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Mutters

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dritten Band

4. Juli 1962

Neulich sagte mir Pavitra beiläufig: "Aber die moderne Wissenschaft wird uns nicht folgen und uns nicht glauben". Als Grund gab er an, daß man nur "unentbehrliche Hypothesen" aufstellen solle und daß unsere Hypothesen nicht "unentbehrlich" seien (sie halten unser Wissen für Hypothesen, denn sie haben keine Erfahrung). Ich ließ mich nicht auf eine Diskussion ein, sonst hätte ich ihm gesagt: "Wir stellen keinerlei Hypothesen auf. Wir legen einfach unsere Erfahrungen dar. We state our experiences. Es steht ihnen frei, uns nicht zu glauben oder zu denken, daß wir halbverrückt sind oder Halluzinationen haben – das ist ihre Angelegenheit –, jedenfalls stellen wir keine Hypothesen auf, wir sprechen von Dingen, die wir aus Erfahrung kennen."

Aber danach hatte ich während einiger Stunden die Vision dieses Geisteszustands, und ich fand, daß absolut keine Notwendigkeit bestand, Hypothesen aufzustellen (denn Pavitra sprach von der "Hypothese" der verschiedenen Seinszustände). Genau dies sagte ich dir neulich: daß ich dieses Stadium überschritten habe, ich brauche die inneren Dimensionen nicht mehr. 1 Ich sah diese materialistische Einstellung und sagte mir: "Gerade durch ihre Erfahrung werden sie genötigt, die Einheit einzugestehen – jedenfalls die Einheit der Substanz –, und die Einheit einzugestehen genügt, um den Schlüssel zum ganzen Problem zu haben!"

Das ließ mich erneut erkennen, daß die letzte Erfahrung [vom 13. April] im Grunde wohl kam, um mich von ALLEM vergangenen Wissen zu befreien und daß... die Wahrheit ohne all das gelebt werden kann. Ich brauche diese ganze Terminologie nicht, nicht die von Sri Aurobindo und die der anderen sowieso nicht. All diese Klassifikationen und Erfahrungen brauche ich nicht – ich benötige EINE Erfahrung, und zwar die, die ich habe. Und die habe ich in allen Dingen und unter allen Umständen: die Erfahrung der ewigen, unendlichen, absoluten Einheit, die sich im Endlichen, im Relativen und Zeitlichen manifestiert. Mehr und mehr erscheint es mir auch, daß der Wandlungsprozeß, den ich suche, kein Problem ist. Er erschien als das letzte Problem, aber jetzt scheint er mir kein Problem mehr zu sein, denn... Das läßt sich einfach nicht sagen... – Es beliebt Ihm, so zu sein, Er ist so.

Das Geheimnis besteht einfach darin, im "Es beliebt Ihm" zu bleiben.

Nicht nur im Objektivierten zu sein, sondern auch im Objektivierenden.

Das ist alles. Damit brauche ich keine weitere Theorie.

(Schweigen)

Wenn es zum Äußersten getrieben wird und die Identifikation vollkommen ist, bedeutet das NOTWENDIGERWEISE die Allmacht.

Im Grunde könnte nur die Allmacht die Welt verwandeln, die Welt überzeugen. Die Welt ist nicht bereit für die Erfahrung der höchsten Liebe – die höchste Liebe beseitigt alle Probleme, selbst das Problem der Schöpfung: Es gibt keine Probleme mehr, ich weiß es seit der Erfahrung [vom 13. April]. Aber die Welt ist nicht bereit. Vielleicht braucht sie noch einige Jahrtausende, bis sie bereit ist. Sie beginnt aber, für die Manifestation der höchsten Macht bereit zu sein (was andeuten würde, daß diese sich zuerst manifestieren wird). Die höchste Macht wird von einer BESTÄNDIGEN Identifikation herrühren.

Diese Beständigkeit ist noch nicht endgültig vorhanden – einmal ist man identifiziert und dann wieder nicht, man ist es und dann wieder nicht; gerade das verzögert die Sache unendlich. Das heißt, man tut genau das, was man den Leuten zu tun verbietet! Man hat einen Fuß hier und einen Fuß da – das geht nicht.

(Schweigen)

Es muß Gesetze geben – Gesetze, die der Ausdruck einer Weisheit sind, die uns übersteigt –, denn das Ganze scheint einer Kurve zu folgen, die ich nicht verstehe, weil ich in der Kurve bin. Erst wenn es zu Ende ist, wenn man am Ziel angelangt ist, versteht man die Sache, aber ich bin mitten darin, vielleicht noch ganz am Anfang...

(langes Schweigen)

Man könnte hübsche Dinge sagen, die aber nichts erklären, zum Beispiel der Eindruck, daß es nötig ist, dem Tod zu sterben, um in die Unsterblichkeit geboren zu werden.

Das sagt nichts aus, aber darin liegt eine Entsprechung.

Dem Tode sterben, das heißt, nicht mehr sterben zu können, weil der Tod keine Realität mehr hat.

Das fängt an, sich zu... ich kann nicht sagen, sich zu "kristallisieren", das ist viel zu hart... Es ist wie ein leichter Hauch, der sich verdichtet.

(Schweigen)

N.S. ist gestorben. Es war die Folge eines Unfalls – sein Herz war in schlechtem Zustand, und das beunruhigte ihn, jedenfalls fiel er hin. Wahrscheinlich wurde er ohnmächtig und brach sich den Schädel. Er hatte eine Gehirnblutung, die ihn "bewußtlos" machte (all das sagt die moderne Wissenschaft). Im Augenblick des Unfalls kam er zu mir (nicht in einer präzisen Form, aber in einem Bewußtseinszustand, den ich sofort erkannte). Er blieb hier, in völligem Vertrauen und glückseligem Frieden, OHNE SICH ZU RÜHREN –; ohne sich in irgendeinem Bereich seines Wesens zu rühren, absolut... (Geste der Hingabe) ein völliges Vertrauen: Was kommen wird, wird kommen, was ist, ist. Ohne Diskussion, sogar ohne das Bedürfnis zu wissen. Dann ein angenehmer Friede, a great ease [ein großes Wohlbehagen].

Sie versuchten, kämpften, operierten usw. – keine Regung, nichts rührte sich. Eines Tages erklärten sie dann, er sei tot (nebenbei gesagt scheint es, daß aus medizinischer Sicht das Herz nach dem Tod des Körpers für einige Sekunden schwach weiterschlägt, dann hört es auf, und es ist zu Ende). Bei ihm schlug das Herz auf diese Weise (die nicht ausreicht, das Blut zu bewegen) für eine halbe Stunde weiter. Einen solchen Puls hat man auch, wenn man in Trance ist (diese Leute scheinen von krasser Unwissenheit zu sein – alle! – aber was soll's). Sie sagten oooh! Sogar die Ärzte sagten: "Ooh! Er ist ein großer Yogi, denn das geschieht nur bei großen Yogis"... Was wollen sie damit sagen? Keine Ahnung. Ich weiß, daß dieser Puls, der nicht ausreicht, das Blut durch den Körper zu bewegen (was bewirkt, daß der Körper sich in einem kataleptischen Zustand befindet), für die Erhaltung des Lebens genügt. So können die Yogis Monate in Trance verbleiben. Ich weiß nicht, was für Ärzte das sind (wahrscheinlich sehr moderne), aber das kennen sie nicht. Ihres Wissens dauerte es bei ihm eine halbe Stunde (normalerweise ist es eine Angelegenheit einiger Sekunden). Gut. Dann ihre Bemerkungen... Während der ganzen Zeit war er hier, ohne sich zu rühren. Plötzlich spürte ich eine Erschütterung und schaute nach ihm – er war nicht mehr da. Ich war beschäftigt und achtete nicht auf die genaue Zeit, aber es war am Nachmittag. Das ist alles, was ich wußte. Dann kam man und sagte mir, daß man beschlossen habe, ihn zu kremieren, und ihn zu dem Zeitpunkt verbrannte.

Dieser Mann war durch die Heftigkeit des Unfalls gewaltsam aus sich hinausgeschleudert worden. Er muß in dem Augenblick in einem Zustand des Vertrauens an mich gedacht haben, denn er kam und rührte sich nicht mehr – er erfuhr niemals, was seinem Körper widerfuhr. Er wußte nicht, daß er tot war! Und wenn...

Plötzlich sagte ich mir: "Dieser Brauch, die Leute zu kremieren, ist von erschreckender Brutalität!" (Als erstes entfacht man das Feuer in ihrem Mund...) Er wußte nicht, daß er tot war, und da merkte er es durch die Reaktion des Lebens der Körperform.

Selbst wenn der Körper in sehr schlechter Verfassung ist, braucht das Leben der Körperform mindestens sieben Tage, um sich zu verflüchtigen. Für jemanden, der Yoga geübt hat, ist dieses Leben BEWUSST. Dann kremiert man die Leute einige Stunden, nachdem die Ärzte sie für tot erklärt haben, und dabei ist das Leben der Form noch völlig lebendig, und bei Leuten, die Yoga praktizierten, sogar bewußt.

Das hat mich ein wenig...

Während es in seinem Zustand KEINEN UNTERSCHIED für ihn machte, tot oder lebendig zu sein – das war das Interessante! Er blieb in einem gleichbleibenden glückseligen, vertrauensvollen und friedlichen Zustand, und ganz sanft hätte ich ihn wahrscheinlich zur psychischen Welt geführt oder anderswohin, entsprechend der empfangenen Anweisung, was zu tun sei. Er hätte niemals erfahren, daß er tot war. 2

Das öffnete mir eine Tür 3 .

Weil man ihn verbrannte, wurde er plötzlich (Mutter wird von einem heftigen Schauer erfaßt) gewaltsam mit der Zerstörung der Körperform konfrontiert 4 . Es muß das Leben der Form gewesen sein, das ausgestoßen wurde: auf heftigste Art aus dem Körper herausgeschleudert, muß es sich auf ihn gestürzt haben. Und dann natürlich...

(Schweigen)

Plötzlich sagte ich mir: "Aber er fuhr fort zu sein, zu leben, Erfahrungen zu machen, völlig UNABHÄNGIG von seinem Körper, er brauchte seinen Körpers überhaupt nicht, um seine Erfahrungen zu haben." Mit meinem Schutz und Wissen hätte ich ihn entweder zu einem ruhevollen Ort oder in Beziehung zu einem anderen Körper bringen können, wenn es nötig gewesen wäre, und damit wäre es beendet gewesen. Nun ist alles aufgewühlt, und man muß warten, bis sich alles beruhigt. 5

Man kann also sterben, ohne zu wissen, daß man tot ist.

Und bei vollem Bewußtsein bleiben – er war völlig bewußt, glückselig.

Ich halte das für wichtig, eine wichtige Erfahrung.

Ich erzählte niemandem, was in dem Moment geschah, als man ihn kremierte, denn die Leute hätten sich sehr elend und unglücklich gefühlt. Ich sagte nur, daß er zu mir gekommen sei. Erzähle es also niemandem! Sie sollen es nicht wissen. Nicht, daß es nicht wieder in Ordnung gebracht werden kann, aber es ist jedenfalls eine unangenehme Erfahrung.

Doch es zeigte sich mir, um mich auf diese Möglichkeit hinzuweisen.

(Schweigen)

Im gewöhnlichen Bewußtsein steht der Erfahrung hauptsächlich im Wege, daß wir viel zu sehr an die physische Form gebunden sind, so wie wir sie sehen und die uns eine endgültige Wirklichkeit des Wesens zu sein scheint.

Ich versuche, das den Leuten auf anschauliche Weise verständlich zu machen. Das heißt, ich erscheine den Leuten selten in einer Form, die auch nur annähernd jener gleicht, die ich physisch... ich wollte sagen "hatte". Es hängt immer davon ab, womit sie in Beziehung stehen, was ihnen am nächsten steht – die verschiedensten Formen. Ich versuche ihnen verständlich zu machen, daß DAS genauso wahrhaftig meine Form ist wie dies (Mutter berührt ihren Körper). Um die Wahrheit zu sagen, kommt das meiner Form viel näher als dies. Was die wahre Form betrifft – die WAHRE Form –, so muß man fähig sein, in Beziehung zu dem Höchsten zu treten, um ihren Anblick ertragen zu können. Wenn sie dann sagen: "Ich will Sie sehen... ich sehe Sie ...", ist es ihre Identifikation mit jenem Aspekt von mir, den sie kennen. Aber diese vielen Formen sind ALLE gleichermaßen wahr, und die meisten sind wahrer, als der Körper es jemals war, denn für mein Bewußtsein war er immer, ach, welch jämmerliche Annäherung: eine Karikatur. Nicht einmal eine Karikatur, nein, keinerlei Ähnlichkeit.

Er hatte seine Vorteile (ich scheine spontan immer in der Vergangenheit zu sprechen), er hatte seine Qualitäten. Deshalb wurde er so erschaffen und ausgewählt. Vom Standpunkt der Nützlichkeit war es sehr notwendig, aber was die Manifestation betrifft...

Wenn er wirklich ausdrucksvoll gewesen wäre, etwas wirklich Aussagekräftiges, hätte ich vielleicht mehr gezögert ..., ihn gehen zu lassen.

Es gab nie eine sehr starke Bindung an diese Form. Eine Bindung (selbst in sogenannter tiefer Unwissenheit) gab es nur an das Bewußtsein. Am Bewußtsein hielt etwas sehr stark fest, etwas, das nicht wollte, daß es zerstört würde, das sagte: "Dies ist etwas Wertvolles". Aber der Körper... er ist nicht einmal ein sehr gutes Instrument, nicht einmal das. Allerdings ist er bescheiden, plastisch, sucht sich nicht zu behaupten, sondern paßt sich allen Notwendigkeiten an. Er ist fähig, sich auf alle Gesichtspunkte einzustellen und alle Ideale zu verwirklichen, die er als der Verwirklichung würdig betrachtet – diese Anpassungsfähigkeit war sein Vorzug. Er ist von großer Bescheidenheit, in dem Sinne, daß er sich nichts und niemandem aufdrängen wollte. Er ist sich seiner Unfähigkeit voll bewußt... ist aber imstande, alles zu tun und zu verwirklichen. Diese Struktur wurde ihm im Augenblick seiner Entstehung bewußt verliehen, denn darauf kam es an... Nichts ist zu groß, nichts erdrückt ihn, denn es besteht kein Widerstand einer kleinen Persönlichkeit, die sich ganz winzig fühlt – das hat überhaupt keine Bedeutung, nur DAS BEWUSSTSEIN ist von Belang. Das Bewußtsein, das weit wie das Universum und noch weiter ist. Das Bewußtsein und die Fähigkeit, sich anzupassen – sich entsprechend jeglicher Notwendigkeiten zu formen.

Auch jetzt noch ist mein einziges Urteil über diese Form, daß sie zu starr ist. Die großen inneren Offenbarungen, die großen Bewegungen des schöpferischen Bewußtseins werden die ganze Zeit dadurch behindert. Er versucht sein Bestes, aber er steht noch unter der Herrschaft erbärmlich starrer Gesetze. Erbärmlich! Wieviel Zeit ist nötig, um das zu überwinden?

Man darf es nicht eilig haben!

(Schweigen)

Welche Schlüsse kann man aus der Erfahrung von N.S. ziehen? Welche praktischen Möglichkeiten eröffneten sich dadurch?

Das hängt vom Einzelfall ab.

Hier überließ ich ihnen die Entscheidung, denn ich kümmere mich nicht um diese Angelegenheiten, aber ich schlug vor, ihn bis zum nächsten Morgen in Ruhe zu lassen. Während der Nacht hätte ich etwas unternommen. Sie hatten es eilig – sie haben es immer eilig...

Ich sage nicht einmal, man solle grundsätzlich nicht kremieren, denn in WENIGSTENS neunundneunzig von hundert Fällen ist es das Beste, was man tun kann.

Es gibt nur eine Hoffnung, nämlich daß die Menschen weise werden – sie sind aber nicht weise. Sobald sie ein Gesetz, ein Prinzip gelten lassen, müssen sie ihm blind folgen, weil sie keine Weisheit besitzen.

Hätte ich die Verantwortung übernommen (ich tat es absichtlich nicht, aus anderen Gründen), so hätte ich gesagt: "Laßt ihn so bis morgen früh!" In der Nacht hätte ich etwas unternommen. Aber das ist ein Fall unter Millionen. Daraus läßt sich kein Prinzip aufstellen.

Nein, ich meinte: Welche Schlußfolgerungen kann man für dich, für deine Erfahrung aus dieser Geschichte ziehen?

Ach, für meine Erfahrung! Wohl, daß man sterben kann, ohne zu wissen, daß man tot ist. Man kann sterben (was die Menschen "sterben" nennen), ohne zu wissen, daß man tot ist. Folglich ist das nicht von entscheidender Bedeutung.

Die Menschen sagen: "Er ist bewußtlos". Sie hielten ihn für bewußtlos, weil sich im Körper nichts regte und der Körper auf ein minimales Bewußtsein reduziert war (etwas war gewiß noch vorhanden, denn er reagierte), ein wirklich minimales Bewußtsein, etwas ohne große Reaktionsfähigkeit, denn es handelte sich nicht um einen vollkommenen Yogi, er war noch im Lernstadium. Für einen Menschen, der Hatha-Yoga geübt hätte, wäre es zum Beispiel völlig anders gewesen, viel schwerwiegender. Aber ich will sagen, daß N.S. völlig bewußt an meiner Seite war. Er hätte in eine andere Manifestationsform eintreten können, ohne die Schrecken des Todes durchzumachen – das läßt sich durchaus vermeiden. Dies ist meine Erfahrung, die ich für äußerst wichtig halte.

Dies hat sich übrigens zum ersten Mal ereignet, denn alle Leute (wie I, zum Beispiel), die durch einen Unfall gewaltsam aus ihrem Körper geschleudert wurden, erlangen nach einiger Zeit wieder das Bewußtsein: es sammelt sich wieder. In diesem Fall aber war sein Bewußtsein niemals zerstreut, er verlor niemals das Bewußtsein.

Seine Stunde war gekommen – ich wußte es im Augenblick des Unfalls, ich wußte, daß seine Stunde gekommen war, das heißt, daß er seinen Körper verlassen mußte.

Seine Stunde war gekommen, und man arrangierte die Umstände ("man", weißt du, ich sage einfach "man", um nicht zu sagen...), "man" ordnete die Umstände an, um maximalen Nutzen daraus zu ziehen. Das ließ mich viele Dinge verstehen... Man muß viele praktische Erfahrungen haben, um zu lernen.

Aber um diese Erfahrungen zu haben, das heißt, um Nutzen daraus zu ziehen, muß man bereits auf der anderen Seite sein. Vieles lernte ich schon vor diesem Punkt [13. April], aber ich lernte es sozusagen auf dieser Seite der Grenze. Jetzt stehe ich auf der anderen Seite. Jedenfalls weitgehend, nicht völlig.

Also gut.

Mach weiter mit deinem Buch! Das nächste Mal liest du mir die Fortsetzung vor!

Es geht nicht schnell voran.

Das macht nichts. Denn was ist schon schnell! Ich finde... Seit dem 13. April finde ich, daß alle Menschen ständig wegen nichts in Eile sind. Sie hetzen sich immer, als müßten sie einen Zug erwischen. Aber warum denn?... Das ist ein großer Fehler – ein großer Fehler. Warum diese Eile? Das ist eine bestimmte innere Vibration. Wie etwas, das die ganze Zeit vibriert, das alles verdirbt.

Alles, was sie tun, tun sie schnell, als ob sie etwas antriebe – sie essen schnell, sie bewegen sich schnell, sie schlafen schnell, sie machen ihre Toilette schnell, sie sprechen schnell. Aber warum? Warum in solcher Eile sein?

Das ist eine beständige Erfahrung. Ich muß mich zurückhalten, um nicht zu sagen: "Warum überstürzt ihr denn alles?"

Sobald man aufhört, sich zu beeilen, tritt man in eine wahrhaftigere Schwingung ein.

Also bis Samstag. Mach weiter! Es ist sehr gut, viel besser, als du glaubst!

 

1 Siehe Gespräch vom 24. Mai 1962

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2 Etwas später fügte Mutter diesen Kommentar hinzu: "Es ist eine interessante Erfahrung. Er hätte psychisch WEITERLEBEN können (psychisch ist man ja unsterblich), er hätte weiterleben können, ohne zu wissen, daß er tot war ..., wenn man ihn nicht kremiert hätte."

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3 Erinnern wir uns an das Gespräch vom 12. Juni: "Ich weiß nicht, ob ich lebe oder ob ich tot bin... Eine Art Schwingung des Lebens, die völlig unabhängig ist. Ich kann nicht sagen "ich lebe", es ist etwas ganz anderes."

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4 "Ich spreche von einer SUBTILEN Form", erklärte Mutter, "es ist die subtile Form des Körpers."

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5 Eine Woche später fügt Mutter hinzu: "Es hat sich geordnet: Er ist für eine gewisse Zeit (ich glaube, nur für eine gewisse Zeit) in den psychischen Bereich gegangen, um sich zu sammeln."

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