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Mutters

Agenda

neunten Band

19. Oktober 1968

(Diese Worte, die Mutter stockend äußert, sind von langem Schweigen unterbrochen, als kämen sie von sehr weit her...
vielleicht aus der Ewigkeit.)

Ich bin jetzt soweit, daß ich nicht mehr huste, aber deswegen kann ich nicht sprechen... Es gibt auch nichts zu sagen.

(Schweigen)

Das Materielle, das Physische lernt – lernt, was es ist –, und das ist sehr interessant. Aber... es ist sehr schwer in Worte zu fassen.

(Schweigen)

Weißt du, ich verbringe Stunden um Stunden, ohne zu sprechen, und es folgt einer logischen Entwicklung, aber... Der Husten kommt wahrscheinlich absichtlich, um mich am Sprechen zu hindern. Denn ich sehe sehr deutlich, daß die Dinge... Als verschwendete man seine Zeit, wenn man redet.

Ich kann Stunden über Stunden damit zubringen, diese Entwicklung zu betrachten – eine Entwicklungsfolge, die gleichzeitig universell und persönlich ist; aber es gibt hier so gut wie nichts Persönliches mehr, eine seltsame Sache. Eine Reihe von Bewußtseinszuständen bildet sich aus.

(Schweigen)

Es besteht auf fast ständige und allgemeine Weise der Eindruck, daß die materiellen Dinge... aber nicht allein die Dinge: die Wahrnehmungen, die Empfindungen (merkwürdige Empfindungen, ohne Zusammenhang mit...) und die Seinszustände, die Wahrnehmungen, die Konsequenzen, die Reaktionen, all dies vermittelt dauernd den Eindruck... ja, man kann es so sagen: sie vermitteln den Eindruck, ganz anders zu sein, als die Leute denken.

Ich weiß nicht, wie ich das erklären soll.

Man kann sagen: die Ursachen und die Auswirkungen... (aber es ist nicht gedacht, darin liegt die Schwierigkeit). Es handelt sich gewiß um eine Entdeckung, der ich auf der Spur bin, also... Ich weiß nicht, es handelt sich entweder um die Ursache oder den Mechanismus der Entstellung zwischen dem, was ist, und dem, was wahrgenommen wird (was gelebt wird, was wahrgenommen wird).

(Mutter bleibt lange versunken)

Es läßt sich noch nicht ausdrücken.

Man hat den Eindruck, daß dies lange dauern kann... Es liegt beinahe außerhalb der Zeit; man weiß nicht, wie man es ausdrücken soll.

Es ist unausdrückbar.

Von Zeit zu Zeit erscheint etwas wie die Reflexion eines unaussprechlichen Glücks, aber ohne Ursache; und gleichzeitig eine Art... (wie soll ich sagen?) eine Traurigkeit oder Melancholie (ich weiß nicht, wie ich das erklären soll), die ebenfalls keine Ursache hat und die das Ergebnis einer Entstellung des anderen Zustandes zu sein scheint.

Gut. Man muß Geduld haben.

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