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Mutters

Agenda

dreizehnten Band

25. Oktober 1972

(Satprem gibt Mutter eine Blume, und Mutter gibt sie Satprem.)

Es ist die "Macht der Wahrheit im Unterbewußten".

Wie geht es?

Physisch geht es gut, glaube ich.

Der Gouverneur wollte kommen, um sich von mir zu verabschieden, aber er ist noch nicht da. Ich habe gebeten, daß man uns benachrichtigt, wenn er eintrifft; dann setzt du dich dort drüben hin, und nachher kommst du zurück.

(nach einem Schweigen)

Im Unterbewußten sind alle Widersprüche angesammelt.

Ja.

Und das steigt so hoch (Geste eines Heraufquellens), ständig, ständig. Und deswegen hat man den Eindruck, man sei absolut dumm, unbewußt, verstockt. Und all das... (gleiche Geste eines von unten Hochsteigens).

Das Bewußtsein ist da (Geste um den Kopf herum), friedlich, außerordentlich friedlich... (Mutter öffnet ihre Hände): Möge Dein Wille geschehen, Herr! Und "Das" übt einen Druck auf die von unten hochsteigenden Dinge aus.

Als würde die Schlacht der Welt in meinem Bewußtsein ausgefochten.

Es ist jetzt so weit, daß ein Vergessen des Göttlichen für eine bloße Minute eine Katastrophe auslöst.

Und wie geht es dir?

Die Reinigung des Unterbewußten erscheint endlos.

Ja, es ist nicht das Unterbewußte einer einzelnen Person sondern das DER ERDE. Es ist endlos. Dennoch muß man...

Das abzubrechen hieße, die Arbeit einzustellen. Das fortzusetzen bedeutet, daß es Zeit braucht... Ich weiß nicht... Es ist endlos.

Wenn man das abbräche, wäre das ganz offensichtlich das Ende der Arbeit. Es ist, als sei in diesem Bewußtsein (Geste um Mutter herum) das Zentrum der Dinge und der Aktion.

Dann habe ich nur ein Mittel, und zwar ruhig-ruhig-ruhig zu bleiben... (Mutter öffnet die Hände nach oben). Man muß spüren, daß die Individualität nichts-nichts-nichts ist – sie dient ausschließlich dazu, die göttlichen Strahlen hindurchgehen zu lassen. Das ist die einzige Lösung. Das Göttliche muß... die Schlacht austragen.

(Schweigen)

Das letzte Mal hattest du gesagt: "Ach, es mag Jahrhunderte, ja, vielleicht Jahrtausende brauchen, bis die Menschen sich bewußt dem Göttlichen zuwenden." Aber...

Vielleicht nicht.

Man hat den Eindruck, daß diesmal etwas Entscheidendes vollbracht werden soll.

Ja... Weißt du, ich habe den Eindruck, daß meine Person nur wie ein Bild ist, um die Aufmerksamkeit in die richtige Richtung zu lenken (die Menschen brauchen immer etwas, das ihrem Maßstab entspricht, um ihre Aufmerksamkeit daran heften zu können). Und der Körper tut sein Bestes, um der durchdringenden göttlichen Kraft kein Hindernis entgegenzusetzen. Er bemüht sich, sich selbst auszulöschen, um nicht davon abzulenken, und gleichzeitig sieht er, daß er... wie ein Bild ist, das die Menschen brauchen, um ihre Aufmerksamkeit darauf zu sammeln.

(Der Gouverneur J tritt ein, setzt sich schweigend vor Mutter, bleibt einige Minuten in Meditation, macht dann sein "Pranam" und verläßt den Raum)

(Mutter geht die restliche Zeit in sich,
Sujata nähert sich)

(Sujata:) Liebe Mutter, gestern morgen zwischen vier und halb fünf Uhr war es, als gäbest du allen deine Segenswünsche. Du saßest auf einem sehr hohen Stuhl, in einen weißen Sari gekleidet (wenn ich mich recht erinnere). Ich war eine der ersten, die sich dir näherte, um mein Pranam zu machen. Ich kniete vor dir nieder, faltete meine Hände und senkte meinen Kopf. Dann nahmst du meinen Kopf – und plötzlich merkte ich, daß ich meinen Kopf nicht mehr heben konnte. Da verstand ich, daß du meinen Kopf nach unten zwangst: du drücktest mit deinen Händen, und mein Kopf senkte sich immer tiefer. Dann sah ich deine Füße – ich war ganz nah bei deinen Füßen – es waren so schöne Füße, Mutter! Ganz weiß und... wunderbar. Fast durchscheinend. 1

(Mutter lächelt und streichelt Sujatas Wange)

 

1 Die Füße sind das Symbol der Materie.

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