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Mutters

Agenda

siebenten Band

12. Oktober 1966

(Nach einer Meditation mit Mutter)

Sobald ich mit dir in die Stille gehe, wenn du hier bist, ist da immer eine Art grenzenlose Unermeßlichkeit, von einem so reinen und stillen Licht... Auch diesmal war es so. Ein Weiß, das etwas Blau enthält, aber so hell, daß es weiß ist. Théon gab dieser Region einen Namen (er hatte spezielle Namen für alle diese Bereiche). Ich erinnere mich nicht mehr, aber oberhalb davon gab es nur noch die Bereiche, die er "Pathetismus" nannte – ein recht barbarischer Name –, und diese Bereiche gehörten der nicht-manifestierten göttlichen Liebe an. Ich machte selbst die Erfahrung vom Übergang in all diese Bereiche, und dieser hier (der Bereich des weißen Lichts, in dem sich die Meditation abspielte) war der allerletzte, der dem Licht angehörte. Er stellte alle Bereiche des Lichts zusammen, und danach kamen die Bereiche... im Grunde waren es die Regionen der göttlichen Liebe, aber nicht-manifestiert, das heißt nicht so, wie sie auf der Erde manifestiert werden. Es waren die letzten Regionen, bevor man den Höchsten erreicht. Und diese Region (in der Meditation) war die letzte, die zur Essenz des Lichts gehörte, das heißt zur Erkenntnis. Und dort herrscht, ach... ein solcher Friede, eine solche Stille und Klarheit – vor allem dies: der Eindruck von Klarheit und Transparenz. Eine Stille, mehr als Frieden, aber keine träge Bewegungslosigkeit. Ich weiß nicht, wie ich sagen soll... Genau wie eine extrem intensive und doch ab-so-lut stille Schwingung, still, licht, ohne... fast ohne den Eindruck einer Bewegung. So durchsichtig und transparent!

Immer, wenn ich gerade nicht handle und du da bist, kommt das – immer, immer. Das letzte Mal auch, da sah ich die beiden Kurven deines Wesens – die Kurve der Vergangenheit und die Kurve der Zukunft, die sich an deinem Geburtstag trafen –, auch das war in diesem Licht.

Aber heute... grenzenlos, verstehst du, außerhalb von Zeit und Raum – wirklich großartig! Eine große, weite Ruhe. Wenn du hier bist, ist das immer so. Es muß der Bereich sein, von dem du deine Inspiration beziehst. Gut so! (Mutter lacht) Sehr angenehm – ich weiß nicht, wie ich das erklären soll: sehr behaglich. Etwas absolut Stilles, aber bewußt, sehr bewußt, und vollkommen ruhig – Licht, Licht, Licht, nur dies: die Essenz des Lichts.

Und die aufsteigende Kurve verlief darüber hinaus in jene Regionen, die Théon mit diesem barbarischen Namen bezeichnete: "Pathetismus". Und jenseits dieser Regionen war das... der Höchste außerhalb der Schöpfung, jenseits der Schöpfung. Dort sah ich einst die repräsentative Form der neuen Schöpfung – noch bevor ich je von Sri Aurobindo und dem Supramental gehört hatte. Dort sah ich die Form, die auf die menschliche Form folgen soll, wie eine symbolische Repräsentation der neuen Schöpfung. Dies war zwei oder drei Jahre, bevor ich von Sri Aurobindo hörte und ihn traf. Als er mir dann von der supramentalen Schöpfung erzählte, sagte ich ihm (lachend): "Aber ja, ich weiß, da oben habe ich sie gesehen!"

Niemand hatte mir je davon erzählt. Erst als ich nach Tlemcen ging, sagte mir Madame Théon, was es war. Sie wußte, wie man alle Seinsebenen durchquert, eine nach der anderen... wie man den jeweiligen Körper in den einzelnen Regionen zurückläßt und darüber hinaus geht. Damals lernte ich ganz spontan und natürlich, wie man dies anstellt. Und ganz oben sah ich dann diesen Prototyp, ganz oben.

Théons Unterweisung war in keiner Weise metaphysisch oder intellektuell: alles drückte sich in einer Art bildhafter Objektivierung aus; und wie ich kürzlich im Hinblick auf diese Vision (der "Vögel") sagte, ist dies ein viel reicherer Ausdruck, der weniger begrenzt ist als der rein intellektuelle und metaphysische. Lebendiger.

Das ist angenehm – ich meditiere gern mit dir. Es ist keine "Meditation", sondern eine sehr, sehr angenehme, schweigende Kontemplation-Konzentration. Aus diesem Grunde (lachend) sitze ich schweigend da, wenn du hier bist.

Aber man verliert das Zeitgefühl total.

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