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Mutters

Agenda

siebenten Band

23. November 1966

Nach der Lektüre einer Passage aus dem Dialog mit dem Tod:

If God there is he cares not for the world;

All things he sees with calm indifferent gaze,

He has doomed all hearts to sorrow and desire,

He has bound all life with his implacable laws;

He answers not the ignorant voice of prayer.

Eternal while the ages toil beneath,

Unmoved, untouched by aught that he has made,

He sees as minute details mid the stars

The animals's agony and the fate of man:

Immeasurably wise, he exceeds thy thought;

His solitary joy needs not thy love.1

(X.IV.646)

Ja, aber wir brauchen seine Freude.

Das hat man mir alles heute morgen gesagt. Genau dies – mit anderen Worten, aber genau dasselbe. Und nicht "gesagt": mich erleben lassen, als ob man mir die Sache präsentierte, damit ich sie spüre. Ich sagte: "Warum nur, warum diese Prüfung? Was soll das?" Mein Körper selber sagte: "Was soll das?" Da hat es aufgehört.

Ich sagte: "Warum nur? Was soll das alles?" Ich widersprach nicht, diskutierte nicht, nur: "Was soll das?" (Mutter macht eine Handbewegung, als wischte sie ein Staubkorn fort)

Weißt du, es ist eine Art intensive Disziplin im Galopp, in der jede Minute zählt, und die dem Bewußtsein dieses Körpers auferlegt wird.

Aber er hält sich gut, das kann ich nicht bestreiten. 2

Wir werden sehen, wie er durchhält. Das ist genau der Punkt!

Nun, dieser Herr [der Tod] würde sagen: "Siehst du, wieviel Mitleid man dir entgegenbringt!" Ich aber erwiderte: "Ich brauche kein Mitleid... (Lachend) Das ist es nicht, was ich will. Ich will den Sieg."

Sehr interessant.

Ach, wenn du wüßtest, wieviele Leute da sind!... Und immer kommen sie in letzter Minute und sagen: "Ich bin soeben angekommen, ich möchte Sie sehen." Also sage ich: "Gut." Wir werden den Tag strecken. (Mutter lacht)

Ach, auf Wiedersehen, Kinder, seid schön ruhig bei euch zuhause. Ganz gelassen. Es genügt, wenn einer da ist, der "sich plagt". So hätte ich das gern; es tut mir leid, daß manche Menschen krank sein müssen. 3 Warum wohl?... Ach, ich weiß schon, warum, aber... schade.

Die Gnade lernt ihre Lektion. Sie lernt, daß sie noch nicht ist, was sie sein sollte... Verstehst du, es gibt immer zwei Seiten, die Dinge zu sehen. Man kann sagen: "Die Welt ist nicht bereit" und dies mit einem Lächeln abtun. Das ist eine... (wie soll ich sagen?) man könnte es eine egoistische Art nennen. Die andere Art ist zu sagen: "Ich bin noch nicht fähig. Wäre ich wirklich fähig, so wäre all dies nicht notwendig (die Krankheiten, Katastrophen usw.), alles geschähe in einem harmonischen Rhythmus."

Man könnte sehr wohl sagen: "Das Göttliche lernt seine Lektion." (Lachend) Es muß alles lernen! Wenn es seine Lektion gut beherrscht, wird die Welt sein, wie sie sein soll – voilà.

Warum nicht? Man könnte es auch so sagen: das eine ist so wahr wie das andere.

 

1 Denn wenn Gott existiert, so kümmert er sich nicht um diese Welt. Er schaut mit ruhigem und gleichgültigem Blick auf alle Dinge. Er hat alle Herzen verurteilt zum Begehren und zur Sorge und hat mit seinen unerbittlichen Gesetzen alles Leben gebunden. Er antwortet nicht auf die unwissende Stimme des Gebets. Er bleibt der Ewige, während die Zeitalter sich hier mühen, der Unbewegte, der von nichts berührt wird, was er schuf. Er sieht als Kleinigkeit mitten in den Sternen den Todeskampf des Tiers und auch des Menschen Schicksal. Der unermeßlich Weise überragt dein Denken. Seine einsame Freude braucht nicht deine Liebe. (Savitri, dt. Ausgabe, S. 660)

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2 Am Vortag des Darshans wurde Mutter von einer Flut von Besuchern und Briefen bedrängt.

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3 Mehrere Mutter nahestehende Schüler sind krank, insbesondere ihr Privatassistent.

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