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Mutters

Agenda

neunten Band

5. Oktober 1968

(Mutter geht es erneut schlecht. Satprem konnte sie seit einer Woche nicht mehr sehen.)

Das ist wirklich der Gipfel des Stumpfsinns.

Ich sehe nichts mehr, ich höre nichts mehr, ich verbringe meine Nächte mit Husten. Der Arzt kann es auch nicht erklären. Medizinisch gesehen sollte alles in Ordnung sein, und einige Minuten später gerät alles durcheinander.

Ich sehe dich wie hinter einem dichten Nebel.

Es ist ganz so, als wollte alles, was innen war, herauskommen... Ich kenne diese Art von Magie sehr gut.

V hatte noch eine Vision. Er ging zum Vatikan.

Zum Vatikan!... Im Schlaf?

Er schlief nicht: er hörte den Lärm des Stromgenerators. Die Vision erschien ihm um 5 Uhr 30 morgens. Er befand sich in einer riesigen Halle mit roten Teppichen. Alle möglichen Leute waren anwesend, und jeder folgte gewissen Befehlen. Und in einer Ecke, in einem großen Sessel, saß ein Mann mit einem roten Hut, einer Art Mitra. 1 Dieser Mann befand sich in Konzentration. Dabei wiederholte er etwas, wobei er eine bestimmte Geste mit der Hand machte, als drehe er etwas. V wußte sofort, daß er es war. Ein Mann mit durchdringenden blauen Augen mit langen Wimpern, physisch nicht stark, doch von großer Macht, mit einer schmalen, spitzen Nase, einem spärlichen Bart, wie jemand, der schlecht rasiert ist oder der sich seit zwei, drei Tagen nicht rasiert hat, um die 55 herum. Ein Mann, der einen großen egoistischen Ehrgeiz ausstrahlte, wie V sagt. Und er beobachtete P.L. scharf, besonders dein Symbol, das P.L. um den Hals trägt. Und er wiederholte etwas, wobei er sein Handgelenk drehte.

Ach, das ist es! Deswegen also: P.L. ist wieder dorthin zurückgekehrt. Seit er dort ist, sind die Angriffe wiedergekommen.

Ja, P.L. ist das Bindeglied.

(nach einem Schweigen)

Ja, es hat wieder eingesetzt.

Manchmal stürzt es innerhalb einiger Sekunden über einen herein – man könnte glauben, verrückt zu werden. Letzte Nacht war es entsetzlich.

Und du, geht es dir besser?

Ja, es ist völlig weg, und dies schlagartig.

Als du mir das letzte Mal von deinen Schwierigkeiten erzähltest, habe ich die Sache genommen... (Geste, einen unsichtbaren schwarzen Punkt aus Satprems Atmosphäre herauszureißen).

Ich kann nicht sprechen; sobald ich spreche, muß ich husten. Wenn du willst, können wir ruhig bleiben.

(meditation)

*
*   *

(Während der Meditation tritt Mutters Assistentin in den Raum ein, ohne daß man sie auf dem Teppich laufen hörte.
Sekunden danach unterbricht Mutter die Meditation:)

Jemand ist ins Zimmer gekommen?...

Ja, Vasudha.

(Mutter hustet) Es ist unmöglich zu sprechen.

Ach, neulich, an Durgas Tag 2 ging ich runter (in das Musikzimmer, wo Mutter Besucher empfängt)... Ich hatte dir letztes Jahr gesagt, daß sie kam und ihre Ergebenheit bekundete. Diesmal ging ich runter (das erste Mal, daß ich ausging); und sobald ich das Zimmer betrat, spürte ich, daß da etwas war, daß sich ein Angriff vorbereitete. Ich setzte mich hin, blieb sehr ruhig, und rief wie gewöhnlich den Herrn an, damit er den Raum mit seinem Licht erfülle. Und Durga kam in einem goldenen Licht – eine Pracht der Anbetung und der Hingabe. Sie war da (Geste einer riesigen, aufrechten Gestalt). Es war großartig, einfach großartig! So verlief der ganze Vormittag sehr gut. Nachmittags wurde es wieder schwieriger.

Könntest du diesen Leuten dort nicht einen Klaps verabreichen?

Ich kann keine Klapse mehr austeilen! (Mutter öffnet die Arme) Ich kann nicht mehr!

Ich habe sie angelächelt.

Ich sagte ihnen: "Was soll denn das?"

Auch Durga habe ich beigebracht, nicht mehr zuzuschlagen.

Bis Mittwoch also. Ich hoffe, daß es dann besser geht.

 

1 V, als Inder, hatte noch nie eine Mitra gesehen und wußte nicht, worum es sich handelte, aber die Beschreibung paßte haargenau.

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2 Die alljährliche Durga-Puja, am 29. September (einem Sonntag).

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