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Mutters

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ersten Band

7. April 1959

(Brief von Satprem an Mutter)

Pondicherry, 7. April 1959

Liebe Mutter,

Ich bestätige vor Dir den Entschluß, den ich heute morgen am Samadhi faßte.

Fortan weigere ich mich, zum Komplizen dieser Kraft zu werden. Sie ist mein Feind. Welche Form er auch annimmt und welchen Widerhall er auch in meiner Natur findet, ich weigere mich, ihm nachzugeben, und klammere mich an Dich. Du bist die einzige Wirklichkeit: dies ist mein Mantra. Alles, was versucht, mich an Dir zweifeln zu lassen, ist mein Feind. Du bist die einzige Wirklichkeit.

Und jedesmal, wenn ich den Schatten nahen fühle, rufe ich Dich, sofort.

Daß Du nie mehr wegen mir leidest. O Mutter, reinige mich und öffne mein Herz.

Dein Kind,

Satprem

P.S. Vielleicht ist es gut, Dir die beiden Stützpunkte zu nennen, die diese Kraft beim letzten Angriff in mir fand:

1) Die Tatsache, daß ich ständig belästigt werde, und, manchmal, eine gewisse Abscheu vor mentaler Arbeit. Mit der daraus folgenden Suggestion: eine Hütte in Rameswaram zu haben und mich ausschließlich auf die innere Entwicklung zu konzentrieren.

2) Ich fühle mich sehr gezogen – nicht immer, aber periodisch – von dem Bedürfnis zu schreiben (keine mentalen Dinge) und es ärgert mich, daß L'Orpailleur nicht erscheint, weil ich mir nicht die Zeit genommen habe, gewisse Korrekturen durchzuführen. Wenn alles gut geht, mache ich Dir die Gabe von all dem (vielleicht ist es ein versteckter Ehrgeiz? aber ich bin nicht sicher – ich glaube eher, es ist ein Bedürfnis, oder?) und wenn es schlecht geht, "schimpfe" ich, nicht die Zeit zu haben, etwas anderes zu schreiben.

Das ist die Situation. Erleuchte mich, Mutter.

Satprem

 

(Mutters Antwort)

Mittwoch morgen 8.4.59

Satprem, mein liebes Kind,

Dein Entschluß war direkt zu mir gegangen und ich hatte ihn in die Tiefe meines Herzens genommen und mit meinem höchsten Willen gesagt: "Es sei so."

Jetzt kam gerade Dein Brief und bestätigte meine Erfahrung. Es ist gut.

Ich habe Dein Postskriptum gelesen und ich verstehe. Auch das war eine Bestätigung dessen, was ich fühlte. Ich bin nicht einverstanden, daß Du mit Arbeit belästigt wirst, vor allem nicht mit dringender Arbeit, die schnell getan werden muß – das widerspricht der Ruhe und inneren Konzentration, die so unerläßlich sind, um sich von seinen Schwierigkeiten zu befreien. Ich werde das Nötige veranlassen, um dem abzuhelfen. Das war auch der Grund, warum ich Dir in letzter Zeit sagte, daß meine Arbeit nicht dringend ist. Doch vor allem die am Bulletin muß für den Augenblick aufhören.

Der zweite Punkt enthält auch sein Element der Wahrheit – wir werden darüber sprechen.

Mit all meiner Liebe umhülle ich Dich, mein Kind, und sage Dir: habe Mut, der Sieg ist gewiß, nicht gestutzt und partiell, sondern umfassend.

Mutter

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