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Mutters

Agenda

zehnten Band

29. Oktober 1969

(Das Gespräch beginnt mit einer Stunde Verspätung.)

Es ist schrecklich...

Es ist schade für die Agenda, wenn du nämlich um elf Uhr schon so viele Leute gesehen hast... Wie oft hast du mir gesagt: "Ach, mir scheint, ich wollte dir etwas sagen, aber jetzt ist es nicht mehr da ..." Das ist schade.

Ja, aber das ganze Leben ist so. Ich bemühe mich, so sehr ich kann, doch alle kommen – die Geburtstage, die Besucher, die... Dabei empfange ich nicht einmal alle. Es ist schrecklich geworden.

Ich will etwas probieren: zweimal wöchentlich, an den Tagen, wo du kommst, lehne ich alle Besucher ab.

Ich werde das irgendwie einrichten, denn es wird wirklich unmöglich. Unter diesen Bedingungen kann ich die Arbeit nicht ausführen.

*
*   *

(Dann hört sich Mutter den Entwurf der englischen Übersetzung der "Notizen auf dem Weg" an. Es handelt sich um das Gespräch vom 16. August, wo Mutter von der Notwendigkeit sprach, die Leere herzustellen und auf den Auftrag von oben zu warten.)

Ich glaube, das ist unverständlich für die Leute, sie werden alle einschlafen...

(Zu Nolini:) Denkst du, sie können es verstehen?

(Nolini:) Verstehen spielt keine Rolle – es ist gut!... Wenn ich meiner Schulklasse Mutters Sachen vorlese, sage ich immer: "Versucht nicht, es zu verstehen, versucht nur zu fühlen, was da ist. Wenn das Verständnis kommt, um so besser, aber wenn es nicht kommt, beunruhigt euch nicht. Versucht zu fühlen, was da ist!"

*
*   *

(Etwas später, in bezug auf Satprems baldigen Geburtstag
und sein letztes Treffen mit dem Heiler)

Ich versuchte zu sehen, was ich dir schenken könnte... Ich weiß es nicht. Brauchst du nichts? Wenn du etwas brauchst, sag es!... Gibt es nichts, von dem du sagen würdest: "Ach, das hätte ich gern ..." Hast du dir das niemals gesagt?

Nein.

Wunderbar!

Nein, nein. Ich habe alles, was ich brauche.

Wie alt wirst du?

Sechsundvierzig.

Babah!

(Schweigen)

Offenbar habe ich bei A.R. Sturzbäche ausgelöst?

Armer Mann! Er weinte... Und doch denke ich, daß es ihm gut tat.

In einigen Tagen reist er ab.

Es ist sehr schwierig zu wissen, was man tun soll.

Ja.

(langes Schweigen)

Man kann es nicht wissen. Ich selbst bin überzeugt, daß man es nicht wissen kann, daß man so sein muß (Mutter öffnet ihre Hände nach oben). Was ich da sagte [in den "Notizen", das, was wir gerade lasen] ist wahr: Man muß so sein, und dann... das höhere Bewußtsein durch einen handeln lassen.

Genau das versuchte ich zu tun. Siehst du keine Fehlermöglichkeiten darin?

Nein. Für mich gibt es das nicht.

Auf längere Sicht bin ich überzeugt, daß es ihm sehr gut getan hat. Im ersten Augenblick ist es sehr schwierig.

Etwas drängte mich, so mit ihm zu sprechen, denn ich habe diesen Mann gern.

Ja.

Wenn er mir gleichgültig wäre, würde ich sagen: "Ja, ja, alles ist in Ordnung" und mehr nicht.

Ja. Man weiß es nicht. Mein Körper beginnt völlig zu verstehen, daß man so sein muß (Geste nach oben). Die einzige wirklich wichtige Sache ist, das Bewußtsein IMMER nach oben gewendet zu haben... zur Vollkommenheit, die man manifestieren muß. Das ist alles.

Mit unserem Fassungsvermögen ist es UNMÖGLICH zu verstehen. Wir sehen alles zu eng.

Gerade das versuche ich zu tun, und um was ich dich bitte, Mutter, ist, mir zu geben, daß ich die wahre Sache tue.

Ja, das ist es. Genau das wollte ich dir morgen geben... wenn ich kann. Aber das liegt nicht an "mir", verstehst du: Dort oben mußt du darum bitten, und du wirst es haben.

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