Mutters
Agenda
sechsten Band
16. Januar 1965
(von Mutter an Satprem)
Samstag abend
Satprem, mein liebes Kind,
Mittags sprach ich mit dem Arzt über Dich, der mir deinen Fall erklärte und mir sagte, was zu tun sei.
Er überzeugte mich, und ich glaube, es ist der schnellste Weg für eine radikale Heilung. Betrachte diese Woche1 als eine Übung für den "inneren Kontakt".
Natürlich bin ich mit Dir im Licht und in der Liebe.
Mutter
1 Diese "Woche" im Krankenhaus von Vellore sollte mehr als einen Monat dauern. Mutters Brief drückte Satprem nieder, da er nicht an die Medizin glaubte; er nahm dies Mutter sehr übel, ohne zu verstehen, daß sie damit vielleicht andere "erzieherische" Absichten verfolgte. Tatsächlich verbrachte Satprem seine Zeit in Vellore nicht damit, gegen die angebliche "Krankheit" zu kämpfen, sondern gegen die schreckliche Atmosphäre und Suggestion des Todes, die das Krankenhaus wie ein medizinisches Auschwitz erfüllte.