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Mutters

Agenda

dritten Band

15. September 1962

(Satprem liest eine Stelle aus seinem Manuskript vor, wo es um die unterschiedliche Leuchtkraft auf den verschiedenen Bewußtseinsebenen geht. Mutter unterbricht, um folgendes hinzuzufügen:)

Irgendwo vom Übermental an (oberhalb des höheren Mentals und vom Übermental an) sind die Dinge AUS SICH SELBST leuchtend: sie werden nicht mehr von einem äußeren Licht erhellt, sondern leuchten selber. Das bedeutet einen beträchtlichen Unterschied für die Sicht. Die Dinge werden nicht mehr von außen erhellt, sondern leuchten aus sich. Das ist der wesentliche Unterschied in der Beschaffenheit des Lichtes.

Das geht so weit, daß mir jetzt die beleuchteten Dinge künstlich erscheinen. Sie haben kein eigenes Licht mehr.

Das kann ein sehr mildes Licht sein, sehr subdued (gedämpft), nicht blendend, aber es leuchtet aus sich selbst. Je höher man geht, um so strahlender und gleichmäßiger wird das Licht.

*
*   *

Etwas später

Die Leute regen sich auf, sie wollen eine vollständige Ausgabe meiner Entretiens auf Englisch herausgeben. Ich sagte ihnen, sie sollten sich ruhig verhalten: "Ich will das nicht, später werden wir eine Ausgabe auf Französisch vorbereiten, wenn es so weit ist."

Ich will kein Englisch. Ich will kein Englisch! Weniger und weniger will ich Englisch. Zum Beispiel ist die Übersetzung der Gebete und Meditationen vergriffen, sie wollten sie nachdrucken, ich sagte nein: "Wenn ihr wollt, könnt ihr alles nachdrucken, was Sri Aurobindo SELBST übersetzt hat (das ist nicht viel, ein dünner Band). Das, ja, weil es Sri Aurobindos Übersetzung ist." Aber selbst das ist nicht dasselbe wie mein Text – er ist von Sri Aurobindo, nicht von mir.

Die Gebete und Meditationen kamen direkt, jedesmal wurde es mir gleichsam diktiert. Am Ende meiner Konzentration schrieb ich, und es ging nicht durch das Denken, es kam direkt. Es kam offensichtlich von jemandem, der sich um eine hübsche Form bemühte. Ich hatte es immer unter Verschluß gehalten, damit niemand es sah. Erst hier fragte mich Sri Aurobindo danach, also zeigte ich ihm einige Blätter, und er wollte den Rest sehen. Sonst hätte ich es weiter verschlossen gehalten. Den Rest zerstörte ich. Ich hatte fünf dicke Bände, jeden Tag schrieb ich (natürlich gab es Wiederholungen), es war das Ergebnis der Konzentration. Ich traf eine Auswahl, was veröffentlicht werden sollte (Sri Aurobindo half dabei), kopierte alles, dann schnitt ich die Blätter heraus und verbrannte den Rest.

Das ist schade!

Einige Originale der Teile, die veröffentlicht wurden, blieben erhalten. Ich verteilte sie fast alle – die Tinte ist verblichen, fast weiß. Den Rest verbrannte ich.

Das ist wirklich schade.

Es war für niemanden bestimmt. Es sollte nicht gelesen werden. Ich zeigte es Sri Aurobindo, weil er über gewisse Dinge sprach – da sagte ich ihm: "Ja, diese Erfahrung hatte ich am ...", dann zeigte ich ihm mein Heft mit dem Datum (jeden Tag war etwas eingetragen).

Fünf dicke Hefte, während vieler Jahre. Selbst hier setzte ich es für einige Zeit fort.

In Japan schrieb ich viel.

Jedenfalls bewahrte ich alles auf, was von allgemeinem Interesse war. Deshalb gibt es einige Lücken in den Daten, sonst wären sie fortlaufend – das war beeindruckend!

Erst hier wollten die Leute alles aufheben. (Mutter macht eine Bewegung, als ob sie alles von sich werfen wollte) Die Welt schreitet schnell voran – die Welt schreitet sehr schnell voran, warum aufheben?

(Schweigen)

So sagte ich, wenn die Leute lesen wollen, was ich schrieb... (natürlich schrieb ich manches auf Englisch; was auf Englisch geschrieben wurde, ist auf Englisch, wie die Conversations with the Mother, die ich erst nachher auf Französisch schrieb – nicht genau gleich aber annähernd –, da ist es sehr gut, es wurde auf Englisch geschrieben), aber diejenigen, die meine Sachen lesen möchten, sollen Französisch lernen, das wird ihnen nicht schaden!

Es verleiht dem Gedanken eine Genauigkeit wie keine andere Sprache.

Offensichtlich sollte man es auf Französisch lesen.

Es ist etwas ganz anderes. Es ist unübersetzbar, nicht dieselbe Mentalität! Desgleichen wie der französische Humor und der englische Humor sehr weit voneinander entfernt sind. So weit, daß sie sich gewöhnlich nicht verstehen.

in French

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