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Mutters

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zehnten Band

3. Dezember 1969

Fast jeden Tag schreiben mir zwei Mädchen ihre Fragen, und ich beantworte sie. Einige Antworten wären interessant, wenn man sie veröffentlichen könnte... Ich weiß nicht, wie wir das arrangieren könnten. Natürlich handelt es sich um persönliche Fragen, die ich aber allgemein beantworte.

Es beginnt sich zu lichten. Dieses neue Bewußtsein beginnt zu wirken (ein ganzes Jahr hat dies gebraucht).

*
*   *

(Daraufhin ist von den neuen "Notizen auf dem Weg" die Rede, wo Mutter von ihrer Erfahrung des supramentalen Bewußtseins spricht. 1)

Ist das, was ich über das supramentale Bewußtsein sagte, klar?

Ich finde es vollkommen klar.

Als ich mit dir darüber sprach, war ich nämlich nicht mehr darin [in der Erfahrung], es war nur noch eine Erinnerung.

Doch, es ist klar, ich könnte es dir vorlesen.

Wir werden sehen.

Wie soll ich das erklären... Als ich es erlebte, existierte NUR dieses Bewußtsein, während jetzt... Es bleibt noch – nicht wie eine Erinnerung, aber ein wenig verschleiert, und es drückt sich DURCH das gewöhnliche Bewußtsein aus, das sich hier befindet (auf die Ebene über dem Kopf weisende Geste). Dieses neue Bewußtsein hat eine wirklich interessante Wirkung auf diesen Körper, denn aus seinen eigenen Elementen hat er ein Vital und ein Mental aufgebaut. So stelle ich jetzt folgendes fest: Der Körper fühlt sich noch genau so wie vorher, das heißt, er ist im vollen Besitz seiner Fähigkeiten, aber das Mental und das Vital sind nicht mehr unabhängig, weil sie nicht mehr tun und lassen können, wie es ihnen beliebt, sondern sie stehen vollständig unter der Beherrschung des Bewußtseins. Der Körper ist sich seiner selbst zwar manchmal noch nicht ganz sicher, aber er fängt an, seine vorherige Verfassung wiederzufinden... Dies ist eine sehr langwierige Arbeit. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird, sobald jedoch eine gewisse Vollkommenheit erreicht ist, wird der Körper wieder zu vielem fähig sein, was er durch diese Veränderung (den Verlust des Mentals und Vitals) verloren hatte. Es handelt sich keineswegs um eine physische Verfallserscheinung, sondern darum, daß ihm etwas entzogen wurde, das er nur ganz langsam wiedererlangt.

Wir werden sehen.

Aber es ist eine langwierige Arbeit.

(Schweigen)

Vorher waren das Mental und das Vital die Meister über den Körper, aber dann war es so weit: sie mußten weichen. Bislang war das Psychische und alles übrige gezwungen, durch sie zu arbeiten – das ist jetzt vorbei: es ist direkt. So vervielfachen und intensivieren sich die Fähigkeiten des Körpers.

Mindestens zehnmal am Tag stellt man mir Fragen, und die Antwort darauf kommt jetzt stets unmittelbar so (Geste einer Herabkunft), mit einer nie dagewesenen Leichtigkeit. Einige Sekunden der Aufmerksamkeit genügen, und schon kommt es. Und die Antworten sind viel direkter – etwas, das eine innere Wahrheit berührt und sich nicht um äußere Reaktionen kümmert. Die Worte sind viel direkter und klarer als vorher... wenn ich schreibe, sage ich mir manchmal, daß es amüsant wäre, wenn ich sie dir zeigen könnte – meistens handelt es sich um ganz persönliche Dinge, aber die Form ist interessant.

Könnte man diese beiden Mädchen denn nicht um deine Antworten bitten – nicht ihre Fragen, nur die Antworten?

Ich werde sehen... Es sind ja nicht nur diese beiden, sondern jeden Tag wird eine ganze Menge Fragen beantwortet und flüchtig auf irgendeinem Brief notiert.

 

1 Siehe Gespräch vom 19. November.

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