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Mutters

Agenda

achten Band

7. März 1967

Ich habe eine Anzahl von Fragen erhalten, die von älteren Schülern gestellt wurden (keine kleinen Kinder), und zwar über den "Tod", die Bedingungen des Todes, warum es im Augenblick so viele Unfälle gibt usw. Zwei von ihnen habe ich schon geantwortet. Natürlich auf mentaler Ebene, aber mit der Bemühung, darüber hinauszugehen.

Diese Art mentale Logik will... ja, daß die Dinge sich nach dieser Logik verhalten, und so kamen sie zu unmöglichen Fragen.

(Text der Fragen)

Werden der Augenblick und die Art des Todes immer von der Seele gewählt? Haben bei großen menschlichen Zerstörungen durch Bomben, Überflutungen, Erdbeben alle Seelen gewählt, in diesem Augenblick zusammen zu sterben?

Der weitaus größte Teil der menschlichen Wesen hat ein kollektives Schicksal. Für sie stellt sich die Frage nicht.

Jemand mit einem individualisierten psychischen Wesen kann selbst inmitten kollektiver Katastrophen überleben, wenn das die Wahl seiner Seele ist.

Wie ist die Seele nach dem Tod, wenn sie von ihrem physischen Wesen, von ihrem Vital, von ihrem Mental abgetrennt ist, sich ihrer Existenz bewußt?

Die Seele ist ein Funke des Höchsten Göttlichen. Ich verstehe nicht, warum der Herr einen Körper benötigen sollte, um sich seiner Existenz bewußt zu sein.

Nichts sehr Neues, aber es ist eine Erweiterung des Bewußtseins, und gerade in letzter Zeit sind all diese Fragen in der Atmosphäre aufgetreten, verbunden mit dem deutlichen Eindruck, daß der Mensch nichts über den Tod weiß – er weiß nicht, was es ist, er weiß nicht, was geschieht, er stellt allerlei Hypothesen auf, aber es gibt keine Gewißheit. Indem ich die Frage verfolgte und nicht nachließ, kam ich zu dieser Schlußfolgerung: Es gibt nichts, was wirklich der Tod ist.

Es ist nur ein Anschein – ein Anschein, der aus einer begrenzten Sicht resultiert. Aber es besteht keine radikale Veränderung in der Schwingung des Bewußtseins. Dies kam als Antwort auf eine Art Besorgnis in den Zellen über die Ungewißheit, was der Tod wirklich ist, und die Antwort kam sehr klar und beharrlich: Nur das Bewußtsein kann es wissen, denn... die Bedeutung, die dem Unterschied zwischen den beiden Zuständen beigemessen wird, ist rein oberflächlicher Natur und basiert auf einer Unkenntnis des eigentlichen Phänomens. Jemand, der fähig wäre, die Kommunikation aufrechtzuerhalten, könnte bestätigen, daß es für ihn selbst keinen beträchtlichen Unterschied macht.

Aber dies wird gerade ausgearbeitet. Es gibt noch unpräzise Stellen und fehlende Details in der Erfahrung. Wir sollten also lieber warten, bis das Wissen vollständiger ist, denn anstatt eine Annäherung mit Vermutungen zu geben, ist es besser, eine vollständige Tatsache mit der totalen Erfahrung darzulegen. Deshalb werden wir das Thema auf später verschieben.

Aber du sagst, es bestehe kein Unterschied... kann man denn auf der anderen Seite weiterhin die Wahrnehmung der physischen Welt haben?

Ja, ja, so ist es!

Die Wahrnehmung der Wesen, der... [Satprem wollte sagen: der Möwen auf dem Meer, der Bäume, der schönen Sonnenstrahlen auf der Erde].

Ja.

Nur, anstatt einer Wahrnehmung .... Man verläßt einen gewissen illusorischen Zustand und eine bestimmte Wahrnehmung der Erscheinungen, aber man hat eine Wahrnehmung. Es gab Momente, in denen ich die Wahrnehmung hatte, ich konnte den Unterschied erkennen, nur war die Erfahrung nicht total (weil sie von Leuten unterbrochen wurde), deshalb ist es besser, noch ein wenig zu warten, bevor wir darüber sprechen.

Aber die Wahrnehmung ist da.

Nicht absolut identisch, aber manchmal mit einer noch größeren Wirksamkeit. Es wird nicht wirklich von der anderen Seite wahrgenommen. Ich weiß nicht, wie ich es erklären soll. Da ist das Beispiel (kein Beispiel: die gelebte, volle Wahrnehmung) eines Wesens, das, nachdem es seinen Körper verlassen hatte, jahrelang mit mir lebte und in völlig bewußtem Kontakt blieb (es hatte den Körper ganz und gar materiell verlassen), wonach es sich mit einem anderen lebenden Wesen nicht direkt verschmolz, aber doch eng verband, und das Leben in dieser Verbindung mit SEINEM EIGENEN BEWUSSTSEIN fortsetzte. Ich kann weder Namen nennen, noch Tatsachen angeben, aber all dies ist so konkret, wie es nur sein kann 1 . Und die Erfahrung geht weiter.

All dies wurde gesehen – ich sah es vor langer Zeit, aber eben heute morgen kam es zurück, wie um das neue Wissen zu veranschaulichen. Außerordentlich konkret in seinen Auswirkungen (diese "Verbindung"): es veränderte die Fähigkeiten und die Bewegungen des anderen Bewußtseins. Bewußt – ein absolut bewußtes Leben. Und es ist dasselbe Bewußtsein, das zu der Zeit bewußt war, als überhaupt kein Körper mehr vorhanden war und die Präsenz nur in der Schau der Nacht sichtbar war.

Es gibt noch weitere Fälle.

Dieser eine ist sehr nah und vertraut, deshalb konnte ich alle Details genau verfolgen.

Aber erst mit dieser neuen Sicht ist es klar, präzise und OFFENSICHTLICH geworden, denn... (wie soll ich sagen?) ich wußte es zwar schon vorher, aber jetzt habe ich es mit dem neuen Bewußtsein, mit der neuen Art zu sehen wiedergesehen, worauf das Verständnis total war, die Wahrnehmung war total und völlig konkret, mit Elementen, die vorher gänzlich fehlten – überzeugende Elemente, die bei der ersten Wahrnehmung völlig fehlten, als es noch ein vital-mentales Wissen war. Jetzt ist es ein Wissen des Bewußtseins der Zellen.

Aber all dies wäre nur interessant mit allen Tatsachen (die im Moment nicht gegeben werden können). Ich möchte eine vollkommenere und sozusagen "unpersönlichere" Erfahrung haben, das heißt keine durch Tatsachen illustrierte Beschreibung, sondern eine Gesamtschau des Vorgangs. Dann erst werde ich darüber sprechen können.

Es wird kommen.

 

1 Es handelt sich um den Sohn eines Diplomaten, von dem Mutter schon einmal sprach und der sich mit Pavitra verband (siehe Agenda Bd. 7 vom 23. Februar 1966).

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