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Mutters

Agenda

zehnten Band

3. Mai 1969

Dieses Bewußtsein ist sehr interessant. Es empfindet (lächelnd)... nicht gerade Verachtung, aber doch eine Art distanzierte Gleichgültigkeit gegenüber allen menschlichen Ideen, allen Konventionen, allen Prinzipien, jeglicher Moral. All das... erscheint ihm absolut grotesk. Von Zeit zu Zeit wird es mit menschlichen Vorstellungen konfrontiert (Mutter nimmt einen erstaunten Tonfall an): "Ach, sie glauben wirklich, daß ..." Wirklich amüsant!

Bei zwei Dingen ist dies besonders ausgeprägt. Das eine ist der Tod. Es versteht überhaupt nicht, was wir damit sagen wollen, und die Bedeutung, die wir dem Ereignis beimessen – ganz und gar nicht. Auch hält dieses Bewußtsein das Geld für eine reine Posse. Die Erfindung des Geldsystems, nichts tun zu können, ohne einen Schein zu zücken, all dies erscheint ihm völlig absurd. Seltsam, ich merke plötzlich, daß das psychische Wesen (dominierende Geste im Hintergrund) fast wie ein Zeuge ist, es beobachtet die ganze Entwicklung der Dinge, und es WEISS... Es versteht die tieferliegenden Ursachen und weiß, wie die Dinge beschaffen sind. Im Körper ist dieses Bewußtsein besonders aktiv, und jedesmal, wenn der Körper mit seinen kleinen Gewohnheiten aus der Zeit, wo er noch ein Mental und Vital hatte, fortfährt, erscheint ihm das wie eine Albernheit. Seine Haltung gegenüber dem Geld ist... Der Tod, die Ernährung und das Geld – dieses Bewußtsein hat den Eindruck, daß diese drei Dinge im menschlichen Leben von gewaltiger Bedeutung sind, daß das menschliche Leben sich um diese drei Dinge dreht – Essen, (lachend) Sterben und Geld haben –, und für es sind alle drei... vorübergehende Erfindungen, das Ergebnis eines völlig provisorischen Zustandes, der nichts Tieferem oder Dauerhaftem entspricht. So sieht seine Haltung aus. Nun lehrt es den Körper, anders zu sein.

Die Ernährung duldet es unter der Bedingung, daß sie nicht zu viel Platz einnimmt – nicht zu lästig wird und nicht zu viel Bedeutung annimmt. Es sagt: "Du bist nun mal so gebaut – dein Problem –, also mußt du essen." (Mutter lacht)

Und der Tod... Erst gestern sah ich ein Beispiel (gestern nachmittag). Ein Unfall ist geschehen, hast du die Nachricht schon gehört? 1 Man fragt sich wirklich, wie so etwas passieren konnte. Aber ich selbst sah SOFORT, daß in dem Mädchen ein psychischer Wille herrschte (dessen sie sich nicht bewußt war: sie empfand nur ein Unwohlsein) – ein psychischer Wille zu sterben. Warum? Das weiß ich nicht, ich habe es noch nicht gesehen. Wie sich alles anordnete, um diesen Vorfall zu begünstigen, kommt einem Wunder gleich (man spricht nicht darüber, denn die Leute halten einen für verrückt, wenn man ein solches Unglück wunderbar nennt). Aber normalerweise müssen sich alle, die ins Schwimmbad hineingegangen sind, beim Weggehen wieder abmelden (damit man stets genau weiß, wo jeder ist). Gestern hatte derjenige, der das Register führt, um Erlaubnis gebeten, um sechs Uhr nach Madras zu fahren, so war er nicht da, also hatte sich auch niemand eingetragen, und man wußte nicht... Solche Dinge. Sie hatte die Gruppenführerin aufgesucht und ihr gesagt: "Ich bin müde, ich fühle mich nicht wohl, ich möchte gehen"; die Gruppenführerin antwortete: "Ja, ja, geh nur!" (Offensichtlich war die Gruppenführerin so unvorsichtig, nicht zu prüfen, ob sie tatsächlich fortgegangen war; sie war beschäftigt und dachte: sie geht fort.) Das Mädchen befand sich in dem Augenblick an einer flachen Stelle im Wasser – unmöglich, dort zu ertrinken, man müßte es fast absichtlich tun (später fand man sie auf der anderen Seite). Die Anlage war voller Leute – doch niemand bemerkte etwas. Alles hatte sich wirklich so gefügt, um... sie zu zwingen zu sterben 2 . Alle Vorsichtsmaßnahmen wurden getroffen, und keine funktionierte... Als man mir von dem Unfall berichtete (die Nachricht traf sofort ein), schaute ich gleich, und im Bereich ihres psychischen Wesens sah ich einen friedlichen Willen (Mutter breitet ihre Arme aus in einer reglosen Geste). Die Ärzte arbeiteten sehr hart, stundenlang: zuerst entfernten sie alles Wasser (sie wissen wie), dann begannen sie Wiederbelebungsversuche und all das, um zu versuchen, sie wieder zum Atmen zu bringen – stundenlang (sie waren bereit, die ganze Nacht zu arbeiten), sie taten alles in ihrer Macht Stehende. Und das psychische Wesen verhielt sich so (dieselbe Geste): unbeweglich, entschlossen. Sie wußte es nicht (daß sie sterben würde): Es bediente sich des Vitals, um sie zu erreichen, und sie fühlte sich unwohl, sie sagte: "Ach, ich möchte gehen", da antwortete man ihr: "Ja, ja, geh nur ..." Und nachdem sie das gesagt hatte, beunruhigte man sich natürlich nicht, als man sie nicht sah (niemand hatte sich eingetragen, also konnte man es nicht nachprüfen); erst als man ihre Kleider fand... Sie war mehr als eine Stunde unter Wasser gewesen.

Dieses Bewußtsein ist sich der Bewegungen in allen so bewußt – jeder Reaktion –, wirklich außergewöhnlich! Es selbst hatte dies gesehen und mir gezeigt: Ein Psychisches mit dieser Haltung (gleiche unbewegliche Geste), wie eine unwiderrufliche Entscheidung. Für dieses Bewußtsein wirkt dies lediglich wie jemand, der beschließt, in ein anderes Haus oder Zimmer umzuziehen oder gar nur die Kleider zu wechseln... "Warum macht ihr so viel Aufhebens darum?"

All das erzählte ich nicht, denn... Ich sprach mit niemandem darüber.

(Schweigen)

Du erinnerst dich, letztes Jahr war in Gingee 3 ein Junge ertrunken: das war mit P (dem Gruppenführer); und bei dieser Kleinen war es Ps Schwester (auch sie Gruppenführerin). Ich schaute mir das an: in äußerlicher Hinsicht sind sie vital sehr stark und sehr egozentrisch – das wäre der äußere, materielle Grund, der den Unfall zuläßt, das heißt, sie haben nicht die geringste Intuition hinsichtlich der Bedürfnisse oder der Verfassung anderer: kein Kontakt, sie sind so (Geste eines Abgekapseltseins), aber mit einer inneren Standfestigkeit, auf die sich das psychische Wesen bei beiden stützte.

Der andere wollte auch weggehen (der Junge, der im See ertrank), und bei ihm war es sehr interessant: Ich sah, wie ihn Sri Aurobindo unter dem Wasser holte, und Sri Aurobindo sagte: "Er wird in derselben Familie wiedergeboren werden; im ersten Kind, das in der Familie zur Welt kommt, wird er wiederkommen." (Und er kam in einem Kind wieder.) Bei ihr weiß ich noch nicht, was geschehen wird, aber das psychische Wesen WOLLTE weggehen (aus dem einen oder anderen Grund 4).

(Schweigen)

Betrachtet man die Dinge mit diesem Bewußtsein, so erscheint das Ganze von einer so FABELHAFTEN PERFEKTION, daß man... fast überwältigt ist. Normalerweise hätten die anderen sofort merken müssen, daß sie auf den Grund des Beckens sank – man hätte sie herausgeholt, um sie gleich wiederzubeleben (sie können das sehr gut tun, nichts wäre passiert).

(Schweigen)

Mit Ausnahme einiger weniger Individuen hält dieses Bewußtsein die menschlichen Wesen für sehr schwächlich. Sie sind schwache Wesen. Hoch spekulativ, phantasievoll und mental überaus aktiv, oh, ungeheuer aktiv, und das erscheint ihm als... ach, was für ein Aufhebens! Aber in psycho-physischer Hinsicht: schwach.

Von Beginn an habe ich dir schon mehrmals von diesem Gefühl von KRAFT erzählt – eine absolut unübliche Kraft (ich bin nicht die einzige: alle, die mit diesem Bewußtsein in Kontakt stehen, berichten von einer außergewöhnlichen Kraft). Das ist dieses Bewußtsein. Es ist von anderer Natur: Eine Kraft, die die Dinge völlig anders sieht.

Von diesen beiden [P und seiner Schwester, den beiden Gruppenführern] ließe sich zum Beispiel sagen, daß sie in menschlicher Hinsicht gefühllos sind – daß der Unfall sich ereignete, weil sie gefühllos und zu egozentrisch sind, also ein Vorwurf. Für dieses Licht hingegen: "Ach, das sind gute Instrumente, man kann sich auf sie stützen (zuverlässige Geste), sie geben nicht nach, sie sind stark genug, um sich auf sie stützen zu können 5 ." All das wird dem Körper gezeigt, und er beginnt tatsächlich... (lachend) Dinge zu wissen, die nie zuvor ein Körper gelernt hatte – niemals. Und er beginnt das Leben völlig anders zu sehen. Er fühlt sich... (lachend) weißt du, er fühlt sich dumm, denn im Bewußtsein hat er eine bestimmte Seinsart erreicht, doch wegen seines Atavismus, seines Aufbaus, ist er noch an die alte Art gebunden. Deshalb fühlt er sich sehr dumm. Aber beim gestrigen Ereignis HIELT ihn das Bewußtsein in sich, in seinem Bewußtsein, bis er alle Einzelheiten gründlich verstanden hatte, und nachdem er verstanden hatte: paff! weg, vorbei. Er sieht: Wenn etwas so gehalten wird, gibt es etwas zu verstehen, eine Lektion muß gelernt werden, und sobald die Lektion kapiert ist – wenn er klar sieht und die Sache einfach und offensichtlich ist –, paff! ist es aus und vorbei (Geste, daß das Bewußtsein den Körper losläßt), als wäre es völlig beseitigt worden. Dies geschah nachts, wo ich nicht gestört werde (die nächtlichen Stunden sind die einzigen, wo ich nicht alle fünf Minuten gestört werde; ich kann meine Arbeit ruhig fortsetzen), da sah ich. Die letzte Nacht war so friedlich! Und ein solcher Friede... wirklich etliche Stufen über dem gewöhnlichen materiellen "Frieden". Der Friede eines so mächtigen und ruhigen psychischen Willens (Mutter breitet ihre Arme in einer souveränen Geste aus), daß alle unsere Gefühle, unsere Reaktionen und all das wie absolute Kindereien erscheinen. Aber er versteht gut – mit diesem Bewußtsein beginnt er viele Dinge zu verstehen: er versteht, daß diese Dinge (die Gefühle, die Reaktionen) ein nötiges Mittel waren, um die Aufnahmefähigkeit vorzubereiten.

Wirklich interessant.

In den Wesen sind lauter Vibrationen und kleine Verkrampfungen, und dieses Bewußtsein zeigt sehr deutlich, daß genau dort die Ursache der Mißstände, der Krankheiten, der Entstellungen liegt... die ganze Zeit über diese zittrige Vibration – eine Vibration der Schwäche.

(Schweigen)

Da war noch etwas. Diese Kleine wird man jetzt einäschern. Man kam und zeigte mir eine Schale mit Blumen, die sie auf ihren Körper legen wollen. Und mit der Blumenschale kam etwas von der Kleinen, ein Embryo des psychischen Wesens – dies war zugegen, und es machte eine kleine Bewegung... von einer so tiefen Zärtlichkeit, ganz plötzlich. Sie war dort (Geste vor Mutter, bei der Blumenschale), ich nahm eine Rose, und es war, als gäbe ich sie ihr in die Hand, ich sagte: "Hier, die ist für dich." All diese Schwingungen waren leuchtend, schön, und sie (das, was in ihr bewußt war) war so vollkommen glücklich...

Wie kann man den Eltern so etwas sagen? Sie würden sagen: "Sie sind verrückt!"

Aber es ist eine TATSACHE: ich sah Champaklal mit der Blumenschale kommen, und es [der psychische Embryo] schwebte darüber; als ich es erblickte, nahm ich eine Rose und... das ergab etwas SO Hübsches und Leuchtendes (eine ganz unscheinbare Sache, keine große Kraft, nichts), aber so hübsch und leuchtend, so glücklich, mit einem solchen Gefühl der Ruhe...

Und wie viele Male muß es so sein!

Mein Kind, wir wissen gar nichts! Tag für Tag bin ich mehr und mehr davon überzeugt: WIR WISSEN NICHTS. Aber wir glauben zu wissen, wir glauben... Wir wissen nichts. Wir befinden uns in der Gegenwart von verborgenen Wundern, die uns völlig entgehen, weil wir Dummköpfe sind. Nun denn.

Doch mit diesem Bewußtsein erscheint das Warum für alles: die Reaktionen eines jeden, und warum er auf diese Weise handelt, und... Seitdem es da ist, habe ich kein einziges Mal einen Vorwurf in diesem Bewußtsein gesehen – nicht ein einziges Mal machte dieses Bewußtsein einen Vorwurf. Es erklärte alles auf eine so leuchtende und verständliche Weise, daß man sich sagt: "Wie kann man jemandem einen Vorwurf machen?..." Ach, alle moralischen Begriffe sind für dieses Bewußtsein etwas völlig Stupides. Ich sagte ihm (und sage ihm das weiterhin), daß dies im Verlauf der Evolution nötig war, um die Materie zu verfeinern und sie gewissen Kräften zu öffnen: Wären die Leute von Anfang an so zufrieden mit sich selbst gewesen, hätten sie niemals Fortschritte gemacht. Aber jetzt ist es an der Zeit, klarzusehen.

Die überwiegende Mehrheit der Menschen ist unbewußt (was ich unbewußt nenne, d.h. sie haben keinen Kontakt mit dem Bewußtsein, keinen BEWUSSTEN Kontakt), die überwiegende Mehrheit; aber für jene, die über den Umständen stehen können, mit einer klaren und präzisen Schau des Wie und Warum, ist es wunderbar.

Voilà.

Genau das hatte Sri Aurobindo in Savitri geschrieben: Gott wächst auf der Erde – Gott wächst –, aber der Mensch... (lachend) der kluge Mensch spricht und schläft... und niemand wird etwas merken, bis das Werk getan ist. 6 Und das stimmt. Er wußte es.

(Schweigen)

Hast du keine Neuigkeiten? Nichts?

Stehe ich in Kontakt mit diesem Bewußtsein?

(Mutter sperrt die Augen auf) Das habe ich mich nie gefragt. Selbstverständlich!

Ich bin mir nicht im klaren darüber: Für mich ist es stets die "Kraft", deshalb... Ich kenne den Unterschied nicht zwischen den Kräften.

Nein, aber ich... Hätte ich allerdings nicht diese Erfahrung vom ersten Januar gehabt, wo ich es kommen fühlte – ich fühlte es, sah es kommen, und es war vollkommen konkret wie... wie jemand, der ins Zimmer tritt, genauso konkret; das veranlaßte mich, darüber zu sprechen, sonst wäre es mir wie der normale Entwicklungsverlauf erschienen. Nur diese Erfahrung machte mich darauf aufmerksam, und auch die Tatsache, daß drei andere Personen es spürten, bevor ich ein Wort davon sagte; sie teilten es mir mit und fragten: "Was ist passiert?" Das erschien mir interessant. Aber für mich war es dasselbe wie für sie, da war kein Unterschied; ich sagte ihnen, es habe keinen Unterschied in der Abstufung gegeben – nicht, als ob es bei mir inniger gewesen wäre als bei euch: es ist dasselbe, wie eine ankommende Person. Aber eine Person... im höchsten Maße bewußt. Aus diesem Grund beobachtete ich die Tatsache; sonst hätte ich es für den Entwicklungsverlauf gehalten, wie du.

Und es tat folgendes... (dies geschah mir zum ersten Mal), man fragte mich nämlich: "In welcher Verfassung muß man sich befinden, um dieses Bewußtsein voll empfangen zu können?" Ich saß hier, und die Person saß dort, wo du bist (etwas mehr zur Seite), da sah ich mit offenen Augen das Bewußtsein herabsteigen, nicht das Bewußtsein hier sondern das höchste Bewußtsein (Geste einer Lichtsäule vor Mutter) ... Mein Kind, man kann nicht sagen... Ich war so (die Augen weit geöffnet), und dann sah ich es kommen (dieselbe Geste wie eine Lichtsäule) und sich dann auf dem Boden niederlassen, etwa so groß (ungefähr 1,50 m breit). Alles übrige erschien wie gewöhnlich (Mutter zeigt auf die Möbel, das Bett), und "Das" sah ich mit diesen Augen. Dann nahm dieses Bewußtsein mein Bewußtsein (kreisende Bewegung, ausgehend von Mutters linker Seite, dann die Lichtsäule vor Mutter durchquerend und zur Rechten wiederkehrend). Ich sah nichts (keinen Schatten). Ich fragte mich, ob es tatsächlich hindurchgegangen war (obwohl ich es beim Hindurchgehen SPÜRTE). Damit ich auch recht verstehe, nahm es dann das Bewußtsein der anwesenden Person und ließ es hindurchgehen (durch die Lichtsäule), da sah ich eine kleine Form und etwas Blaues anstelle des Kopfes... Das war eine Schwäche. Während langer Zeit schaute ich, und dann war es plötzlich verschwunden. Es ist völlig unabhängig vom Willen, von der Anbetung, den Bewegungen des Bewußtseins, von allem. Und auf die Art: sichtbar für den Körper – in seinem Ausmaß, verstehst du. Phantastisch!

Der Körper war daran gewöhnt, Erfahrungen unter dem Einfluß des Psychischen zu haben, in seiner Anbetung für... die höchste bewußte Wahrheit – in Anbetung. Seine ganze Freude lag darin, und er war völlig zufrieden damit. Aber seit jenem Moment hatte er Erfahrungen, die die anderen Teile des Wesens AUF IHRE ART hatten, aber er hat sie auf physische Weise, so konkret!... so konkret und faßbar... Der Körper kann sagen: "Ich habe das Höchste Bewußtsein GESEHEN&Quot;, wie die Leute damals sagten: "Ich habe Gott gesehen." – Dieser Körper glaubt nicht an Gott... er glaubt an etwas viel Besseres als Gott! (Lachen)

Ist das alles? Hast du keine Fragen?

Nein, liebe Mutter.

Nichts?... Mein Kind, ich kann dir sagen (ich sage nicht gern Dinge, die Komplimenten oder Schmeicheleien gleichen, deshalb sage ich nichts, aber da du mir die Frage gestellt hast): Ich habe das Gefühl, daß dieses Bewußtsein in dir fließt, ohne auf Hindernisse zu treffen. Nur in materieller Hinsicht... denn das Physische braucht eine kleine Ermutigung, sozusagen um sich kneten zu lassen, so daß du wirklich physisch aufnahmefähig wirst – aber ich oder mein Körper haben nichts zu sagen, denn auch er ist so; er hat dieselbe Schwierigkeit, ein Wehwehchen hier, ein Wehwehchen da und überall... ständig kleine Dinge, die... Er muß sich erinnern, damit es verschwindet. Das ist das einzige, es ist ähnlich wie bei dir. Aber das Bewußtsein zirkuliert (Mutter macht eine wellenartige Bewegung, auf Satprems Körper deutend) ich sehe es immer ungehindert fließen – ohne Hindernis, ganz natürlich. Verstehst du, es ist natürlich: Es geht so hindurch (die gleiche wellenartige Bewegung), völlig natürlich. Also geht es gut. (Mutter lacht)

 

Addendum

(Mutters Kommentare über das Ertrinken des jungen Mädchens im Schwimmbad, von einem Schüler aus dem Gedächtnis aufgezeichnet.)

3. Mai 1969

Heute um 1 Uhr 30 berichtete P Mutter die Einzelheiten seiner Untersuchung über den gestrigen Unfall. Mutter antwortete:

Ich kann Ihnen das Ergebnis meiner eigenen "Untersuchung" – der inneren Untersuchung – berichten. Während der ganzen letzten Nacht war ich damit beschäftigt, diesen Unfall zu betrachten. Und ich erkannte, daß ihre Seele selbst die Entscheidung getroffen hatte; sie war sich dessen nicht bewußt, aber ihre Seele wollte fortgehen und den Körper verlassen. Nach dem, was Sie mir sagten, gab es wirklich keinen Grund, daß sie ertrinken sollte – und trotzdem richtete sich die Seele darauf ein, ihren Körper zu verlassen.

Die Tatsache wurde bekräftigt, als Champaklal mir die Blumenschale brachte, bevor man sie einäscherte. Mitten in der Schale sah ich eine hübsche kleine Flamme. Normalerweise lege ich keine Blumen in die Schale, ich schicke sie, wie sie ist; aber heute erweckte etwas mein besonderes Interesse: ich nahm eine Rose, und legte sie auf die kleine Flamme in der Schale. Die Flamme vergrößerte sich und leuchtete so hübsch – das war sehr schön.

 

1 Ein junges Mädchen war im Schwimmbad ertrunken, obwohl ihre ganze Klasse dabei war.

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2 Zu den weiteren Umständen zählte noch, daß die Schwester dieses Mädchens, die sie begleiten sollte (sie waren sich sehr nahe), an diesem Tag abwesend war. Und als man schließlich den Körper ins Krankenhaus gebracht hatte, um das Mädchen mit Sauerstoff wiederzubeleben, versiegte nach zwei Minuten der Sauerstoff, und im ganzen Krankenhaus war kein Sauerstoff mehr aufzutreiben.

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3 Vor drei Jahren ertrank bei einem Ausflug ein Junge in einem See. Siehe Agenda Bd. 7 vom 17. Dezember 1966.

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4 Siehe im Addendum eine Zusammenfassung von Mutters Kommentaren über diesen "Unfall".

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5 P und seine Schwester haben beide einen muskulösen Körperbau.

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6 Savitri, I.IV.55

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