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Mutters

Agenda

sechsten Band

5. Mai 1965

Du siehst blaß aus.

Ich fühle mich nicht sehr wohl.

(Schweigen)

Ich habe den Eindruck, nicht hier zu sein, seit...

Mein Körper ist weit weg von mir.

Letztes Mal, als du kamst, am Nachmittag des 30., ging es mir ziemlich schlecht (Mutter hatte Herzbeschwerden). Seit diesem Augenblick habe ich den Eindruck... ziemlich weit weg von meinem Körper zu sein... Ich bin in einem äußerst verdünnten Bewußtsein (Geste der Ausbreitung).

(Mutter geht in Meditation)

Mir scheint, daß es nur auf eines ankommt, nämlich die göttliche Schwingung mit der Materie in Kontakt zu bringen, und daß dies das einzig WIRKLICHE ist. Seit dem 30. haben sich die Dinge gewissermaßen abgeklärt. Als ich heute morgen aufstand, war es so stark, daß nichts anderes mehr existierte. Ich hatte sogar den spontanen Eindruck, daß jeglicher Überbau des Denkens dazu oder jegliche Organisation des Lebens keinerlei Bedeutung hat. Nur die Menschen messen dem Bedeutung bei, aber vom Standpunkt der Arbeit kommt es einzig und allein darauf an, diesen Zustand beizubehalten (einen sehr besonderen Zustand, in dem ich jetzt bin), wo die Schwingung der Materie mit der göttlichen Schwingung in Bezug gebracht und vereinigt wird. Alles übrige: unwirklich.

(langes Schweigen)

Es fühlt sich fast so an, als ob der Kreislauf nicht richtig arbeitet, ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.

(Mutter konzentriert sich)

Es ist so (weitausladende Geste), un-be-weg-lich... Aber mit einer starken Schwingungsintensität – eine Schwingung, die sich nicht verschiebt. 1

Hast du von deiner Mutter gehört? Ich frage dich dies, weil ich gestern mit ihr und deinem Bruder in Kontakt stand...

(lange Meditation)

Das kann endlos so weitergehen.

Was sollen wir machen? Wenn das so weitergeht, werden wir noch lange zu tun haben!

Wir haben ja Zeit.

Wir haben Zeit, ja! Wenn man sagt: "Wir haben Zeit", dauert es noch Jahre. Aber ich tue es ja nicht absichtlich, es kommt einfach über mich, da kann man nichts machen.

Und dir geht es besser?

Ja, Mutter.

(Schweigen)

Ich habe die wachsende Empfindung einer Kraft, die allmählich grenzenlos wird. Aber dieser Zustand ist eben mit den besagten Schwierigkeiten verknüpft (Herz- und Kreislaufbeschwerden). Ich entscheide nichts, ich tue nichts (um diesen Zustand zu erlangen): ich bin so (unbewegte Geste, mit nach oben geöffneten Handflächen), in "etwas", das sich anfühlt, als ob es ewig so sein könnte. Aber darin nehme ich Wogen, Wellen, Bewegungen von ungeheurer Kraft wahr (manchmal auch Konzentrationen, wenn es sich um globale Ereignisse handelt).

Wir brauchen nur ruhig zu bleiben, dann werden wir ja sehen, was geschieht!

Aber du mußt körperlich stärker werden.

Es geht.

Das ist überaus wichtig, denn ich weiß, wir werden zusammen viel zu tun haben.

 

1 Diese Schwingung, die sich nicht verschiebt, ist die supramentale Schwingung.

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