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Mutters

Agenda

neunten Band

31. Juli 1968

Hast du Neuigkeiten aus Rom?

Nichts Weltbewegendes, aber P.L. hat ein Foto von Monsignore R geschickt.

Ach, laß sehen!

Ich glaube aber nicht, daß es sich um ein Foto neueren Datums handelt.

(Mutter betrachtet es)... Er mußte wohl gegen sehr mächtige Instinkte ankämpfen.

Sinnlichkeit und...

Sehr intelligent, oh!

Interessant.

Ein merkwürdiger Mensch: er ist amoralisch. Das heißt, er kann extrem Gutes und extrem Böses tun, mit der gleichen Leichtigkeit. Und eine Intelligenz, wirklich brillant. Ein hervorragender Politiker... Verstehst du, er benimmt sich nur aus politischen Gründen gut; entspräche es der gängigen Politik, schlecht zu sein, wäre er schlecht.

Ich frage mich, ob sie viele dieser Art unter den Kardinälen haben?...

Sinnlichkeit und Denken.

Gefühlsmäßig: nichts – das, was zum guten Ton gehört, sonst nichts.

Interessant, sehr interessant.

Wann will er kommen?

Das ist noch nicht entschieden. Vielleicht im August... Sowohl P.L. als auch J sagten mir, daß es sich um einen Mann handle, der eine seltene Macht über Frauen hat.

Ach ja?

Weißt du, ihm wurde ein kolossales Vermögen für sein Werk gespendet, und stets waren es Frauen, die ihm all dieses Geld gaben. P.L. sagte mir aber, daß er andauernd krank sei, andauernd Schläge einstecke... Er muß im Vital irgendeine Öffnung haben, eine Schwäche, und dadurch zieht er Schläge auf sich.

Ja, es handelt sich um die Art Mann, die mich FRÜHER am stärksten anekelte (heute ist dies nicht mehr der Fall). Das erstaunt mich nicht... Er hat etwas Öliges an sich.

P.L. sagte mir aber, daß gleichzeitig etwas in ihm sei, das ihn fühlen lasse, er habe seinen Weg verloren, und daß er nach etwas anderem strebe.

Ja, das liegt über dem Mental.

Es handelt sich recht genau um den Typus Mann, den ich völlig unausstehlich fand.

Wir werden sehen.

(Mutter tritt in eine lange Kontemplation ein)

Ich stand mit all diesen Leuten in sehr engem Kontakt.

Wir werden sehen.

Geht es dir inzwischen besser?

Ach, ich hatte Fieber – zwei Tage lang sah es ziemlich übel aus. Eine große Schlacht.

Wir werden später sehen (Mutter hat ganz entschieden keine Lust zu erzählen, was vorgeht).

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