SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 02 Bande

Mutters

Agenda

zweiten Band

18. August 1961

(Satprem begann sein Buch über Sri Aurobindo am 15. August)

Hast du gearbeitet?

Ja.

Ah!... Gut.

Hier (Mutter verteilt Blumen), siehst du, das ist "Großzügigkeit der Inspiration" 1 und das ist die Krönung [die "göttliche Liebe" 2].

Hier, Kind. Geht es gut?... Ja.

Etwas schwierig.

Das muß sich beruhigen (Geste zur Stirn).

Ja, genau!

...Damit es von dort kommt (Geste vom Herzen).

Ich habe volles Vertrauen.

Selbst wenn Verbindungen zu machen sind (manchmal muß man verschiedene Abschnitte verbinden), sogar das läßt sich bei der zweiten Lektüre arrangieren. Ich habe volles Vertrauen.

Mit der Gesundheit geht es gut?

Ja, ja, es geht!

Gut.

Die Leute schicken mir keinen Käse mehr! 3

Ich habe noch welchen, weißt Du!

Oh! wie machst du das?

Manchmal vergesse ich, davon zu nehmen, dann bleibt er übrig.

Um so besser, denn ich habe nicht mehr viel!

Ich habe eine ganze Reserve!

Dann mußt du ihn in kleinere Stücke schneiden. Bis dahin schicke ich dir etwas.

Aber liebe Mutter, ich habe noch genug für mindestens acht Tage!

Ah, gut! Das reicht, bis ich dich das nächste Mal sehe.

Also gut, Kind. Du hast keine Fragen?

Nein, liebe Mutter...

Dann ist alles in Ordnung.

Es fließt nicht gut.

Nein, das macht nichts. Sorge dich nicht – das wird kommen. Ich frage dich nicht einmal: ich bin sicher.

Es liegt nicht an den Ideen (die Ideen fühle ich, sehe ich), es ist mehr der Ausdruck. Es ist etwas eingefroren.

Ah!...

Es ist eine Schwerfälligkeit.

Es fehlt die Wärme.

Eine Schwerfälligkeit, die bewirkt, daß es nicht fließt.

Es muß von hier kommen (Geste zum Herzen). Das wurde mir gesagt: von dort muß es kommen. Nicht von da (der Kopf), nicht einmal von hier (über dem Kopf): der Ausdruck HIER (Herz). Normalerweise kommt der Ausdruck von oben, aber dort ist es nicht, sondern dort (selbe Geste zum Herzen). Plötzlich so ein kleiner...

(Schweigen)

Gestern hatte ich eine Erfahrung. Sie dauerte nicht sehr lange (vielleicht eine Stunde oder eineinhalb, nicht mehr) aber sie war interessant... Jetzt finden die Erfahrungen immer auf einer völlig materiellen Ebene statt. Hier ging es um die Handlung, die Beziehung mit der Welt und den Dingen (es war ein ziemlich allgemeines Gefühl, jedenfalls irdisch – nicht universell aber irdisch): es gab kein Zentrum mehr, und zwar in Hinblick auf die Empfindungen und die Reaktionen, den Austausch: es gab kein Zentrum mehr. Alles war überall verteilt. Nur noch EIN Zentrum, das war das Zentrum ganz oben (ganz oben oder ganz in der Tiefe). Das einzige Zentrum. Alles-alles-alles: Empfindungen, Kontakte, Austausche waren so.

Es war recht interessant insofern, als ich es nicht erwartete. Es kam ganz plötzlich, während ich abends oben ging: der Eindruck, es gäbe das nicht mehr – nicht daß der Körper nicht mehr bestand, denn er fuhr fort zu gehen –, aber es gab kein Zentrum mehr. Ich kann es nicht anders ausdrücken, es gab kein Zentrum mehr. Es gab nur noch ein Zentrum. Alles, alles war eins, und zwar in absolut, absolut materieller Hinsicht, die Empfindungen: materielle Empfindungen, Kontakte, Vibrationen, alles, alles. In einem gegebenen Augenblick war es sogar so stark, daß etwas lachte und sagte: "Sieh an! Aber so kann man aufhören zu existieren!"

Das war sehr interessant. Nur konnte die Erfahrung nicht andauern, denn... nach einiger Zeit, war ich nicht mehr allein. Um die Wahrheit zu sagen, war es die Zeit des Abendessens (es ist nicht so, als ob ich in dem Zustand nicht essen könnte; ich kann sehr gut essen – wie ich zum Beispiel durch andere esse, das macht keinen Unterschied; sehr oft passiert es mir, daß einer ißt und ich bin satt; es war nicht mehr notwendig, etwas in meinen Körper hineinzutun, das ist sehr bequem! das sind die Erfahrungen), aber hier war es fast wie ein völliges Auslöschen des Zentrums. Es war wegen der anwesenden Leute (sie waren zu viert wie gewöhnlich), die das Essen brachten, die Teller servierten, usw. Ihre Konzentration bewirkte, daß die Erfahrung nicht mehr so stark sein konnte: es verblaßte. Die Empfindung des "ich esse" kam ein wenig zurück – nicht "ich"! Das ist schon seit langer Zeit verschwunden! Nicht mein wahres Ich (mein wahres Ich ist dort und rührt sich nicht mehr, seit sehr langer Zeit), aber "dieser Körper ißt". Dieser Körper, der für die Aktion zur Verfügung gestellt wurde, ißt (das braucht nicht so viel Worte, nicht so viele Phrasen, aber nun!) kurz, die Empfindung zu essen. Deshalb verblaßte die Erfahrung. Ich konnte also nicht wissen, was die Wirkung sein würde.

Ich wollte wissen, welche Wirkung es auf das Funktionieren des Körpers hätte. Das wäre interessant. Zu wissen, ob das Funktionieren völlig harmonisch wird oder... was?... Wahrscheinlich werden wir es sehen. Aber es muß andauern. Es muß mindestens während eines Tages oder zwei oder drei andauern, dann wäre es interessant, das Resultat zu erfahren.

Gut, Kind.

Nun wirst du Deinen Käse verlieren! (Mutter lacht aus vollem Herzen)

Aber wenn du mich etwas fragen willst, schreibe mir.

Oh, es ist nichts!

Nein, wenn du aus irgendeinem Grund etwas brauchst, sage es mir – das ist keine Regel, die ich aufstelle, es ist einfach, um dich nicht bei der Arbeit zu stören.

Übrigens bin ich selbstverständlich dort [mit dir] völlig bewußt – und ich bin nicht allein!

Gut, Kind.

 

1 Balsamine, auch "Springkraut" genannt wegen der Empfindlichkeit der Frucht: wenn man sie berührt, zerplatzt sie und streut weit ihre Samen.

Rückwärts zum Text

2 Blüte des Granatapfelbaums.

Rückwärts zum Text

3 Jedesmal bringt Mutter Satprem etwas zu essen mit: ein wenig Käse, Suppenpulver, usw.

Rückwärts zum Text

 

 

 

 

 

 

 

in French

in English