Mutters
Agenda
fünften Band
24. Oktober 1964
(Mutter kommentiert noch einmal ihre Erklärung: "Ich besitze keine Mächte.")
Oh, das schuf einen allgemeinen Aufruhr in der Atmosphäre! Ich schnappte sogar solche Gedanken auf: "Sri Aurobindo hat uns also betrogen." Sie sind wütend, wütend.
Sie haben nicht verstanden... Aber im Unterbewußtsein sieht es jedenfalls so aus.
Nein, nein! Sie hatten es schon vor meiner Erklärung ABSICHTLICH nicht verstanden, denn Sri Aurobindo sagte nie, daß wir Wunder wirken würden! Sie verstanden absichtlich nicht. Jetzt sind sie natürlich wütend. Aber vielleicht ist es besser, nach außen hin nicht zu insistieren, indem man das publiziert. 1 Die Zeit muß reif dafür sein.
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(Beim Vorlesen des letzten Gesprächs durch Satprem unterbricht ihn Mutter beim folgenden Abschnitt: "Es war ein solcher Glanz, als ob die physische Welt auf einen Schlag zu einer solaren Welt geworden sei, eine glänzende, strahlende Welt, und so leicht und harmonisch! Es war ein Wunder.")
Diese Erfahrung brachte eine Stabilität mit sich, die zuvor noch nicht bestand – eine Stabilität und eine Gewißheit, eine Zusicherung, daß alles gut ausgehen würde.
Der Körper lebte nämlich seit Monaten, ja, fast seit Jahren, in einer Art dauernder Anspannung; immer war er auf dem Sprung für die nächste Minute, die nächste Sekunde, immer krampfhaft nach vorne gerichtet in einer Art Hast oder Ungewißheit, als ob der nächste Augenblick besser sein würde. Eine permanente Instabilität, die ein großes Hindernis für die Verankerung der Schwingung bedeutete (ich spreche natürlich von den Körperzellen). Nun, am 18., im Zusammenhang mit dieser Erfahrung, erfolgte eine Zusicherung des Triumphes.
Der Körpers ist nicht in seinen vorherigen Zustand zurückgefallen, weit entfernt davon: Es besteht eine Art friedliche Ruhe, ohne das Gefühl dieser permanenten Ungewißheit – das ist vorbei.
1 Satprem hatte vorgeschlagen, bestimmte Auszüge aus dem letzten Gespräch im Bulletin zu veröffentlichen.