SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 09 Bande

Mutters

Agenda

neunten Band

3. April 1968

(Fortsetzung des Gesprächs vom 20. März 1968 über das Mitglied der römischen Kurie:)

Hast du P.L. wiedergesehen?

Nein.

Ich habe ihn gestern gesehen.

Er sprach mit mir, aber ich habe ihn nicht verstanden. Ich weiß nicht, was er mir gesagt hat. Ich hatte jedoch SEHR STARK und nachhaltig den Eindruck eines neuen Anfangs... des Einsetzens von etwas wie einer Handlung oder einer Reihe von Geschehnissen, die eine große Bedeutung für die Entwicklung der Erde haben werden. 1 Ein sehr starker Eindruck: das blieb über Stunden. Und das ist für mich wirklich außergewöhnlich, denn im allgemeinen berühren mich äußere Ereignisse nicht... (Mutter schüttelt den Kopf) All diese Ereignisse sind so relativ, daß sie gewöhnlich gar keinen Eindruck hinterlassen.

Dies ist also ganz und gar ungewohnt und unerwartet.

Wie eine Tür, die sich auf etwas hin öffnet, das eine beträchtliche Bedeutung für die Entwicklung der Erde haben wird.

Ich hatte nicht den Eindruck, daß er selbst sich dessen bewußt war... Es ging ein wenig über das menschliche Bewußtsein hinaus. Aber den Papst sah ich sehr deutlich.

Hat er beschlossen, nach Rom zu gehen?

Ja, gleich nach seiner Ankunft wird er um eine Audienz bitten.

Es war wirklich sehr ungewöhnlich, der Eindruck hielt über Stunden an: etwas, das weit über die menschlichen Individuen hinausreicht und das der Beginn von etwas sehr Wichtigem in der Geschichte der irdischen Evolution sein wird.

Das letzte Mal, als ich ihn sah, fragte er mich, wie er vorgehen solle, um beim Papst vorgelassen zu werden. Daraufhin sagte ich ihm: "Das ist ganz einfach, der Name Sri Aurobindos wird Ihnen die Tür öffnen; schreiben Sie dem Papst: "Ich komme von Sri Aurobindos Ashram, und ich würde Sie gern sehen.""

(Mutter vertieft sich in eine lange Konzentration)

Es ist seltsam, eine seltsame Empfindung... Weißt du, so als würde man eine Seite umblättern. Seit gestern und auch jetzt noch ist der Eindruck wirklich stark: von etwas... (Geste einer Seite, die sich umwendet), und das war der Anfang. Im Kopf spielte sich nichts ab, kein Gedanke, nichts: allein eine Art Empfindung von so etwas (gleiche Geste), und...

Wir sollten uns das Datum merken – vielleicht werden wir es in zehn oder zwanzig Jahren verstehen!

Gestern war der zweite April. Ein seltsames Datum: der 2.4.68 – zwei, vier, sechs, acht. Der Eindruck, daß ein Blatt umgewendet wurde und... ein Anfang. Oder, wenn du so willst, der Eindruck einer Kurve, die abgeschlossen ist, und einer anderen, die anfängt (aber es handelt sich nicht um eine geometrische Empfindung sondern...). Doch das ist nicht so gut wie dieses Sinnbild einer ungeheuren Seite, die umgewendet wurde, und dann etwas, das beginnt. Es ist weiß... Und das ist erst der Anfang.

Dabei gab es keinerlei Empfindung von etwas Persönlichem: die Persönlichkeiten (P.L.) sind wie Figuren, die einen Anfang setzen, das ist alles. Die Bewegung, der Ursprung der Bewegung ist unendlich viel höher und weiter als jegliche physische Persönlichkeit.

Wirklich die Wahrnehmung, daß alle diese Leute und all diese Dinge nur Figuren sind (Geste wie auf einem Schachbrett), die in Bewegung gesetzt werden, aber...

Wir werden sehen.

Das sollte jedenfalls festgehalten werden.

Es hat also etwas mit dem Papst zu tun?

Ja, mit dem Christentum.

(Mutter vertieft sich aufs neue in eine lange Kontemplation)

Seit gestern (dies scheint nicht mit der ersten Erfahrung in Bezug zu stehen) hat sich den ganzen Tag über meine Art zu reagieren (innerlich, nicht äußerlich), meine Art, auf die Dinge zu reagieren, und meine Art, die Dinge auf MATERIELLE WEISE zu sehen, vollkommen verändert. Ganz als handelte es sich um eine neue Person, die sich sogar über die alten Reaktionen wunderte und sich fragte: "Wie ist das nur möglich, daß ich so reagierte?" (Es geht um den Körper.) Alles ist ganz anders.

Auch jetzt ist es noch immer sehr stark, ganz so als ob... nicht eine neue Persönlichkeit, aber eine neue Seinsweise bestünde, nicht persönlich sondern wie ein großer Strom.

Das ist sehr seltsam.

Ich durchlebte drei sehr schwierige, sogar gefährliche Tage, und dann, mit einer Straffung des Willens und einem sehr aktiven surrender aller Zellen kam es gestern zu diesem Ergebnis.

Seltsam, sehr seltsam.

Wir werden ja sehen! (Mutter lacht)

 

1 Es könnte scheinen, als sei dies die Folge oder die Konkretisierung einer Bewegung gewesen, die 1967 mit folgender Notiz von Mutter begann: "Das Christentum vergöttlicht das Leiden als Heil der Erde" (29. Juli 1967). Dann die Besuche von Madame Z, die vorgab, eine Annäherung zwischen der katholischen Kirche und dem Ashram einleiten zu wollen, und schließlich der Besuch des Mönchs, der sein Christentum mit der Neuen Wahrheit zu erweitern versuchte (siehe Agenda Bd. 8).

Rückwärts zum Text

 

 

 

 

 

 

 

in French

in English