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Mutters

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ersten Band

25. Oktober 1958

(Über Satprems Tantra-Guru)

Wenn X. seine Pudja macht, erkenne ich stets deutlich die besondere Form der Mutter, die er invokiert: ich sehe sie herabkommen.

Jeder steht in Beziehung mit dem universellen Ausdruck eines bestimmten Aspekts oder Willens oder Modus des Höchsten, und wenn sich die Aspiration darauf richtet, ist es auch das, was kommt, mit einer außerordentlichen Flexibilität. Und in dem Moment werde ich sogar der Zeuge (nicht der Zeuge im Sinne der Purusha 1: ein viel... unendlicher und ewiger Zeuge als die Purusha). Ich sehe das, was antwortet, warum es antwortet, wie es antwortet. Und auf diese Weise weiß ich, was die Leute wollen (aber nicht hier unten, nicht einmal in ihrer höchsten Aspiration). Ich sehe es sogar, wenn die Leute selber nicht mehr bewußt sind – noch nicht bewußt, um genau zu sein (für mich ist es "nicht mehr", aber das macht nichts!), sich noch nicht irgendwo dieser Identifikation bewußt geworden sind. So sehe ich es.

Interessant.

Doch diese Leute machen die Pudjas all dieser Kräfte und Gottheiten, aber das ist nicht... nicht die Höchste Wahrheit. Das, was Sri Aurobindo wahren surrender nannte, die Hingabe an den Höchsten, stellt eine viel höhere Wahrheit dar als die, nur auf sich selbst zu zählen.

Das ist es auch, was immer die Komplikationen und Konflikte herbeiführt. Ich wunderte mich stets, daß die Atmosphäre des Ashrams sich mit Konflikten füllte, wenn er hier ist – der Grund liegt darin. 2

Wie kommt es, daß die Leute sich dieser Identifikation nicht bewußt sind, die sie dennoch in einem Teil ihres Wesens haben?

Verstehst du, zwischen dem äußeren Bewußtsein und dem tiefsten Bewußtsein bestehen richtiggehende Löcher – fehlende "Verbindungsstücke" von Seinszuständen, die gebildet werden müssen und die sie nicht herzustellen wissen. Da ist ihr erster Eindruck, wenn sie dort hineinkommen, eine Panik! Sie glauben in die Nacht zu fallen, ins Nichts, ins Nicht-Sein!

Ich hatte einen dänischen Freund, ein Maler, der so reagierte. Er wollte, daß ich ihm beibringe, seinen Körper zu verlassen; er hatte interessante Träume und meinte es wäre wertvoll, bewußt dorthin zu gehen. Also half ich ihm "hinauszugehen" – aber es wurde eine Schreckenserfahrung!... Wenn er träumte, blieb wohl ein Teil seines Mentals bewußt, aktiv, und es bestand eine Art Verbindung zwischen diesem aktiven Teil und seinem äußeren Wesen, so erinnerte er sich an gewisse seiner Träume, aber es war nur ein sehr partielles Phänomen. Seinen Körper zu verlassen, bedeutet, nach und nach ALLE Seinszustände zu durchschreiten, wenn man es systematisch tut. Aber bereits beim Subtilphysischen war es fast nicht mehr individualisiert, und sobald er ein wenig weiter ging, gab es gar nichts mehr! Es hatte sich noch nicht gebildet, es existierte nicht.

So setzen sie sich hin (man sagt ihnen, sich zu verinnerlichen, in sich selbst zu dringen), und dann verspüren sie eine Bedrängnis! – Natürlich, denn sie haben den Eindruck, daß sie... verschwinden: es gibt nichts mehr! Sie haben dort kein Bewußtsein!

 

1 Purusha: das Wesen oder Ich, welches das Werden (Prakriti) betrachtet und unterstützt.

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2 Die okkulte Atmosphäre der tantrischen Pudjas wendet sich an Kräfte, die nicht in Einklang mit der völlig anderen Atmosphäre und der völlig anderen Einstellung des supramentalen Yogas stehen.

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