Mutters
Agenda
ersten Band
Anfang Mai 1959
(Brief von Satprem an Mutter)
Pondicherry, Mai 1959
Liebe Mutter,
Ich sprach gerade einige Minuten mit X. Er verließ Dich völlig "gerührt" (in seiner tiefen Weise). "Ich stand aufrecht vor Mutter und wußte nicht mehr, wo ich war. Nach einer Viertelstunde fand ich mich dort." Mehrere Male sagte er: "Große Kraft, Große Kraft... Ein Ozean. Sie allein kann verstehen." Als ich ihm meine Überraschung bekundete, weil er auf dem Weg zu Dir gesagt hatte, er würde dieses "Japa" stehend vor Dir erst morgen anfangen, antwortete er: "Als ich bei Mutter ankam, fühlte ich Den Befehl von oben, und ich begann sofort."
Er sagte mir, dieses Japa mit Dir müsse an drei aufeinanderfolgenden Tagen stattfinden, folglich regelt das die Frage unserer Gespräche, Du wirst bis Mittwoch oder Donnerstag beschäftigt sein. Er sagte 10:15 wäre besser für ihn (das kann auch heißen 10:20), weil er mit dem ersten Teil seiner Pudja erst um 10 Uhr fertig wird. Deshalb kamen wir heute morgen auch mit Verspätung (er "saß" noch, als ich ihn abholte). Überhaupt ist X stets "überraschend" in seinen Taten, und er hat kaum ein Gefühl der Zeit. Er sagte mir: "Verstehst du, hier bin ich im Hause von Annapurna 1 und ich bin so froh, meine Japas und Pudjas machen zu können, ohne von meinen Familiensorgen gestört zu werden. Hier kann ich endlich ausschließlich für Das leben. Hier herrscht überall eine große Schwingung." Da vergißt er die Zeit.
Dein Kind,
Satprem
P.S. Die Gottheit, die er in seinen jetzigen Pudjas invokiert, ist Durga.
1 Annapurna: "Jene, die die Welten ernährt", Gattin von Shiva, einer der Aspekte der höchsten Mutter.