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Mutters

Agenda

fünften Band

14. März 1964

(Es ist die Rede von einer Reise nach Frankreich, die Satprem nächstens unternehmen will.)

...Du wirst deinen Freund B besuchen können, wenn du drüben bist.

Ich bin nicht mehr an Kontakte mit anderen gewohnt; es kommt sehr selten vor, daß ich nicht sofort müde werde, wenn ich jemanden treffe.

Oh, ja, aber das ist mehr als Müdigkeit, das ist Benommenheit.

Ich bin nicht mehr an geselligen Umgang gewohnt, und so habe ich nichts mehr zu sagen, ich bin nicht da.

Ja, das kenne ich!

Es ist schwierig.

Nein, das ist gut, sehr gut sogar, es muss so sein.

In solchen Fällen gibt es nur eine Lösung, nämlich jene, die ich gefunden habe: "das Bad des Herrn". Man stellt den Kontakt in sich selbst her, und dann läßt man Das durch einen selbst auf die andern überfließen – und dann passiere, was passieren soll, was tut's!... Es ist sehr interessant, man fühlt, wie die Kraft strömt und strömt und strömt – einige Leute können dem lange widerstehen. Dort drüben...

(Mutter verstummt plötzlich
und schaut lange)

Nein, wenn ich schaue, ist es schrecklich.

Solange man nicht hinschaut, kann man... Aber wenn ich schaue, ist es schrecklich: in dieser Suppe zu stecken... Ich glaube nicht, daß du lange bleiben kannst. Außer du bist völlig allein in der Bretagne bei deiner Mutter.

Was ich am meisten fürchte, ist die Sympathie der Leute, viel mehr als deren feindliche Reaktionen.

Oh, ja, das ist viel unangenehmer...

(langes Schweigen)

Ich gehe nicht leichten Herzens...

Ich will nicht, daß du krank wirst wie beim ersten Mal, eben das schaue ich mir gerade an und studiere es, nämlich, ob es möglich ist, dich gebührend zu beschützen.

Als ich selbst das erste Mal von hier wegging, im Jahre 1915 (ich ließ mein psychisches Wesen hier zurück, ich nahm es nicht mit, ich konnte dies tun), fühlte ich mich trotz der Verbindung auf einmal todkrank, als ich zum Mittelmeer kam. Und ich hörte nicht auf, krank zu sein.

Somit verstehe ich sehr gut!

Sogar bevor ich den Yoga praktizierte, fühlte ich mich am Ersticken, sobald ich von Amerika oder Afrika nach Frankreich zurückkehrte; ich konnte nicht bleiben – ich konnte es nie. In Brasilien konnte ich atmen, in Afrika oder gar in Guyana, in jenen Ländern atmete ich, aber in Frankreich, in Europa, atmete ich nicht.

Ja, in Europa.

Nun gut, ich werde sehen, mein Kind.

Letztlich wird viel von deiner Empfänglichkeit abhängen.

Wenn du dich daran gewöhnen kannst, die Energie zu halten – verstehst du, die schützende Atmosphäre um dich.

Wir werden sehen.

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