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Mutters

Agenda

dreizehnten Band

11. Oktober 1972

(Nachdem Mutter sich über Satprems Gesundheit erkundigt hatte:)

Geht es denn im allgemeinen besser?

Ja. Ich weiß nicht, was findest du denn?

(Mutter lacht) Ich will sagen: Ist es insgesamt besser?... Hörst du nicht?

Doch, doch, ich höre! Aber du willst sagen, bei...

Bei dir.

Oh, ich... Ich bin ein Atom... ich weiß nicht, ein Atom, das versucht, zu etwas nütze zu sein, das ist alles.

(Mutter nickt)

Aber ich weiß nicht, was "Ich" ist. Wenn ich dieses Ich sehe, wirkt es völlig lächerlich und finster.

(Mutter lacht)

Alles Gute daran bin überhaupt nicht "ich".

Das verstehe ich.

Folglich weiß ich es nicht.

Das ist sehr gut.

Ja, aber derjenige, den ich irgendwie "bewohne", erscheint so düster, so klein, so... ach!... so uninteressant.

Hör zu, das Göttliche hat uns so geschaffen, wie wir sind...

Ja, Mutter.

...Nur unsere Unbewußtheit bewirkt, daß wir nicht wissen, sonst müßten wir immer in einer Art leuchtendem Frieden sein und einfach sagen: Was Du willst, Herr, was Du willst... (Mutter öffnet ihre Hände in totaler Hingabe). Auf die Art.

Für mich – das heißt für diese Art von... (Mutter zwickt die Haut ihrer Arme), das so viele Jahre gelebt hat, kann ich nur sagen, daß es nichts mehr weiß und nichts mehr kann, nur... (die gleiche Geste der Hingabe, die Hände zum Herrn gewendet).

Und alles, was an bewußtem Willen übrigbleibt, ist darauf gerichtet, sehr aufmerksam zu sein – aufmerksam, völlig ruhig und friedlich (Geste eines Horchens nach oben). Eine Bemühung, kein Hindernis und keine Entstellung dem gegenüber zu sein, was der Herr... (Mutter berichtigt sich) was das Göttliche will. Und kein persönliches Göttliches: das in der Welt wirkende Göttliche Bewußtsein.

Wir wissen nichts, wir wissen absolut nichts, wir sind wirklich völlig idiotisch, aber wenn man so sein kann (Geste mit offenen Händen): aufnahmefähig – aufnahmefähig in einem Schweigen, in einer Verehrung für... das Licht, das Licht... für die vollkommene Erkenntnis, für einen Willen, der sich nicht täuscht...

(Mutter öffnet ihre Hände,
langes Schweigen)

Hast du nichts zu sagen?

Nein, liebe Mutter.

Nichts zu fragen?

Man hat stets den Eindruck... ja, daß man ständig in allerlei Problemen steckt. Das ist die Kluft, der immer schmerzhaftere Abgrund zwischen einer Existenz, von der man weiß, daß sie ruhig und weit ist, und einer Person, die... Die Diskrepanz zwischen den beiden erscheint einem immer krasser.

Ja, genau das lebe ich.

Aber nun habe ich gelernt, daß es nur eine Art gibt:

(Mutter öffnet ihre Hände)

Das ist es, verstehst du?

(Mutter geht in sich)

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