschen geschieht. Auf dieser Ebene liegt das nicht. Das bedeutet nicht, daß es nicht regnen wird, wenn wir es nicht wollen; wenn wir wollen, daß ein Ereignis in der Welt geschieht, es sich sofort ereignen wird; daß alle Schwierigkeiten sofort beseitigt werden und alles wie im Märchen wird. So ist es nicht. Es ist tiefgründiger: die Natur akzeptierte in ihrem Spiel der Kräfte die neue Kraft, die sich manifestiert hat, und nahm sie in ihre Bewegungen auf. Und wie immer sind die Bewegungen der Natur auf einem Maßstab, der unendlich die menschliche Skala überschreitet und der für ein gewöhnliches menschliches Bewußtsein nicht erkennbar ist. Es ist vielmehr eine innere psychologische Möglichkeit, die in der Welt geboren wurde, als eine auffällige Änderung der irdischen Ereignisse.

Ich betone das, weil man vielleicht verleitet wäre zu glauben, die Märchen würden sich jetzt auf der Erde erfüllen. Dazu ist die Zeit noch nicht gekommen.

(Schweigen)

Man muß sehr viel Geduld haben und eine sehr weite und umfassende Sicht, um zu verstehen, wie die Dinge geschehen.

(Schweigen)

Die Wunder, die geschehen, könnte man nicht als wörtliche Wunder bezeichnen, in dem Sinne, daß es nicht so geschieht wie in den Geschichten. Es ist nur für eine sehr tiefe Schau der Dinge sichtbar – sehr tief, sehr verständnisvoll, sehr weit.

(Schweigen)

Man muß bereits fähig sein, den Methoden und Mitteln der Gnade zu folgen, um ihre Handlung zu erkennen. Man muß bereits fähig sein, sich nicht durch die Erscheinungen blenden zu lassen, um eine tiefere Wahrheit der Dinge zu sehen.

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