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Mutters

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ersten Band

7. Juni 1959

(Brief von Satprem an Mutter)

Rameswaram, 7. Juni 1959

Liebe Mutter,

Ich dachte, manche Einzelheiten von Gesprächen mit X könnten Dich interessieren:

1) X sprach von den vedischen Zeiten, als ein einziger "Kaiser" oder Weiser die gesamte Welt beherrschte, mit der Hilfe von "Statthaltern"; dann wurden diese Statthalter nach und nach zu unabhängigen Königen und die Konflikte entstanden. Dann fragte ich ihn, was nach diesem nahenden Krieg geschehen würde, ob die Welt besser würde. Er antwortete: "Ja, große Weise wie Sri Aurobindo, die jetzt in ihren subtilen Körpern wandern, werden erscheinen. Einige Weise werden vielleicht die Körper von führenden Politikern im Westen annehmen. Es wird das Ende der unwissenden atomaren Maschinen und der Anfang eines neuen Zeitalters sein, wo große Weise die Welt führen." Die Vision von X scheint also Sri Aurobindos Vorhersage für 1967 zu entsprechen.

Er gab keine weiteren Einzelheiten über diesen Krieg, außer zu sagen, daß die Länder, die am meisten leiden würden, jene des Nordens und des Osten seien, er nannte: Birma, Japan, China, Rußland. Er sagte ziemlich kategorisch, daß Rußland weggefegt würde und es der Triumph von Amerika sein werde.

2) X gab mir gewisse Details über seine Kräfte der Weissagung, aber vielleicht ist es besser, das nicht in einem Brief zu schreiben. Bei diesem Anlaß sagte er, er wolle keine Geheimnisse vor mir haben: "Ich möchte, daß du alles weißt. Ich möchte dich zum Hauptschüler meiner Überlieferung machen. Wenn die Zeit kommt, wirst du wissen, was ich meine. Mit dir habe ich eine vollständige Verbindung, nicht nur in meinen Gedanken, sondern in meinem Blut und Körper."

Ein anderes Mal sagte er: "Ich kümmere mich immer um dich." Und als ich ihn fragte, warum er sich soviel Mühe machte, antwortete er: "Weil es mir befohlen wurde." Diese Zuwendung von ihm und von Dir überrascht mich, denn ich empfinde mich nicht als gut, und ich weiß, daß ich beim geringsten Anlaß ernsthaft bereit bin, alles zu verlassen, weil sich etwas in mir zutiefst auflehnt, aus Übermaß an Leiden, aus Mangel an Liebe und Erfüllung, aus Übermaß an Einsamkeit. Gestern abend war es wieder in voller Stärke da, mit meiner ganzen Zustimmung, und dann kann mich niemand in der Welt zurückhalten. Das ist es, dieser PUNKT des Leidens, der veranlaßt, daß ich allem den Rücken kehren will. Nicht Selbstmord begehen: den Rücken kehren.

X beschrieb mir die Geschichte meiner letzten drei Leben (ziemlich makaber), aber das schreibe ich Dir ein anderes Mal.

3) X hat seine Arbeit für mich oder für Dich noch nicht begonnen, weil ihm bis heute unwohl war. Eines abends machte er eine sehr schöne Bemerkung über Dich und Dein Mantra, aber es lag nicht so sehr in den Worten wie in dem ganzen Ton, mit dem er sagte: "Wer? Wer? Gibt es eine einzige Person in der Welt, die so sagen kann: "Triomphe à toi... Mahima... Mahima" [Dein sei der Sieg...]?" Und drei oder vier Mal wiederholte er Dein Mantra mit einem solchen Ausdruck...

Er tat noch nicht, was er mit Deinem Mantra in seinen Pudjas vorhatte, denn er war krank und mußte seine Pudjas unterbrechen. Aber jetzt geht es ihm wieder gut.

............

Weitere Einzelheiten kann ich Dir nicht geben, außer daß ich nicht glücklich bin. Tatsächlich bin ich seit drei Jahren nur durch meine Geldnot gefesselt, sonst wäre ich auf anderen Wegen, weit von hier – ohne mehr Hoffnung im Herzen, aber wenigstens mit Raum vor mir. Ich bin nur hier, um Dir einen Gefallen zu tun, aber ich weiß nicht, ob ich mein Bedürfnis nach Raum lange verdrängen kann – das dauert schon zu lange an. Dies ist die ungeschminkte Wahrheit. Aber was kann ich tun, ich bin gebunden. Könnte ich wahrhaft lieben, wären die Dinge anders, aber ich scheine niemanden zu lieben, nicht einmal mich selbst, und die einzige Liebe, zu der ich fähig bin, die menschliche Liebe, ist mir verboten. So kann ich nichts tun, auf keiner Ebene, und hoffe auf nichts mehr. Entschuldige, ich wünsche nicht, Dich zu schmerzen, aber ich kann auch nicht so tun, als wäre ich zufrieden mit meinem Schicksal.

Satprem

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