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Mutters

Agenda

sechsten Band

28. Dezember 1965

(Mutter zeigt auf eine Schachtel rosafarbenes Briefpapier, die sie gerade bekommen hat.)

Was für ein hübsches Papier... wie für Gedichte!

Willst du welche schreiben?

Ich? Ich bin doch keine Dichterin!

Die erste Dichtung, die ich in meinem Leben geschätzt habe, ist Savitri. Vorher war mir dieser Bereich verschlossen. Alle Dichtung kam mir immer wie leere Worte vor: hohl, hohl, hohl, nur Worte – Worte um der Worte willen. Es klingt schön, aber... da mag ich Musik lieber. Musik ist besser!

Diese Übersetzung von Savitri macht mir sehr viel Spaß, sie ist mir eine große Freude.

Sie macht viel mehr Freude als... "unnütze Sachen zu sagen".

*
*   *

Später

...Meine Arbeit in der Nacht dauert von ungefähr neun Uhr bis vier Uhr morgens, und sie ist in drei Gruppen von Aktivitäten unterteilt (Aktivitäten der Nacht). Mit der letzten Gruppe befasse ich mich im allgemeinen zwischen zwei und vier Uhr morgens, wenn ich mich mit all den Leuten auseinandersetze... Mein Kind... das ist überaus komisch – es ist nicht immer besonders angenehm, aber trotzdem komisch, oh!... Ich sehe die Leute so, wie sie sind (Mutter lacht), weder so, wie sie glauben zu sein, noch so, wie sie erscheinen möchten: ich sehe sie so, wie sie sind.

Solche Informationen erhalte ich die ganze Zeit.

Nimm Purani 1 zum Beispiel. Früher sah ich ihn fast jede Nacht, und dann, etwa zwei Wochen (ich glaube, es waren zwischen zehn und vierzehn Tagen 2) bevor er seinen Körper verließ, sah ich ihn an einem Ort... Dieser Ort besteht vollständig aus einer rosagrauen Tonerde... sie ist sticky, klebrig und fast flüssig (Geste, als würde sie Kaugummi auseinanderziehen). Dort waren viele Leute. Viele Leute gingen dorthin, um sich auf das supramentale Leben vorzubereiten, aber nicht in ihrem gegenwärtigen Körper, sie bereiteten sozusagen etwas vor, um in einer zukünftigen Existenz bereit für das supramentale Leben zu sein. Man brachte mich dorthin; ziemlich viele Leute führten mich dahin, damit ich mir das ansehe (damit ich dort eine gewisse Kontrolle vornehmen könnte). Man bemühte sich sehr, daß ich davon nicht berührt wurde (ich durfte nicht damit in Berührung kommen), daher hüllte man mich in goldene Schleier und alles mögliche, worauf ich mich auf den Weg machte. Ich sah ihn... Ich überquerte eine Art Veranda (aber alles hatte eine sehr eigenartige Beschaffenheit, alles war aus einem sonderbaren Stoff gemacht), da war eine Art großer Hof, der vollständig aus dieser halbflüssigen, halbklebrigen Masse bestand, wie eine sehr verdünnte Tonerde, aber äußerst klebrig (gleiche elastische Geste wie mit Kaugummi). Plötzlich sah ich Purani dort hineinspringen. Vom anderen Ende her schwamm er mir entgegen. Er ruderte in dieser Masse umher und war von Kopf bis Fuß damit beschmiert! Man sah nichts mehr als das. Ich sagte ihm (lachend): "Ah, das gefällt dir wohl!"... Oh, you like it. Er antwortete: "Ach, das macht wirklich Spaß!"

Seit jenem Abend hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Und dann, zwölf oder fünfzehn Tage später, ich weiß nicht mehr, verließ er seinen Körper.

Es handelte sich um eine Vorbereitung.

Ich sehe überaus lustige Dinge.

 

1 Ein kürzlich verstorbener (am 11. Dezember 1965) charmanter, alter Schüler. Er war der Autor der Evening Talks [Abendgespräche] mit Sri Aurobindo.

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2 Für Mutter 14 Tage = 6 Monate. Es war am 18. Juni 1965, siehe auch das Gespräch dieses Datums.

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