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Mutters

Agenda

elften Band

7. Oktober 1970

Man hat mir Zitate von Sri Aurobindos gegeben. Lies dieses:

Sich hartnäckig dem Licht zuzuwenden, ist am meisten erforderlich. Das Licht ist uns näher, als wir denken...

Das ist interessant!

...und seine Stunde mag jederzeit kommen.

On Himself, XXVI.216

Das stammt von 1943.

Was er "das Licht" nannte, ist das Bewußtsein, das... (Mutter versucht sich zu erinnern) 1969 gekommen ist.

Das neue Bewußtsein.

Und dann das andere?

Das andere Zitat ist ein Mantra.

OM Sri Aurobindo Mira

Öffnet meinen Geist, mein Herz, mein Leben Eurem Licht, Eurer Liebe, Eurer Kraft. Möge ich in allen Dingen das Göttliche sehen.

16. Juli 1938
On Himself, XXVI.512

Das ist gut.

Was tun wir damit?

Das erste könnte eine Botschaft für den November-Darshan sein?

Ja, für November ist das sehr gut.

"Das Licht ist uns näher ..."

Das andere könnte eine Botschaft für Februar sein?

Ich mag nicht besonders, daß mein Name darin erscheint.

Und wenn man anstatt Mira, Ma [Mutter] verwendet?

Er schrieb aber "Mira".

Mir scheint, du könntest Ma statt Mira verwenden.

Nein, solche Dinge tue ich nicht gern.

(Mutters Atem geht wieder schwer)

Man muß die Botschaft geben, wie sie ist; wenn wir sie später in ein Mantra verwandeln, können wir Ma schreiben.

Für den Februar bringen wir sie so, wie sie ist?

Ja. Entweder nehmen wir es so, wie es ist, oder wir nehmen es gar nicht. Wenn man Sri Aurobindo zitieren will, muß man ihn unverändert zitieren. Später können wir ein Mantra daraus machen.

(langes Schweigen)

Was bringst du?

Du wirkst sehr absorbiert, liebe Mutter.

Ich?... Nein... Ich weiß nicht.

(Schweigen)

Verstehst du, wenn er dieses Wort [Mira] gebraucht, spricht er von diesem Körper (Mutter berührt ihren Körper), d.h. er identifiziert alles mit dem Körper... Dieser Wandlungsprozeß vollzieht sich jetzt gerade, und der Körper fühlt nicht, daß er berechtigt ist zu... Ich weiß nicht, wie ich sagen soll... Oder ist es eine Frage der Ruhe 1? Ich weiß es nicht.

Vielleicht wird er im Februar bereit sein? Das ist möglich.

(Schweigen)

Er hat sich sehr, sehr verändert.

Ja...

Sehr. Aber es ist noch nicht zu Ende – weit entfernt davon. Also was tun?

Das [Mantra] ist für einen Zeitpunkt bestimmt, wenn der Körper seine Arbeit getan hat – wenn es getan ist.

Wenn wir den Namen [Mira] gebrauchen, dann bedeutet es diesen Körper.

(Schweigen)

Das heißt nicht, daß er nicht bewußt ist, aber er fühlt zu sehr, daß er nicht transformiert ist. Doch er ist bewußt. Was du "versunken" nennst, ist, daß er sich der Transformationsarbeit bewußt ist (Mutter macht eine Geste des Hämmerns).

Wie lange wird das dauern? Er weiß es nicht.

Das werden wir im Februar entscheiden.

Auf jeden Fall muß man es als Botschaft so lassen, wie es ist... Es ist fast wie eine Verpflichtung, verstehst du 2?

Ja.

Du verstehst, was ich sagen möchte.

(Schweigen)

Erscheint dir die Erde aufnahmefähiger?

Die Erde? Ich weiß nicht. Aber in der Menschheit, ja, da gibt es Elemente, die berührt sind. Es gibt unerwartete Reaktionen. Und dann (lachend)... aber das darf man nicht sagen: eine zunehmende Anzahl von Leuten, die man für verrückt hält – das sind gewiß jene, die die ersten Wogen empfangen haben. Ich habe ein oder zwei gesehen, die von den anderen für verrückt gehalten werden – sie sind berührt worden, aber das Ausmaß der Transformation reicht nicht aus, um das Gleichgewicht zu bewahren.

Das sollte man lieber nicht sagen.

Ja, so einen kenne ich hier.

Ach, ich kenne viele. Von überallher schreiben sie mir.

(Schweigen)

Hast du mir etwas vorzulesen?

Letztes Mal sprachen wir von diesem Buch... Soll ich es dir vorlesen?

Ja, ich höre.

Es ist ein erster Entwurf.

Ist es nicht der Anfang des Buches?

Doch, aber ich möchte sagen, daß ich wirklich den Eindruck habe, alles, was ich schrieb, fast automatisch geschrieben zu haben.

Oh!

Weißt du, es beängstigt mich wirklich ein wenig, dieses Buch zu schreiben. Nicht nur weiß ich nicht, was kommen wird, wenn ich ein Kapitel anfange; auch wenn ich einen Abschnitt beginne, weiß ich nicht, was folgen wird; wenn ich einen Satz beginne, weiß ich nicht, wie ich ihn beenden werde.

Sieh an! Das ist interessant.

Aber es ist beängstigend!

Nein. (Mutter lacht) Das ist ein seliger Zustand.

Die Widmung des Buches lautet: "zu Füßen der Wahrheit".

Das ist gut.

Es heißt "La Genèse du Surhomme" [Die Entstehung des Übermenschen], mit dem Untertitel: Ein Versuch experimenteller Evolution. Am Anfang bringe ich ein Zitat von Sri Aurobindo:

"Vielleicht finden wir, wenn alles übrige versagt hat,

verborgen im Innern den Schlüssel zur vollkommenen Wandlung."

Wo hat er das geschrieben?

In Savitri, liebe Mutter.

Oh, interessant.

(Satprem beginnt mit der Lektüre der Einleitung)

"Die Geheimnisse sind einfach, weil die Wahrheit einfach ist ......

...... wird wie ein Kinderspiel sein."

Das ist prächtig, mein Kind, prächtig!

Genau das brauchen wir.

Was können wir tun, um das zu verbreiten?... Das muß... (Geste in alle Richtungen). Ein Buch genügt nicht. Es müßte etwas sein, das überall hingeht.

(Mutter denkt weiter nach)

Das ist vollständig. Die Einleitung ist vollständig in sich.

Man müßte sie übersetzen – unter deiner Aufsicht – ins Englische, Deutsche, Italienische, und man müßte es gleichzeitig in einer Zeitschrift veröffentlichen... einer Zeitschrift mit hoher Auflage. Aber die Übersetzungen müssen bereit sein, und es muß so hinausgehen (Geste in alle Richtungen gleichzeitig).

Die Übersetzungen kannst du hier bekommen.

Hast du noch mehr?

Ich habe insgesamt neun Kapitel geschrieben.

Oh... Aber dies [die Einleitung] kann bereits allein für sich stehen.

Du könntest mir jedesmal ein Kapitel vorlesen.

Wir haben Zeit, weil du es noch nicht fertig geschrieben hast, aber diese Einleitung muß verbreitet werden – das Buch wird eine Studie sein, doch die Einleitung muß überall hingehen.

Wer kann das übersetzen?

Ins Englische... ich weiß nicht... T hatte das erste Buch übersetzt.

T kann es übersetzen. Ins Englische ist es leicht.

Für das Italienische gibt es N.

Er ist sehr beschäftigt, aber ich werde ihn darum bitten. Nur die Einleitung. Das Übrige hat Zeit. Bloß die Einleitung muß über die ganze Welt verbreitet werden.

Ins Deutsche?

Ein junger Mann ... (Mutter sucht vergeblich)

Nur die Einleitung. Davon bräuchten wir Tausende von Exemplaren.

Man müßte die großen Zeitschriften anschreiben.

Ja. Aber ich möchte, daß es überall zugleich erscheint – nicht, daß eines herauskommt, und dann vergehen sechs Monate und dann... Nein: alles zugleich.

(Schweigen)

Shu-Hu müßte es ins Chinesische übersetzen. Man könnte ihm ein französisches und ein englisches Exemplar schicken: beide. Ich werde ihn darum bitten, es zu übersetzen.

Wenn alles gut geht, wird das Buch im Prinzip in vier Monaten fertig sein, im Februar. 3 Dann könnte man die Einleitung überall gleichzeitig veröffentlichen.

Ja, das ist es. Im Februar.

(langes Schweigen)

Liebe Mutter, ich bete, daß die Übertragung rein und getreu sein möge... Das ist das Beängstigende.

(Mutter nickt zustimmend) Es ist gut.

(Satprem legt seine Stirn auf Mutters Schoß)

 

1 Mutter will sagen, sie möchte nicht durch die Veröffentlichung des Mantras die Aufmerksamkeit auf sich oder ihren Körper ziehen.

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2 Eine Verpflichtung, sich zu transformieren, wenn man "Mira" gebraucht.

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3 Tatsächlich brauchte Satprem insgesamt drei Monate, um das Buch zu schreiben, und schloß es im November ab.

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