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Mutters

Agenda

siebenten Band

15. Oktober 1966

(Die Unterhaltung beginnt mit eineinhalb Stunden Verspätung)

Gut. Es ist elf Uhr dreißig. Ich fange nichts Neues an – weder reden noch schweigen (das dauert nämlich noch länger!).

Am 30. Oktober werde ich versuchen, Musik zu machen, wenn ich kann. Ich weiß nicht, ob etwas kommen wird... Einst, als ich still dasaß, fragte ich mich, ob wohl etwas kommen würde, und da wurde ich auf einmal riesengroß, mit großen Händen, und ich saß vor einem Instrument. Nicht dieses hier, es war viel größer, und ich fing an, eine solche Fuge zu spielen. Ungeheuerlich! Ich sah zu und sah mich mit großen Händen, großen Armen und einem großen Instrument... Das war sehr gut (lachend), diese MUSIK war sehr gut.

Das erste Mal, daß ich mich so sah.

Aber es ist nichts mehr davon da, keine Spur von Erinnerung, nicht eine Note!

*
*   *

(Dann schaut Mutter auf ihren Terminkalender und einen Stapel Briefe von Leuten, die sie darum bitten, empfangen zu werden.)

Alle bitten um Termine! Eigentlich ist es ganz einfach, keineswegs ermüdend – nichts ist ermüdend, wenn man nicht unter Druck steht. Aber wenn man die ganze Zeit an das nächste denken muß, das zu tun ist, dann wird es entsetzlich. Wenn man die Sache erledigt, wie sie kommt, ohne an etwas anderes zu denken, dann geht es sehr gut... Diese häßliche Gewohnheit zu denken, die ganze Zeit zu denken – furchtbar. Aber ich fange an... (mit einem spitzbübischen Lächeln) was meinst du, können Fische denken?! Fast hätte ich gesagt: "Ich fange an, wie ein Fisch im Wasser zu leben!" (Lachend) Fische brauchen nicht zu denken. Aber Delphine denken, oder? Sie sprechen, also müssen sie denken... sie haben ein größeres Gehirn als der Mensch.

Ach, hören wir auf zu schwatzen!

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