Mutters
Agenda
sechsten Band
11. Mai 1965
Nach der Übersetzung "des" Savitri-Verses:
Einer täglich, ergäbe 365, und bei uns [zweimal wöchentlich]?
104 im Jahr.
Das macht nichts. Wir leben in der Ewigkeit.
Früher schaffte ich drei oder vier Verse täglich, manchmal mehr, manchmal weniger; es ging recht flott voran. Aber jetzt, mein Kind (lachend), habe ich für nichts mehr Zeit. Es ist üblich, oder es wird erwartet, daß ich am Nachmittag etwas zu mir nehmen "muß", um zwischen Frühstück und Abendessen einen Unterbruch zu schaffen – ich habe nie Zeit dafür! Die Leute, die um vier Uhr gehen sollten, bleiben bis Viertel vor fünf.
Du bräuchtest eine Polizei neben dir!
Ja.
Jemand mit einer unerbittlichen Strenge, der sagt: "Es ist Zeit, gehen Sie!"
Ja, eine Polizei.
Und vor allem darf man mich nicht bitten. Wenn man mir nämlich sagt: "Oh, dieser will Sie sehen! Oh, jener hat einen Brief geschrieben...", kann ich nicht einfach sagen: "Ach, nein, jetzt ruhe ich mich aus!" Das wäre ein wenig... Das hinterläßt nicht gerade den besten Eindruck, und auch die Ruhe wäre nicht sehr erholsam.
Wie du weißt, sind es vier Sekretäre, und ein Bursche sagte sogar, als einer von ihnen seine Briefe nicht weiterleiteten wollte: "I'll shoot him" [ich werde ihn abknallen]. Wie du siehst (lachend), wäre deine Polizei in Gefahr!
Man kann nur lächeln, dies ist das beste Heilmittel – man lacht und lächelt.
Man muß lernen zu lachen, immer mehr.