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Mutters

Agenda

ersten Band

10. Juli 1959

(Brief von Satprem, nach Pondicherry zurückgekehrt, an Mutter)

Pondicherry, 10. Juli 1959

Liebe Mutter,

Du entschuldigst mich, aber ich kann nicht zu unserer Verabredung kommen. Mein Herz ist gebrochen. Ich könnte nicht zu Dir sprechen.

Eben fand ich die Kraft, mich nicht umzubringen. Das Schicksal wiederholte sich einmal mehr, doch diesmal wies nicht ich sie zurück, wie in den vergangenen Leben, sondern sie wies mich ab: "Zu spät". Einen Augenblick glaubte ich auch verrückt zu werden, so schmerzte es mich – dann sagte ich: "Möge Dein Wille geschehen" (der des Höchsten Herrn) und wiederholte: "Deine Gnade ist zugegen, selbst in den größten Schmerzen." Doch ich bin gebrochen, wie ein lebendiger Toter. Sei beruhigt, ich werde folglich nie das weiße Gewand tragen, das Guruji mir gab.

Du wirst verstehen, daß ich nicht die Kraft habe, zu Dir zu kommen. Meine einzige Kraft ist, mich nicht aufzulehnen, meine einzige Kraft ist, an die Gnade zu glauben, was auch die Hindernisse. Ich glaube, ich habe zu viel Kummer im Herzen, um mich noch gegen irgend etwas aufzulehnen. Mir scheint, etwas wie ein tiefes Mitleid für diese Welt zu fühlen.

Gut, diesmal schweige ich.

Adieu Mutter.

Satprem

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