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Mutters

Agenda

dreizehnten Band

8. März 1972

(Mutter nimmt eine Transformationsblüte)

Für wen?

(sie sucht eine weitere für Satprem und Sujata)

Eine Million Rupien sind in Auroville verbrannt.

Eine Million! 1

Ja. Eine Werkstatt, in der Maschinen standen, und die Lagerhalle mit den Vorräten daneben, brrff!

Dies kommt wie ein zwingender Befehl: Folgt dem geraden Weg, sonst geht alles schief!

Es ist schrecklich geworden. Noch ein Kind (ein Baby von anderthalb Jahren) ist in Auroville gestorben, weil die Eltern nicht die richtige Haltung hatten. Es ist gerade geschehen. So ist das. Es wird immer schrecklicher. Wie ein Druck – ein ganz schrecklicher Druck –, um den nötigen Fortschritt zu erzielen. Ich fühle es in mir selbst, in meinem Körper. Aber mein Körper hat keine Furcht, er sagt (Mutter öffnet ihre Hände): "Gut, wenn ich abtreten soll, trete ich ab." In jeder Minute heißt es: Die wahre Sache... (Mutter schlägt ihre Faust nieder) oder das Ende.

Genau das scheint herabgekommen zu sein – ich hatte dir schon gesagt, daß am 21. etwas herabkam (irgendwo ist das notiert), "... und in einigen Tagen werden wir wissen, was es sein wird" 2 . Hast du es nicht gelesen?

Ja, es war am 21. Februar.

Genau dies ist es. Etwas in der Art von... "keine halben Maßnahmen, keine Kompromisse, keine Halbheiten, kein ..." – so (Mutter schlägt ihre Faust nieder).

So ist es für den Körper – in jeder Minute die Forderung: das Leben oder der Tod. Keine Halbheiten... jahrhundertelang fühlte man sich weder völlig schlecht noch völlig gut – das ist vorbei.

Der Körper weiß, daß sich der supramentale Körper nur so bilden kann: man muß GANZ unter dem Einfluß des Göttlichen stehen – keine Kompromisse, keine Halbheiten, kein "das-wird-schon-kommen", nein: so (Mutter schlägt ihre Faust nieder), ein furchtbarer Wille.

Aber... Nur so kann es schnell vorangehen.

(Schweigen)

Dort in der Werkstatt hätte niemand sein sollen, sie war noch nicht in Betrieb; als man es mir sagte, hatte ich jedoch den Eindruck, jemand sei darin verbrannt – ich sprach mit niemandem darüber, denn... Natürlich ist es nur eine Vision, aber...

Alle Maschinen, alle Vorräte, alles niedergebrannt.

Eine schlechte Einstellung dort?

Ja. Oh, sie streiten sich überall. Auch sind manche absichtlich ungehorsam und akzeptieren keinerlei Autorität.

(langes Schweigen)

Aber wenn man die praktische Notwendigkeit der Transformation anerkennt – wenn es wirklich verstanden wird und man etwas zu bewirken versucht, merkt man, daß die materielle Substanz einen Schlag abkriegt und sich erinnert: ein oder zwei Tage lang betet sie, sucht sie, aber dann... läßt es nach.

Ja...

Eine Unfähigkeit, die Spannung aufrechtzuerhalten.

Dies geschieht nicht aus Unfähigkeit.

Was ist es dann?

Ein Widerwille. Egoismus (das, was wir Egoismus nennen), der Egoismus der Materie.

Der Egoismus der Materie...

...die sich nicht unterordnen will.

Das weiß ich. Ständig ertappe ich meinen Körper hier und da und dort... Er will seinen braven kleinen Weg nach gewohnter Weise abschreiten.

Es ist eine Art Erschlaffen der Sehnsucht oder der Spannung.

Ja, das stimmt.

Wie soll man es dann anstellen? Muß man es jedes Mal wieder zurückerlangen oder was?

Ja. Aber dies liegt daran, daß es erst dann stabil sein kann, wenn die Verbindung mit dem Göttlichen WIRKLICH da ist. Wenn man so ist (Geste mit Fäusten oben wie an ein Seil angeklammert), kippt es bei jeder akuten Krise automatisch zur richtigen Seite. Es nimmt den richtigen Weg. Man hat ständig das Gefühl, zwischen Leben und Tod zu schweben, und sobald man die wahre Haltung einnimmt – sobald der BETROFFENE TEIL die wahre Haltung einnimmt –, geht alles gut. Ganz natürlich und leicht geht es gut. Ganz außerordentlich. Aber es ist auch schrecklich, denn es herrscht eine ständige Gefahr. Vielleicht hundertmal am Tag kommt dieses Gefühl (für die Zellen): das Leben oder die Auflösung. Wenn sie sich dann aus Gewohnheit verkrampfen, geht es sehr schlecht. Aber sie lernen zu... (Mutter öffnet ihre Hände in einer Geste der Hingabe), dann geht es gut.

So wird der Körper gleichsam gezwungen, die Ewigkeit zu erlernen. Das ist wirklich interessant. Und ich sehe: die äußeren Umstände werden SCHRECKLICH (in der gewöhnlichen Sicht).

(Mutter tritt in Kontemplation)

Was hast du zu sagen?

Für mich besteht die Schwierigkeit darin, eine Beständigkeit zu erlangen.

Ja.

Ich finde das sehr schwierig. Man versucht einmal, zehnmal, sich wieder zu fangen, aber man hat den Eindruck, daß dies nicht das richtige Vorgehen ist, daß es etwas anderes sein muß und daß... wenn nicht wirklich eine höhere Kraft FÜR EINEN handelt, man nichts tun kann.

Ja, das stimmt. Aber ich habe Erfahrungen – Hunderte von Erfahrungen –, daß es, sobald man die wahre Haltung einnimmt, GETAN ist.

Wir selbst verhindern, daß es getan wird. Als würde unsere Kontrolle die Kraft daran hindern zu handeln (etwas in der Art). Man muß... (Mutter öffnet ihre Hände)

(Schweigen)

Ich habe den Eindruck, das Unterbewußte glaubt fest, wenn es seine Kontrolle nicht bewahrt, wird alles schief gehen. Es sagt: "Oh, ich muß wachsam sein, ich muß aufpassen ..."

(Mutter öffnet ihre Hände und geht in sich)

 

1 Dies entspricht ungefähr zwanzigtausend Euro.

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2 Siehe die Notiz vom 21. Februar.

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