SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 02 Bande

Mutters

Agenda

zweiten Band

23. Mai 1961

(Satprem erkundigt sich über Mutters Gesundheit)

Es ist offensichtlich eine Filariose, die sich weigert wegzugehen, aber nun... Das hat jetzt nur den Nachteil, daß es die Beine schwächt – sehr schwächt. Um die Treppe hinaufzusteigen, muß ich eine fürchterliche Gymnastik vollziehen. Davon abgesehen macht es nichts. Ab und zu sticht es, beißt es, schwellen die Beine an – aber das ist nichts.

X hatte gesagt, es würde ganz verschwinden. Der Arzt sagte: "Das wird nicht weggehen." Jetzt beobachtet mein Körper das Phänomen! (Mutter lacht)

*
*   *

(Mutter sieht einige alte Entretiens durch. In einem, vom 14.11.1956, fragte jemand, ob die Beherrschung der Umstände von der Beherrschung seiner selbst abhinge, und er zitierte den Fall von Vivekananda, von dem gesagt wurde, er besäße eine große Beherrschung über die Umstände, obwohl er keine Beherrschung über seinen eigenen Zorn hatte.)

Ich habe Vivekananda nie gekannt. Ich weiß nur, was ich über ihn gehört oder gelesen habe, aber das nenne ich nicht "kennen". Folglich kann ich nichts darüber sagen und vor allem will ich nicht den Anschein geben, allem möglichen Klatsch über ihn Glauben zu schenken. Ich hatte keinen persönlichen Kontakt mit ihm, weder physisch noch anders – nicht mit ihm persönlich. Wenn ich mich anstrenge, könnte ich natürlich, aber...

Um die Wahrheit zu sagen, halte ich diese Frage für dumm, denn man kann nur dann die Beherrschung der Umstände erlangen, wenn man der Höchste wird – denn nur der Höchste besitzt die Beherrschung über die Umstände. Folglich ergibt die Frage keinen Sinn.

Wenn ihr euch mit dem Höchsten vereinigt und es nur noch EINEN Willen gibt – den Seinigen –, dann habt ihr natürlich die höchste Beherrschung. Ansonsten ist all das nichts, reine Illusionen. Der Höchste benutzt euch – ihr bildet euch ein, weil ihr dieses oder jenes wollt, wird das die Umstände ändern, aber man muß noch in völliger Unwissenheit stecken, um zu glauben, es ändere sich, weil IHR es wollt. Folglich habt ihr überhaupt keine Beherrschung; ihr seid lediglich ein Instrument, dessen der Höchste sich bedient, nicht mehr.

Alle diese Sachen [die alten Entretiens] erscheinen mir deshalb völlig kindisch, belangloses Geschwätz – man steht außerhalb des Gartens und erzählt, was darin liegt. Da wäre es besser, alles auszulassen.

(Satprem protestiert vergeblich und beschwert sich, daß Mutter immer alles ausstreichen will.)

*
*   *

Nach der Arbeit macht Mutter beim Weggehen folgende Bemerkung:

Die Atmosphäre ist etwas leichter geworden. Hast du es gemerkt?... Nein? Noch nicht.

Ja, da war eine schwierige Zeit, ich hatte wirklich den Eindruck...

Oh, es war fürchterlich! Fürchterlich!

in French

in English