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Mutters

Agenda

siebenten Band

30. April 1966

(Bezüglich einiger sehr großzügiger Schüler, die Mutter Päckchen mit Fertigsuppen schicken, die sie dann an Satprem weitergibt)

Es handelt sich um zwei alte Damen deutscher Herkunft, aber Jüdinnen. In Deutschland ist man immer noch nicht sehr nett; Hitlers Einfluß war katastrophal, die Juden werden noch immer mit Verachtung behandelt – widerwärtig. Also wanderten die beiden nach Israel aus. Sie sind sehr großzügig. Aber es gibt immer noch Leute mit Vorurteilen.

Unter Pétain gab es in Frankreich diese groteske Geschichte mit dem "gelben Stern"; das hat, glaube ich, auch einen sehr schlechten Eindruck hinterlassen.

Gewissen Leuten würde ich diese Päckchen nicht geben: sie würden sofort sagen, sie seien nicht gut!

Nein!

Die Erwachsenen sind schlimmer als Kinder – schlimmer. So kleinlich und gemein, so idiotisch voreingenommen.

Nicht einmal das Einfachste, nämlich unparteiisch, neutral und vollkommen aufrichtig zu sein, unvoreingenommen gegenüber Erfahrungen, gegenüber dem Leben, den Dingen – nicht einmal das können sie sein. Immer stehen so kleine Vorurteile und Vorlieben im Hintergrund.

All dies sammelt sich im Unterbewußten an und kommt in Form von "Träumen" zum Vorschein. Natürlich (und das ist eine sehr geläufige Erfahrung, die alle kennen, die auch nur den geringsten Einblick in das Spiel der okkulten Kräfte haben) – wenn jemand in deinem Traum kommt und dich angreift und schlägt, so ist absolut sicher, daß du schlecht über ihn gedacht oder gefühlt hast. Es fällt in dieser Form auf einen zurück. Aber sie werden dir im Gegenteil sagen: "Siehst du, ich hatte recht, schlecht von ihm zu denken: er hat mich angegriffen!"

Wie Kinder, völlig unwissend.

Also...

*
*   *

Mutter geht zu Savitri über:

Then disappointed to the Void he turns

And in its happy nothingness asks release1

(X.IV.644)

Das sind die Nihilisten: Shankaracharya usw., die Anbeter des Nichts.

Die Anbeter des Nichts... Ich weiß nicht, je weiter ich fortschreite, desto mehr gewinne ich den Eindruck eines Nichts... sehr weich, sehr erfüllt, aber ein Nichts. Es ist vollkommen leer und voll zugleich, es ist sehr weich, aber nichts ist da.

Du spielst mit Worten.

Nein, nein!

Im Grunde ist dies das harmonischste Mittel, um das Ego loszuwerden – dieser Hang zum Nichts. Das Ego kommt an sein Ende. Ja, es ist die harmonischste Art, die höhere Art, um mit dem Ego Schluß zu machen.

Es ist seines Daseins müde. Anstatt sich tot und ausgelöscht zu fühlen: (Mutter macht eine Geste der Überantwortung) uff!... ein Uff der Erleichterung: "Genug, genug dieses Daseinskampfes." Man könnte sagen: die Falschheit ist ihres Daseins müde und gibt auf.

Anstatt durch Zerquetschen und Zertrampeln zu verschwinden: (dieselbe Geste des Aufgebens) einfach nicht mehr sein.

Das ist das göttliche Mittel, das Ego auszulöschen.

Das Ego ist nicht mehr notwendig. Es hat seine Arbeit getan, das Bewußtsein ist bereit, und dann (dieselbe Geste) uff! "Ich bin es leid zu leiden, ich will nicht mehr sein."

 

1 Dann wendet er sich ganz enttäuscht an jene Leere und bittet in ihrem glücklichen Nichtsein um Erlösung (XIV.644; dt. S. 658)

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