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Mutters

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zehnten Band

12. Juli 1969

Die Nächte werden jetzt wirklich interessant, denn ich habe eine Schau – ich weiß nicht, auf welcher Ebene, vermutlich im Subtilphysischen –, eine symbolische, aber aktive Schau des Geschehens (es ist eine Aktion), und zwar... (Mutter lacht) SO, WIE ES IST, nicht so, wie die Menschen es sehen.

Hier sind die Dinge stets in zahlreiche Verkleidungen gehüllt, es ist nie die genaue Sache. Dort hingegen ist es die genaue Sache. Gerade jetzt... letzte Nacht war ich lange damit beschäftigt, und ich sagte mir: "Aber warum sehe ich all das?", eine lange Beschäftigung (ich werde dir gleich sagen, was es ist). Gerade eben war Z hier und begann mir über die Schwierigkeiten zu berichten, die sie mit dem Personal haben... "Ach!" sagte ich mir, "das entspricht genau meiner Vision – das, was ich letzte Nacht sah." Und in meiner Vision... Du weißt, daß sich P hier um das Personal kümmert, aber nachts war es Amrita, und zwar Amrita, so wie er jetzt ist, nicht wie er physisch war (denn Amrita kam zu mir, als er seinen Körper verließ; tatsächlich hat er mich nicht verlassen, ist aber frei: mal ruht er sich aus, mal geht er umher). Letzte Nacht war er sehr aktiv. Er symbolisierte Ps Tätigkeit, als würde sein Einfluß P leiten. Aber es war... (Mutter scheint sehr amüsiert), die Symbolik war so klar und so amüsant, mit einem so lustigen Sinn für Humor! Ach, letzte Nacht machte ich sogar Gymnastik. (Mutter lacht) Wegen der Geschichte mit dem Personal. Um die Erzählung abzuschließen: An einem bestimmten Ort brauchte man eine Mauer, um sich vor dem Eindringen des Personals zu schützen. Man hatte eine kleine Mauer gebaut, um einen Eingang zu beschützen. Ich betrat das Haus, und als ich an der anderen Seite heraustreten wollte, hatte man die Treppe entfernt, um die kleine Mauer zu bauen. Ich stand (lachend) vor einem gähnenden Loch und mußte hinuntersteigen (ich war sehr gewandt), indem ich mich an die Mauer klammerte. Allerlei sehr amüsante Dinge... Man hatte eine Art Trennwand aufgestellt, um sich vor der aufgebrachten Menge des Personals zu schützen, die die Straße besetzt hatte – um zu verhindern, daß sie hier eindringen, hatte man die Trennwand aufgestellt. Doch Amrita kam und öffnete die Trennwand und begann, mit den Leuten draußen zu sprechen. Ich sagte ihm: "Jetzt machst du unsere ganze Arbeit zunichte."

Ich besuche Amerika, Europa und... die ganze Zeit. Auch Orte in Indien. All das ist eine ganze Arbeit, die sich nachts vollzieht. Aber so lebendig!

Vor einigen Tagen hatte ich eine lang andauernde Beschäftigung in Amerika, wo ich Leute bei einer Versammlung traf. Ich sprach mit ihnen, beantwortete ihre Fragen, ordnete Dinge. Zwei oder drei Tage später erhielt ich einen Brief von einer Frau, die aus Amerika gekommen war und die eine Schiffsreise organisieren wollte, um für die Jahrhundertfeier 1972 hierher zu kommen. Ich fand das Bild dieser Frau wieder: Genau sie hatte ich gesehen und mit ihr gesprochen. Das wird interessant.

Nicht viele verschiedene Dinge: der größte Teil der Nacht verläuft völlig unbewegt, schweigend IN der Kraft – in der Kraft –, als ruhte ich IN der Kraft, damit sie alles durchdringt. Zu einem gegebenen Augenblick (meistens am Ende der Nacht) geschieht dann eine solche Tätigkeit, eine einzige, die ein, zwei Stunden dauert, mit allen möglichen Details, sehr genau. Das wird wirklich interessant.

Der Körper nimmt daran teil; ich könnte sagen, daß der Körper selber träumt – kein inneres Wesen sondern der subtile Körper. Das gibt der Sache eine sehr konkrete Beschaffenheit und einen sehr EINFACHEN Symbolismus: einfach, aber so deutlich! Interessant.

(Schweigen)

Und dann der Kontakt mit den Leuten... Ich habe es mir zur Regel gemacht, nicht mit den Besuchern zu sprechen – ich spreche nur mit den Leuten, mit denen ich arbeite –, denn der Körper selbst spürt, daß sein Bewußtsein abfällt, sobald ich zu sprechen beginne. Wenn ich nicht spreche, ist sein Bewußtsein sehr... (wie soll ich sagen?) sehr einheitlich und sehr weit (viel weiter als der Körper), sehr weit ausgebreitet, sehr einheitlich und aufnahmefähig, ohne Verformung. Sobald ich spreche... ist es nicht mehr das. Ich spreche also nicht gern, muß es aber in manchen Fällen tun, so wie ich mit dir spreche oder wenn ich eine organisatorische Arbeit erledigen muß. Heute morgen besuchte mich die "Kommission", die von der Regierung entsandt wurde, um zu sehen, ob wir brave Kinder sind und das Geld, das sie uns geben sollen, auch verdienen. Diese Kommission verlangte nun, mich zu sehen. Ich sagte: "Ich stimme zu, aber nur unter der Bedingung, daß man nicht spricht, und ich nichts sage." Wenn ich die Leute sehe, sind sie für mich transparent: meistens sehe ich, was sie denken, was sie wollen, ihre Motive... Das ist sehr lustig. Dann sage ich ihnen innerlich gewisse Dinge ("ich" weiß nichts: nur das Bewußtsein weiß, was zu sagen ist). Manchmal ist mir äußerlich nichts über sie bekannt; sie sind gerade angekommen, ich sehe sie und halte ihnen eine ganze Rede. Ich bin selbst erstaunt darüber: "Sieh an! Warum sage ich ihm all das?" Nachher erfahre ich, daß genau dieses Thema die Person beschäftigt oder ihr Probleme bereitet...

Es gibt also einen Fortschritt – einen Fortschritt im Bewußtsein, allerdings noch nicht im gesundheitlichen Gleichgewicht: das ist sehr schwierig. Die Gesundheit ist äußerst empfindlich geworden, und der geringste Anlaß führt zu Reaktionen. Wir werden sehen.

(Schweigen)

Und du?... Nichts?... Was hast du zu sagen?

Ich habe das Gefühl, weniger bewußt als früher zu sein (im Schlaf zum Beispiel).

Früher sagtest du mir doch immer, du seiest unbewußt!

In den ersten Jahren war ich bewußter.

Ach ja?

Zum Beispiel erwachte ich oft und merkte, daß ich im Schlaf meditierte, oder ich war mir bewußt, daß ich von einer Kraft erfaßt wurde und anderswohin ging, Dinge dieser Art. Jetzt treten solche Phänomene nie mehr auf... Entweder ist es eine totale Leere oder aber chaotische Handlungen. 1

(Mutter verharrt schweigend)

Früher hatte ich den Eindruck, als fände immerhin eine Sadhana im Schlaf statt...

Während einer gewissen Zeit sah ich dich jede Nacht, ich begab mich an Orte (ich habe es dir schon erzählt), die du auch besuchtest. Orte, die das Leben auf der Erde betreffen, aber nicht sehr nah sind, d.h. eine eher subtile Schau der Dinge, die oberhalb des Mentals liegt – eine Schau und eine Aktion oberhalb des Mentals –, und dort sah ich dich immer. Du hattest eine Art Büro – wie ein RIESIGER Raum ohne Wände (ich habe dir schon öfters davon erzählt). Man hatte den Eindruck, in Räumen zu sein, dennoch gab es keine Wände: man sah hinaus. Es war immer derselbe Ort, aber man ging in verschiedene Räume, das heißt, mal beschäftigte man sich mit der einen Sache, mal mit etwas anderem. Du warst immer da und sehr beschäftigt. Dort gab es auch große Schränke, die alle "Berichte" enthielten, und du warst sehr interessiert daran. JAHRELANG sah ich dich fast jede Nacht dort. Aber jetzt gehe ich nicht mehr dorthin, und so sehe ich dich nicht mehr.

Ich sehe dich schon von Zeit zu Zeit, aber das ist etwas ganz anderes, wie diese Vision mit Amrita, also im Zusammenhang mit einer Arbeit, die ich verrichte.

Ich gehe nicht mehr dorthin, denn... ja, jetzt dreht sich alles um den Körper, um die Tätigkeit DES KÖRPERS. Das ist interessant: das innere Leben des Körpers.

Dort in jenem Bereich oberhalb des Mentals scheinst du jede Nacht zu sein: eine sehr konstante Beschäftigung. Das ist sehr interessant: ein Ort, an dem sich eine gewisse Anzahl Ereignisse entscheidet, die eintreten werden: Veränderungen, Ereignisse, die dort organisiert werden – aber die Organisation geschieht... wie in einem Büro, verstehst du: man führt nicht aus, sondern organisiert (Geste einer Vision). Die Ausführung ist nicht sichtbar, sie vollzieht sich weiter unten.

Es gab eine Zeit, da sah ich dich sehr regelmäßig. Das war zu der Zeit, als du mir sagtest, du seiest völlig unbewußt. (Mutter lacht)

Ich habe das Gefühl, mir fehlt der Schlüssel zum physischen Mental.

Zum PHYSISCHEN Mental?

Ja. Wenn ich das physische Mental dahingehend orientieren könnte, daß es sich spontan und automatisch mit wahren Dingen beschäftigt statt mit all diesen idiotischen Angelegenheiten, dann wäre es selbst nachts...

Ja.

Aber wie soll ich vorgehen? Ich weiß nicht... Solange ich darauf einen Druck von oben ausübe, geht alles gut, aber sobald es keinen Druck mehr verspürt...

Beginnt es wieder.

Es fährt fort.

Ja, es gehorcht, ist aber nicht transformiert.

Überhaupt nicht. Man muß einen Druck darauf aufrechterhalten.

Das stimmt.

Aber ich weiß nicht, wie ich das anstellen soll.

(nach einem Schweigen)

Ach, wenn es um das physische Mental geht... Das physische Mental entwickelt sich nämlich jetzt gerade 2 [bei Mutter] über alle für möglich gehaltenen Ausmaße hinaus. Sri Aurobindo selbst hatte es für unmöglich gehalten; er hatte gesagt, man solle sich besser ganz davon befreien, weil es sich nicht verwandeln ließe. Ich merkte jedoch, daß es transformierbar war, denn als das Mental und das Vital verschwunden waren, mußte die Funktion des Mentals ersetzt werden, und daraufhin entwikkelte sich das physische Mental auf ganz außerordentliche Weise. Es wurde... (wie soll ich sagen?) zunächst viel bewußter, besser organisiert und methodischer in seiner Arbeit. Wenn es bei dir also am physischen Mental liegt, dann läßt sich vielleicht etwas tun – ich werde es versuchen. Ich kann versuchen, nachts etwas zu tun.

Im Mental kann ich nichts mehr ausrichten, ich habe kein Mental mehr; aber beim physischen Mental geht es.

Es muß irgendwie berührt werden.

Ja, ja.

Ich erinnere mich zum Beispiel, als ich dieses Mantra vor mehreren Jahren auf dem Sportplatz in einem Film 3 zum ersten Mal hörte, berührte mich das so tief, daß ich nachts beim Aufwachen merkte, daß ich es im Schlaf automatisch wiederholte.

Sieh an!

Dieses physische Mental muß BERÜHRT werden. Wenn es irgendwie berührt würde und die wahre Schwingung erfaßte, dann würde es damit fortfahren.

Ja.

Als ich das tantrische "Japa" ausübte, fühlte ich zum Beispiel oft, daß DADURCH auch nachts eine aktive Sadhana stattfand.

Ach...

Weil dieses physische Mental derart durchdrungen und bearbeitet wurde 4, daß sogar im Schlaf noch etwas davon hängenblieb.

Ach, es hatte also eine Wirkung.

Ja.

Aber warum beginnst du nicht wieder damit?

Ich habe mit X Schluß gemacht.

Ja, aber dazu brauchst du X nicht.

Dann müßte ich wieder anfangen, das stundenlang auszuüben.

Mußtest du es denn schreiben?

Nein. Die "Yantrams" wurden geschrieben, aber da war auch das "Japa".

Du wiederholtest ein Japa?

Ja, ich wiederholte das Japa während... ich weiß nicht, mehrere Stunden täglich.

Aber ich sagte dir schon: mein Körper wiederholt das Mantra (das auch ein Japa ist) spontan und ohne jegliche Intervention des Bewußtseins. Er hat sich das zur Gewohnheit gemacht. Sobald die geringste Schwierigkeit auftritt, wiederholt er es. Du könntest dasselbe Resultat erzielen.

Aber wie denn? Es müßte verankert werden...

Ja.

Aber wie?

Wir werden es versuchen.

Muß ich denn wieder ein methodisches Japa beginnen, so wie früher, oder was?

Du könntest es vielleicht einfach versuchsweise tun, um zu sehen, ob es eine Wirkung hat. Vielleicht nicht so, wie du es früher tatest, mit allem Drum-und-Dran, sondern wie ich es machte: bei der geringsten Tätigkeit oder bei der geringsten Schwierigkeit das Mantra oder Japa wiederholen. Es fast laut aussprechen.

Aber liebe Mutter, eigentlich tue ich das ja fast ständig.

Ach, du tust es?

Ja, sicher... einfach so – es ist wohl ein bestimmter Teil meines Mentals, mit etwas Psychischem, der dies tut.

Ah...

Es geschieht nicht spontan, es ist nicht in der physischen Substanz verankert, verstehst du.

Aber wir könnten es versuchen.

Ich tue es nur willentlich, nicht spontan.

Ja, ja.

Ein Wille, der sehr zur Gewohnheit geworden ist, aber trotzdem ein Wille.

Ja. Aber wir können es versuchen.

Wie lautet dein Mantra?

Es ist das Mantra, das du mir selbst gegeben hast, liebe Mutter.

Ach, das gleiche... jenes, das der Körper spontan wiederholt. Plötzlich höre ich ihn, wie er dabei ist, es zu sprechen, verstehst du, so spontan ist es. Wir werden es versuchen.

(Schweigen)

Hattest du mir Fotos aus der Zeit deiner Initiation gegeben?

Ja.

Hast du selber auch noch welche?

Ja, liebe Mutter.

Du hast dieselben... Ich kann sie nämlich nicht mehr finden. Ich hatte die Fotos zusammen mit einem Brief von dir aufgehoben, den du von dort oben geschrieben hattest, als du auf Reisen warst.

Aus Benares?

Nein, nicht Benares, ein anderer Ort.

Brindavan... Ich weiß es nicht mehr.

Ein berühmter Ort Krishnas, glaube ich.

Vielleicht Brindavan.

Von dort hattest du mir geschrieben. Mein Kind, du hattest mir einen Brief geschrieben, in dem du sagtest: "Ich hatte gerade eine Erfahrung." Und du hattest mich gesehen.

Das war in Benares.

In Benares. Ich hatte den Brief separat mit den Fotos aufbewahrt. Ich weiß aber nicht mehr, wo. Ich habe überall gesucht. Er ist wohl unten geblieben, und ich weiß nicht, was man dort damit gemacht hat... Vor dem Fenster hatte ich einen Sessel, in dem ich immer saß; neben dem Sessel stand eine kleine Trennwand, und im unteren Teil hatte ich eine Art Fach angebracht (wie eine Tasche, aber befestigt), und dort hob ich Briefe und diese Fotos auf (auch noch andere Dinge). Alles ist verschwunden. Ich weiß nicht einmal, ob das Ding noch existiert.

Sujata sagt, es ist noch da.

(Zu Sujata) Willst du gehen und nachsehen? Wenn die Schachtel noch da ist, bring sie doch her, das wäre amüsant! (Sujata verläßt das Zimmer)

(Schweigen)

Ich werde es versuchen.

Dieser Ort, wo ich dich stets sah, war eine Erfahrung des höheren Mentals, ein wenig oberhalb des Mentals, und seitdem mein Mental verschwunden ist, habe ich diese Erfahrungen nicht mehr. Aber dies hier (die physische Ebene) ist in vollem Maße aktiv. Ich werde es versuchen.

(Sujata kehrt mit mehreren Kartons zurück,
deren Inhalt Mutter zu prüfen beginnt: alte Sachen)

Oh, das hier... das muß ich schon seit... mindestens siebzig Jahren haben! (Lachen) Das ist ein Instrument aus Kupfer, das als Brieföffner diente – der Griff fehlt. Ich habe es aufgehoben und benutzte es... Irgendwo müßte auch ein Spiegel sein, ich weiß nicht wo (ein Spiegel mit einer Goldeinfassung – sehr hübsch, ein kleiner Klapptaschenspiegel). Er gehörte meiner Großmutter, man hatte ihn ihr geschenkt, als sie zwölf war; sie gab ihn mir, und ich hob ihn auf. Er muß demnach weit über hundert Jahre alt sein. Er lag unten im Schrank... Aber diesen Brieföffner, den habe ich auch schon sehr lange: ich hatte ihn bereits in Frankreich, bevor ich hierher kam. Erst nahm ich ihn mit nach Japan und benutzte ihn dort (um Sri Aurobindos Briefe zu öffnen), schließlich brachte ich ihn mit hierher. Er muß also auch schon sehr alt sein... ich hatte ihn schon zu Beginn des Jahrhunderts: gut sechzig Jahre – er ist viel älter als du! Willst du ihn haben, um Briefe zu öffnen?

(Mutter gibt Satprem den Brieföffner
und wühlt weiter in den Schachteln)

Ach, das ist amüsant.

Ein Anspitzer! (Zu Sujata:) Benutzt du Bleistifte?

Nein, nicht oft, Mutter.

Hier sind Radiergummis, aber sie müssen schon sehr alt sein...

Würde dir nichts von alldem Freude machen?... Irgendwelcher Kram?... Wenn du etwas findest, das dir Freude macht – aber du mußt es benutzen und nicht in eine Ecke legen.

(Sujata:) Nein, Mutter, es ist gut da, wo es ist, bei deinen Sachen.

Das nächste Mal werden wir die Papiere durchsehen. Ich will unbedingt die Fotos von dir und diesen Brief wiederfinden.

(Zu Sujata:) Würde dir wirklich nichts von alledem Freude machen? Nein?

Ich würde nicht wagen, es zu benutzen. Ich würde es aufheben wollen.

Ich benutzte diese Dinge ständig. Genau das benutzte ich. Nimm irgend etwas!

(Sujata nimmt einen Bleistift)

Ja, das sind gute Stifte... Möchtest du auch den Anspitzer? Nimm! (Mutter lacht)

Nächstes Mal werden wir die Papiere durchsehen, das wird amüsant sein.

(Schweigen)

Ich erinnere mich, dich vor nicht allzulanger Zeit gesehen zu haben (ich muß das noch genauer betrachten), vermutlich im Subtilphysischen. Wenn du dort bewußt werden willst, ist es leichter für mich.

Das ist sehr interessant, weißt du. Sehr interessant... Das Leben, befreit von seiner lügnerischen Erscheinung.

Dort gibt es zwar noch Formen, aber ganz anders. Die Menschen sind so sehr gewöhnt, alles... zu entarten – dort ist das gänzlich verschwunden.

Sag mir, wann legst du dich schlafen?

Gegen halb elf.

Halb elf... Das erste Mal wache ich gegen Mitternacht auf ("aufwachen" ist eine Redensart), da schläfst du also.

Ja, liebe Mutter.

Wenn ich mich danach wieder hinlege, werde ich dich rufen. Aber kümmere dich nicht darum – sag mir nur, ob etwas geschieht. Ich werde es versuchen.

Oh, ich sehe viele, viele Leute und tue viele Dinge. Und ich überprüfe es auch 5 – ohne zu suchen, ohne zu fragen: am nächsten Morgen sagt man mir dies und jenes... Ich werde es versuchen. Bisher habe ich es nicht versucht, denn ich dachte, du gingest nachts immer noch ins Mental, in diesen höheren Bereich dort oben (ein wenig oberhalb des Mentals), und da gehe ich nicht mehr hin: ich gehe... (Geste nach ganz oben). Aber ständig arbeite ich hier, in diesem Subtilphysischen. Das wird immer bewußter und klarer. Ich werde es versuchen.

Sri Aurobindo ist dort, man sieht ihn ständig – ständig tut er das eine oder andere. Er ist SEHR aktiv. Du würdest ihn dort treffen, das wäre gut. Siehst du ihn nachts nie?

Nein, nie.

(Mutter deutet durch eine Geste an, Satprem in Kontakt zu bringen)

 

1 Zum besseren Verständnis von Satprems Klagen sei bemerkt, daß er während der ersten fünf Jahre seines Yogas einen sehr bewußten Schlaf hatte, und dies fast ununterbrochen, auf verschiedenen Ebenen und mit der Wahrnehmung des Übergangs von einer Ebene zur anderen oder von einem Körper zum anderen, sowie der Erinnerung an die Tätigkeiten auf jeder Ebene. Dann verschwand alles plötzlich. Er brauchte fast zehn Jahre, um zu verstehen, daß dies mit Absicht geschah, um ihn zu zwingen, die Sadhana im Physischen zu verfolgen, sonst hätte er die "Erfahrungen" auf den inneren Ebenen bis in alle Ewigkeit fortgesetzt.

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2 Mehrere Male in den letzten Jahren schien es Satprem, daß Mutter zwar "physisches Mental" sagte, aber eigentlich das Mental des Körper meinte, als sei die Terminologie noch nicht genau festgelegt (was nicht erstaunlich ist, wenn man "mitten drin" ist). So sagt sie auch im späteren Text zweimal: "Der KÖRPER wiederholt das Mantra ..."

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3 Ein Film über "Prahlad" (auf dem Sportplatz am 27. April 1956).

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4 Sechs oder sieben Stunden "Japa" täglich.

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5 Mutter will sagen, daß sie nachher die Richtigkeit dessen, was sie sah, nachprüfen kann.

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