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Mutters

Agenda

ersten Band

4. Dezember 1958

(Brief von Satprem an Mutter)

Hyderabad, 4. Dezember 1958

Liebe Mutter,

Ich kam nach Hyderabad mit der Absicht, eine Afrikareise vorzubereiten, als es aber Zeit wurde, zu den Taten zu schreiten, konnte ich es einfach nicht. Es ist stärker als ich, ich kann Indien nicht verlassen, ich kann nicht ohne meine Seele leben.

Bis in diese Tage glaubte ich noch, mich auf irgendeine äußere Lösung verlassen zu können, um meine Probleme zu lösen, doch jetzt stehe ich am Fuße der Mauer, ich sehe, daß nichts zu TUN ist und daß die einzige Lösung in dem liegt, was Du mir eines Tages sagtest: "Einzuwilligen, nicht mehr zu sein."

Mutter ich beging gar viele Fehler, hatte viele Revolten und stolperte in viele Löcher. Hilf mir, mich wieder aufzurichten, gib mir dennoch ein wenig Deiner Liebe. Das muß sich ändern.

Ich will nicht in Hyderabad bleiben. Dies ist nicht die Atmosphäre, die ich brauche, obwohl es hier sehr ruhig ist.

Wenn Du willst, kann ich zum Ashram zurückkehren und mich Hals über Kopf in die Arbeit stürzen, um all das zu vergessen. Dort ist viel zu tun, die Übersetzungen von Herbert sind zu korrigieren, die Überarbeitung von La Synthèse des Yoga, Deinen alten Entretiens und der Dhammapada, und vielleicht würdest Du auch die Arbeit mit mir wieder aufnehmen wollen?

Andernfalls, wenn Du glaubst es wäre besser zu warten, könnte ich den Swami in Rameswaram aufsuchen und alle meine kleinen persönlichen Reaktionen ihm gegenüber auslöschen. Dann würde ich mein Bestes tun, das Licht des ersten Mals wiederzufinden und gestärkt zu Dir zurückzukommen. Ich weiß es nicht. Ich werde tun, was Du sagst. All das muß sich wirklich ändern. Ich weiß auch nicht, ob der Swami mich noch nehmen will.

Mutter ich brauche Dich, ich brauche Dich. Vergib mir und sag mir, was ich zu tun habe.

Dein Kind

Satprem

 

(Mutters Antwort)

8.12.58

Mein liebes Kind,

Gerade empfange ich Deinen Brief und las ihn mit all meiner Liebe, die Liebe, die versteht und tilgt. Wenn Du zurückkommst, wirst Du stets höchst willkommen sein und gewiß werden wir unsere Arbeit zusammen wieder aufnehmen. Ich werde froh darüber sein und es ist sehr notwendig. Doch vorher wäre es gut für Dich, nach Rameswaram zu gehen, ich weiß, Du wirst dort gut empfangen werden, bleib dort für die notwendige Zeit, um Deine Erfahrung wiederzufinden und zu festigen. Dann komme hierher zurück, stärker und gewappneter, um eine neue Etappe äußerer und innerer Arbeit in Angriff zu nehmen. Am Ende der Mühen liegt Der Sieg.

Mit all meiner vertrauenden Liebe.

Mutter

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