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Mutters

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vierten Band

19. Februar 1963

(Eine Erfahrung, die Mutter am Tag nach der letzten Unterhaltung, am 16., hatte:)

Es war wirklich sehr interessant. Jetzt bleibt nur noch eine Erinnerung, nicht mehr die eigentliche... Es betraf die Erschaffung der materiellen Welt, des materiellen Universums nach dem Konzept des Höchsten, der sich in seine Emanation verliebt, jedoch von einem allgemeinen Standpunkt aus. Es war eine Vision, als stünde ich auf der anderen Seite – auf der Seite des Höchsten, nicht auf der der Schöpfung –, und ich sah die Schöpfung in ihrer Gesamtheit, mit dem wahren Sinn des Fortschritts, des Voranschreitens, der Vorwärtsbewegung und der wahren Art, wie das, was nicht der zukünftigen Schöpfung angehört, in einer Art Pralaya 1 verschwinden wird (es kann nicht "verschwinden", aber es wird aus der Manifestation zurückgezogen). Das war sehr interessant: Alles, was nicht mitarbeitet (in dem Sinne, daß die Erfahrung abgelaufen ist, sich nicht fortsetzt), wurde zurückgezogen. Es erschien wie die wahre Sichtweise dessen, was durch die Geschichte des jüngsten Gerichts ausgedrückt wird. Diese "Schübe" der Manifestation finden ständig statt. Manche Dinge existierten in unserer Sicht der Zeit, dauern aber an, das heißt, sie bestehen in der Zukunft fort. Andere Dinge erschöpfen sich (die Gegenwart). Für manche Dinge gibt es keinen Seinsgrund, sie können der Bewegung nicht mehr folgen (ich weiß nicht, wie ich es erklären soll), und sie treten ins Nicht-Sein – ins Pralaya, ins Nicht-Sein und Nichtmanifestierte –, nicht in ihren Formen sondern natürlich in ihrer Essenz. Das heißt, das Höchste darin bleibt als nichtmanifestiertes Höchstes.

All das war eine lebendige, konkrete Erfahrung, die anderthalb Tage andauerte. Die ganze universale Bewegung wurde GELEBT und gespürt. Nicht nur gesehen: gelebt – in einem solchen Licht! Eine ungeheure Macht! Diese Gewißheit in allen Dingen – sehr seltsam. Das ist schwierig auszudrücken. Aber die Erfahrung dauerte so lange an, bis sie völlig vertraut wurde. In Worten ausgedrückt würde ich sagen: auf diese Art sieht der Höchste die Dinge – fühlt sie, lebt sie. Ich lebte sie wie Er. Das verleiht eine Macht der Gewißheit der Verwirklichung, im Sinne von: das, worauf wir zusteuern, ist bereits da. Der Weg, den man überblickt, der zurückgelegte und der noch zurückzulegende Weg – alles lebt zur gleichen Zeit. Eine solche Logik! Eine wunderbare ewige Super-Logik, die alles als offensichtlich erscheinen läßt – alles ist völlig offensichtlich. Ach, die Kämpfe, die Anstrengungen, die Ängste, all das wird absolut inexistent. Und gleichzeitig die Erklärung für das Gefühl, daß man gewisse Dinge nicht mehr haben will: Sie sind nicht mehr im Manifestierten. Gleich einem Sieb, in das alles geworfen wird und das Er... (für Ihn ist alles-alles dasselbe) aber die Vision dessen, was Er will, und wie alles, was dafür nicht von Nutzen ist oder was die Vielfalt und die Totalität dessen, was Er will, verhindert (ich weiß nicht, wie man Widersprüche dieser Art erklären soll) – mit all dem verfährt er einfach so (Geste des Wiederverschluckens), und es tritt aus der Manifestation.

In jenem Moment hätte ich es verständlich ausdrücken können, aber jetzt...

Können diese unnützen Dinge denn aus der Manifestation zurückgezogen werden, ohne Katastrophen auszulösen?

Ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll... Wenn ich das so sage, klingt es wie eine Willkür, was nicht der Fall ist: Es handelt sich nicht um einen "Herrn", der entscheidet, gewisse Dinge zurückzuziehen, weil er sie nicht mehr will. So ist es nicht. Manche Dinge, die zu einem gegebenen Zeitpunkt ihren Platz in der Manifestation hatten, verlassen die Manifestation ganz natürlich, durch ihre eigene Tendenz (man könnte sagen durch die Wahrheit ihres Wesens), wenn ihre Nützlichkeit vorbei ist. Es gibt fünfzig Möglichkeiten, dies schlecht auszudrücken, ich weiß nicht, wie ich es treffend sagen soll. Aber die Tatsache ist offensichtlich. Es ist Teil dieses vollständigen, wunderbaren, harmonischen Geschehens – dieser Harmonie, die wir nicht verstehen und nicht verstehen können, weil wir zu sehr in der Wahrnehmung der Gegensätze stecken. Dort gibt es aber keine "entgegengesetzten" Dinge sondern nur solche, die... Wie die Tatsache, daß der Höchste scheinbar von Seiner Schöpfung beherrscht wird und der Schöpfung völlig zu gehorchen scheint – als ob Er nichts könnte, nichts wüßte, nichts sähe, und so setzt sich das uns bekannte Chaos fort. Wenn wir es so ausdrücken, erscheint es uns natürlich unglaublich und schockierend, aber dort war es so vollkommen natürlich und so wahr, als Teil eines solch perfekten Ganzen.

Man kann das aber nur sehen, wenn man alles sieht. In jenem Moment war alles prä-existent, obwohl es sich für die Manifestation in der Zeit abspielt. Aber es bestand schon vorher – nicht "vorher", wie wir es verstehen, nicht alles "zu einem gegebenen Augenblick"... Ach, es läßt sich unmöglich ausdrücken. Ich spüre sozusagen noch die Wärme der Erfahrung – die Realität, das Leben, die Wärme der Erfahrung. Ich lebte in einem Licht! Ein Licht, das nicht wie unser Licht ist, das nichts mit dem zu tun hat, was wir Licht nennen, sondern ein so warmes, mächtiges Licht. Ein schöpferisches Licht. So mächtig... Und alles war von so perfekter Harmonie: alles, alles, ohne Ausnahme, sogar die Dinge, die scheinbar in einem völligen Gegensatz zum Göttlichen stehen. Und mit einem Rhythmus! (Bewegung wie große Wellen) in einer so wunderbaren Harmonie und GANZHEIT, wo die Folge... Die Folge besteht nicht aus solchen Dingen (Hackbewegung), wo das eine das andere auslöscht... Vielleicht hätte ich in dem Augenblick Worte finden oder erfinden können, ich weiß es nicht, aber jetzt... jetzt ist es nur noch eine Erinnerung. Eine Erinnerung, nicht die Gegenwart.

Die Erfahrung dauerte lange an. Sie begann in der Nacht und dauerte einen ganzen Tag an. Letzte Nacht war immer noch etwas da, dann... (lachend) war es, als ob man mir sagte: "Was, willst du dich jetzt nicht aus dieser Erfahrung lösen? Willst du darin kleben bleiben?" Genau das: Es geht schnell-schnell-schnell, und so schnell man auch läuft, es ist nie schnell genug.

Letzte Nacht oder die Nacht davor war ich wieder in Sri Aurobindos Haus. Er sagte mir: "Manche Dinge sind hier nicht in Ordnung." Und er führte mich durch sein Haus. Dort waren Rohre geborsten, dicke Rohre. Er sagte: "Siehst du, man hat nicht aufgepaßt." An manchen Stellen hatte man alle Möbel weggerückt, und es wurde völlig unzweckmäßig aufgeräumt. Da sagte er wieder: "Siehst du, sie tun nicht das Nötige." Ich verstand, daß es eine Widerspiegelung von Dingen war, die hier geschehen. Er war... nicht eigentlich verärgert (er ist niemals verärgert), aber man bereitete ihm Unannehmlichkeiten, er konnte seine Arbeit nicht verrichten: Ich kam in ein Zimmer und versuchte, ihm eine Ecke einzurichten, denn er wollte schreiben, aber es war unmöglich. Alles war so eingerichtet, daß er nicht einmal eine passende Ecke zum Schreiben finden konnte. Zuweilen steht auch alles wieder zum besten, denn es ändert sich ständig (die Anordnung der Zimmer hat eine innere Bedeutung – es BEDEUTET etwas –, dieser Rahmen bleibt sozusagen immer gleich), denn es ist nicht ein Haus nach dem Plan eines Architekten. Es ist sein Haus: Er hat es nach seinem Geschmack eingerichtet, und so bleibt es. Aber alle Leute scheinen freien Zutritt zu haben, und jeder will etwas tun, will "nützlich" sein (lachend), schrecklich! Damit verblaßte meine Erfahrung und glitt in den Bereich der Erinnerung zurück. Als ob er mir sagen wollte: "Beschäftige dich nicht zu sehr mit universellen Dingen, denn hier (lachend) läuft es nicht allzu gut!"

*
*   *

Etwas später

Seit zwanzig Tagen werde ich ständig gestört.

Ich werde natürlich auch belästigt – die Leute bilden sich ein, dies sei die rechte Art, meinen Geburtstag zu feiern!

Aufgrund der letzten Erfahrung erwartete ich in diesen Tagen wirklich außergewöhnliche Ereignisse, denn... diese Gegenwart ist so konkret! Eine Konkretheit, die unser Konkretes völlig dürftig und leblos erscheinen läßt – was wir "Leben" nennen, ist wie... etwas Gallertartiges!

(Schweigen)

Man läßt mir keine Zeit, Erfahrungen zu machen. So war es in jener Nacht – als ob Sri Aurobindo mir sagte: "Siehst du, schau, was sie tun, wenn du nicht da bist!" Aber so vergeude ich meine ganze Zeit!

Ich wollte, daß dein Buch (Das Abenteuer des Bewußtseins) zum 21. Februar 1964 veröffentlicht wird. Da bleibt nicht viel Zeit, denn... Auch das ist erstaunlich, es gehört noch zu den Dingen, die Sri Aurobindo mir zeigte: In der Druckerei sind sie mit allem in Rückstand – dabei arbeiten sie Tag und Nacht! Sie haben noch nie so viel gearbeitet. Von oben gesehen liegt das offensichtlich an einem Mangel an Organisation. Für eine Sache, die ein Gramm Kraft erfordert, müssen sie ein Kilo aufwenden, und nicht einmal dann klappt es.

Es knirscht, alles knirscht.

Mangel an Organisation. Aber alles, das ganze Leben – das ganze Leben ist so!

Das gilt für ALLES.

Um etwas zu entscheiden, etwas zu organisieren (ich habe täglich vier, fünf, zehn konkrete Beispiele) würden einige Minuten einer klaren, ruhigen, aber TOTALEN Sicht genügen, damit alles ausgezeichnet abliefe. Sie aber treffen die Entscheidungen zu viert oder fünft, und jeder kommt mit seiner Idee, seiner Anschauung, seinem kleinen Blickwinkel. All das würfeln sie zusammen und schwätzen zwei Stunden lang... ohne daß etwas geschieht.

Letzten Endes läuft es darauf hinaus, daß ich wieder anfangen muß... Seit langer Zeit habe ich aufgehört, mich um alles zu kümmern – lange bevor ich nach oben zog, hatte ich den Leuten gesagt: "Kümmert euch selbst um eure Angelegenheiten!" Dabei entstand ein solches Chaos!... Als sie mich physisch nicht mehr sahen, wurde es noch schlimmer. Die physische Gegenwart hielt sie im Zaum.

Das ist unfaßbar geworden.

Aber ich muß sagen, das beschränkt sich nicht auf den Ashram: In der Welt ist es auch so – besonders in Indien... Die Regierung ist vollkommen verrückt geworden. Sie bombardieren die Leute mit Formularen, die auszufüllen sind, mit Regeln und Verboten...

Einer von dreien meiner Briefe wird zensiert oder verschwindet.

Ja, genau. Die Hälfte meiner Korrespondenz kommt nicht an. Aber weißt du warum? – Nicht weil sie sie verdächtig finden oder so etwas. Sie sind einfach überlastet, sie sind müde und gereizt, und anstatt den Brief sorgfältig zu öffnen, um ihn wieder zu verschließen, zerreißen sie ihn, so daß sie ihn dann anständigerweise gar nicht mehr weiterschicken können. Das ist der einzige Grund. So wie mit den Paketen, du kannst es dir nicht vorstellen: Sie öffnen die Pakete... ein Kind würde das besser tun! Es ist abscheulich. Sie zerbrechen die Sachen, verderben alles, schütten die Flaschen aus, sie... Was bleibt ihnen dann noch übrig? Manchmal können sie das Paket gar nicht weiterschicken, weil es zu beschädigt ist.

Wenn sich die Leute darüber beklagen, sage ich ihnen jetzt: "Stellt euch einmal vor, ihr hättet diese stumpfsinnige Arbeit zu verrichten (es ist ja eine stumpfsinnige Routine), Tag für Tag, Stunde für Stunde müßtet ihr so etwas tun, mit zu wenig Leuten (wobei die Hälfte ihre Zeit vertrödeln) – dann würdet ihr auch schludern, nach einiger Zeit wäre es dasselbe."

Den Leuten, die die Regierung kritisieren, sage ich immer: "Ihr verdient, daß man euch an die Stelle des Ministerpräsidenten oder dieses oder jenes Ministers stellte und ihr dann die Verantwortung hättet, plötzlich Entscheidungen über Dinge zu treffen, von denen ihr nichts versteht. Ihr würdet sehen, wie lustig das ist!" Um richtig zu regieren, muß man... ein Weiser sein. Man muß eine universelle Vision haben und jenseits aller persönlichen Fragen stehen... Unter ihnen ist nicht einer so – nicht einer.

Manche sind willensschwach (das sind noch die Besten, denn ich kann sie tun lassen, was ich will). Sie sind wie Automaten, deshalb kann man etwas mit ihnen anfangen. Aber unglücklicherweise halten sich die meisten für... sie sind eingenommen von ihrer Verantwortung und halten sich für sehr überlegen, die sind schrecklich!

Nun...

Man schrieb an den Ashram, um anzufragen, ob wir abgesehen von Schmuck noch andere Gegenstände aus Gold hätten! (lachend) So wie in alten Palästen: Kandelaber aus Gold, den Thron!...

Das ist so lächerlich!

Was tun?... Durchhalten.

*
*   *

Dann äußert sich Mutter zu ihrer Savitri-Übersetzung

Ich tue dies ausschließlich um der Freude willen, in einer Welt... einer Welt des übermentalen Ausdrucks zu sein (ich sage nicht supramental, sondern übermental), ein wunderbar leuchtender Ausdruck, durch den man die Wahrheit erfassen kann.

Das lehrt mich Englisch ohne Lehrbuch! Wenn ich jetzt einen Brief schreiben muß, kommen mir alle Worte: der GEHALT des Wortes (wie ich dir für "moment" und "instant" erzählte). Bei allen Worten geht das jetzt so! Gestern schrieb ich etwas auf englisch für einen Arzt hier. (Mutter sucht ein Papier): The world progresses so rapidly that we must be ready at any moment to overpass what we knew in order to know better. [Die Welt schreitet so schnell voran, daß wir in jeder Minute bereit sein müssen, das bisher Gewußte zu überschreiten, um mehr erfahren zu können.] Dabei denke ich niemals: entweder kommt einfach der Laut oder das geschriebene Wort (das hängt vom Einzelfall ab: mal sehe ich die geschriebenen Worte, mal höre ich den Klang). Erst kam zum Beispiel advance [fortschreiten] und mit dem Wort advance kam quick, quickly [schnell], ununterbrochen. Dann kam progress [Fortschritt], und quick bot sich nicht mehr an. Plötzlich kam rapidly [rasch]. So verstand ich. Alle Worte kommen auf diese Weise. Bei progress (d.h. die Idee, die innere Bedeutung von progress) hieß es rapidly, bei advance war es quick. Jetzt hört sich das nach Haarspalterei an, aber da war es absolut offensichtlich. Das Wort erschien lebendig mit seinem Inhalt, zusammen mit seinem "befreundeten" Wort. Das Wort, das nicht sein "Freund" war, blieb fern und wollte nicht kommen. Ach, das ist so unterhaltsam! Allein dafür lohnt es sich.

Ich machte auch Erfahrungen im Französischen. Einmal schrieb ich etwas: "Für jeden ist es am wichtigsten zu wissen, ob er der Vergangenheit angehört, die fortdauert, der Gegenwart, die sich erschöpft, oder der Zukunft, die geboren werden will." Ich gab es Z – kein Verständnis. Ich erklärte ihm: "Das soll nicht unsere Vergangenheit, unsere Gegenwart, unsere Zukunft bedeuten"... Ich schrieb es, als ich in diesem Zustand war (die Erfahrung zu Beginn dieser Unterhaltung), und es kam in Verbindung mit einer sehr lieben alten Dame, die gerade ihren Körper verlassen hat. Ich erklärte ihm das. Seit ein oder zwei Monaten erwartete man ihr Hinscheiden, aber ich sagte: Ihr werdet sehen, sie wird noch bleiben. Sie wird mindestens noch ein oder zwei Monate bleiben, denn sie versteht es, innen zu leben, außerhalb ihres Körpers, und der Körper besteht aus Gewohnheit weiter, ohne Schocks und Erschütterungen. Sie lebte in diesem Zustand, und es konnte noch sehr lange dauern. Man kündigte an, daß sie innerhalb von achtundvierzig Stunden sterben würde. Und ich erwiderte: "Das ist nicht wahr!" Ich kannte sie gut, denn sie hatte ihren Körper verlassen und stand mit mir in Verbindung. Ich sagte ihr: "Was kann es dir schon ausmachen!..." (sie beunruhigte sich auch überhaupt nicht, sie blieb friedlich bei mir)... "Die Hauptsache ist zu wissen, ob man der Vergangenheit angehört, die sich fortsetzt, oder der Gegenwart, die sich erschöpft, oder der Zukunft, die geboren werden will." Manchmal ist das, was WIR für Vergangenheit halten, hier zugegen als Zukunft, die geboren werden will. Manchmal ist das, was WIR Gegenwart nennen, der Zeit voraus und vorzeitig erschienen. Manchmal ist es auch etwas, das verspätet kam, und gehört noch zu dem, was verschwinden wird. All das sah ich mit dieser Wahrnehmung: Leute, Dinge, Umstände – welche Schwingung weiterbestehen wird, indem sie sich transformiert, welche Schwingung sich erschöpfen und vergehen wird, und welche Schwingung das Recht hatte fortzubestehen, anzudauern, obwohl sie schon seit langem manifestiert war. Das ändert alle Vorstellungen. Hoch interessant. Ich schrieb es unverändert nieder – ohne Erklärungen (es ist so offensichtlich, daß man gar keine Erklärungen abgeben möchte). Armer Z, er schaute mich an – und verstand nichts mehr. Ich sagte ihm: "Versuch es gar nicht! Ich spreche nicht von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, wie wir sie kennen, das ist es nicht." (Mutter lacht)

Das ist lustig, denn ich hatte dem nie besondere Aufmerksamkeit gewidmet (den Problemen der Sprache). Es kommt als eine neue Erfahrung, gleich der Wahrheit hinter dem Ausdruck. Vorher bemühte ich mich stets darum, so klar, so genau, so präzise wie möglich zu sein, so genau wie möglich zu sagen, was ich sagen wollte, jedes Wort an seine Stelle zu setzen. Aber so geht es nicht! Jedes Wort hat sein eigenes Leben. Manche verbinden sich aus innerer Verwandtschaft, andere stoßen sich ab, das ist sehr amüsant.

 

1 Pralaya: das Ende einer Welt, Apokalypse.

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