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Mutters

Agenda

ersten Band

23. Dezember 1960

(Mutter kommt von einer Meditation mit X, dem Tantra-Guru)

Ich komme mit leeren Händen...

(Mutter bleibt lange absorbiert)

Kurz vor zehn Uhr setzte ich mich zur Meditation. Ich befand mich in meinem gewohnten Zustand, und es interessierte mich zu wissen, ob es einen Unterschied zu den anderen Malen gab. Und anfangs machte es wirklich keinerlei Unterschied. Dann, langsam, langsam, fühlte ich, daß dieser lächelnde und erhabene Frieden, in dem ich mich befinde, in den Körper herabkam. Doch die Zellen sind sich dessen noch nicht immer bewußt (manchmal spüren sie etwas wie... eine Spannung des Lebens – ich weiß nicht, wie ich das nennen soll). Sie sind sich ihrer Existenz bewußt und was sie bedeutet, die Energie, die wirkt (ja, bewußt der Aktion, der wirkenden Energie), aber vorhin kam Das herab, und es stellte sich eine außerordentliche Entspannung ein. Nicht diese Entspannung von surrender [Hingabe], die ich gewöhnlich zu Beginn der Nacht habe, nein: die Entspannung einer erhabenen, unwandelbaren, ewigen Freude. Da hatte der Körper wirklich den Eindruck: "So kann ich für immer bleiben!" Er sagte: "Oh! Wie wohl ich mich fühle..." In der Tat, ich bin nicht sicher, aber ich glaube X hatte den Eindruck, die Meditation sei schon zu Ende, während ich noch... Ich merkte, daß er sich bewegte, deshalb hörte ich auf.

Das war ein markanter Unterschied.

Denn wenn irgend etwas nicht in Ordnung ist, wirkt immer von oben ein Druck auf den Körper, der Druck der herabkommenden Kraft. Aber hier war es überhaupt nicht mehr das: es war so (Mutter kehrt ihre geöffneten Handflächen nach oben, in einer Haltung vollkommener Hingabe), aber ein glückseliges "so", im Sinne, daß es selbständig lebt, die Existenz in sich – und das ist alles.

Sofort nach der Meditation kam ich hierher, in diesem Zustand, und als ich mich setzte... Weißt du, ich hatte nicht einmal... (keine Frage von Idee), aber nicht einmal den Instinkt, eine Blume für dich mitzunehmen. Und als ich mich hier setzte, begann das Bewußtsein der Lichtsäule zu kommen. Es gab keine Persönlichkeit mehr, keine Individualität mehr: da war eine Säule von Licht, die bis in die Zellen des Körpers hinabdrang – und das ist alles.

Dann, nach und nach, wurde es seiner selbst bewußt, bewußt diese Lichtsäule zu SEIN. Und langsam kehrte das normale Bewußtsein zurück.

(Schweigen)

Es ist interessant für mich, kurz nach der Meditation hierher zu kommen, denn dann ist es als objektivierte ich meine Erfahrung. Sonst bin ich innen, so (Geste), und es gibt nicht mehr... (ich wollte sagen "ich", aber das gibt es nicht!) sogar DER KÖRPER fühlt das, eine unwandelbare und glückselige Ewigkeit, und das ist alles.

Wie gesagt, nicht einmal... Als ich kam, sagte ich dir: "ich komme mit leeren Händen", nur die Berührung mit deiner Atmosphäre ließ mich das sagen; sonst hatte das "ich", die Hände, all das keinen Sinn.

Interessant.

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