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Mutters

Agenda

fünften Band

23. April 1964

(von Satprem an Sujata)

Paris

Es ist hart, verstehst Du, das Leben hier ist hektisch, gequält, ständig Leute treffen, immer rennen – es ist gar keine Zeit da, das Leben zu leben, nichts hat die Zeit zu sein. Mein Bruder leidet auch unter diesem Leben und möchte gerne etwas anderes, aber sie sind so eingeschnürt, in diese Falschheit verstrickt, daß sie nicht mehr daraus herauskommen; man müßte alles zerbrechen.

Ich weiß nicht, was da vor sich geht, aber alle Briefe, die Du mir schreibst, kommen geöffnet an, werden sie in Indien zensuriert?? Das ist der dritte Brief von Dir, der so ankommt, geöffnet, der Umschlag halb zerrissen. Im übrigen ist der Vertrag mit Corréa unterschrieben, und sie werden das Buch im September ohne Kürzungen in einer Auflage von 4000 Exemplaren herausbringen. Stell Dir vor, sie wollten, daß ich mich im französischen Fernsehen zu diesem Buch interviewen lasse, aber ich habe abgelehnt – diese Werbeorganisationen sind genau so verlogen wie alles andere. Sie wollten auch ein Foto von mir; ich sagte ihnen dazu, daß es geschmacklos sei, mein Foto in ein Buch über Sri Aurobindo aufzunehmen. Jedenfalls ist es soweit, das Buch wird herausgegeben. Ich habe Mutter geschrieben, um es ihr zu sagen (ein zweiter Brief).

Meine eigene liebe Mutter ist ganz verjüngt und strahlend – sie ist wahrhaftig eine lebendig-natürliche Seele, eine lebendige Kraft.

Ich werde viele-viele Jahre brauchen, um diese drei verlorenen Monate wettzumachen, denn jeder Tag ist ungefähr ein halbes Jahr nach französischer Zeit.

S.

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