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Mutters

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ersten Band

30. Mai 1958

(Über die gegnerischen Kräfte)

Eines habe ich erkannt, nämlich daß es in neunundneunzig Prozent der Fälle eine Ausrede ist, die die Leute sich geben. Ich sehe das konkret, bei fast allen Leute, die mir schreiben: "Ich werde gewaltsam von feindlichen Kräften angegriffen," es ist fast immer eine Ausrede. Das sind Dinge in ihrer Natur, die nicht nachgeben wollen, deshalb laden sie die ganze Schuld auf den Rücken der gegnerischen Kräfte.

Eigentlich gelange ich immer mehr zu einem Punkt, wo die Rolle dieser gegnerischen Kräfte auf die eines Prüfers reduziert wird – das heißt, sie sind da, um die Aufrichtigkeit eurer spirituellen Suche auf die Probe zu stellen. Diese Elemente haben ihre Wirklichkeit in der Handlung und für die Arbeit (das ist ihre große Wirklichkeit), aber sobald man über einen gewissen Bereich hinausgelangt, verringert sich all das so weit, daß es nicht mehr so klar abgestochen ist. In der okkulten Welt, oder besser gesagt, wenn man die Welt vom okkulten Gesichtspunkt betrachtet, sind diese gegnerischen Kräfte sehr reell, ihre Wirkung ist sehr reell, ganz und gar konkret, und ihre Einstellung zur göttlichen Verwirklichung ist eindeutig feindlich. Aber sobald man diesen Bereich hinter sich läßt und die spirituelle Welt betritt, in der es nur noch das Göttliche gibt – das Göttliche ist alles, und es gibt nichts, was nicht göttlich ist –, dann werden diese "feindlichen Kräfte" ein Teil des gesamten Spiels und man kann sie nicht mehr als "feindliche Kräfte" bezeichnen: sie nehmen lediglich diese Haltung ein; um es genauer auszudrücken: es ist nur eine bestimmte Haltung, die das Göttliche in seinem Spiel einnimmt.

Das gehört noch zu den Dualitäten, von denen Sri Aurobindo in The Synthesis of Yoga spricht, Dualitäten, die einander absorbieren. Ich weiß nicht, ob er von dieser hier gesprochen hat, ich glaube nicht, aber es ist dasselbe. Das ist noch eine Anschauungsart. Er sprach von den Dualitäten Persönlich-Unpersönlich, Ishwara-Shakti, Purusha-Prakriti... es gibt noch eine: Göttlich und Anti-Göttlich.

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