Mutters
Agenda
dritten Band
Du sagtest neulich (am 4. Dezember) einen geheimnisvollen Satz über Sri Aurobindos Weggehen. Du sprachst vom Gefühl der Vergänglichkeit, der totalen Unsicherheit. Du sagtest: "Es ist keine Zerstörung mehr, aber auch noch keine zunehmende Transformation"?
Es war eine physische Zerstörung – und jetzt sage ich: Es ist nicht mehr das, aber es ist noch nicht die Verwirklichung.
(Schweigen)
(Mutter lacht) Ich erzählte dir nicht die andere Seite.
Was ist denn die andere Seite?
Das ist für später.
Die andere Seite, was willst du damit sagen?
Nein, diese Tage seit dem 5. Dezember scheint er mir eine sehr klare Sicht und Erfahrung davon zu geben, warum er gehen mußte. Aber das... jetzt ist nicht der Augenblick, davon zu sprechen.
Es geschah nicht aus persönlichen Gründen sondern aus Gründen der Arbeit. Ich will damit sagen, daß er es für besser hielt, seinen Körper zu verlassen (ich wußte es von Anfang an, denn er hatte es mir gesagt) – für ihn war dies die beste Art, die Arbeit jetzt zu tun. Es war eine Notwendigkeit.
Aber es ist nicht der Augenblick – und wird es wahrscheinlich für lange Zeit nicht sein –, über all das zu sprechen und die Gründe darzulegen.
In diesen Tagen will er mich offenbar all die irdischen Bedingungen sehen und erfahren lassen, die ihn diese Entscheidung treffen ließen (so läßt es sich am besten ausdrücken).
Man kann es nicht in Worte fassen.
(Schweigen)
Als er fortging, sagte ich: "Die Welt ist nicht bereit" (das ist eine allgemeine Art, die Dinge auszudrücken). Jetzt zeigt er mir nacheinander jeden einzelnen Punkt.
Ich hoffe (es bleibt noch der morgige Tag 1), ich hoffe, daß er mir zeigen wird, ob etwas auf dem Weg erreicht worden ist. Ich selbst weiß es nicht.
(Schweigen)
Er spricht nicht mit mir, er sagt mir nichts, er erklärt mir nichts: Er läßt mich einfach durch eine Reihe von Erfahrungen gehen.
1 Darshan am 9. Dezember, Wiederkehr von Sri Aurobindos Beerdigung.