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Mutters

Agenda

zwölften Band

5. Mai 1971

Ich erhielt Nachrichten von S, die russische Übersetzung betreffend [von La Genèse du Surhomme]. Die Person, die sich darum kümmert, hat schon die Einleitung übersetzt und den Text geschickt. S sagt folgendes: "... Auf russisch ist es sehr schön – packend. Der Klang der russischen Sprache trägt etwas, das direkt zum Herzen geht. Für mein Empfinden fand ich in dem wenigen, das ich gelesen habe, den Fluß Ihres Stils wieder 1 ..."

Ach, das ist sehr gut!

Ich setze große Hoffnungen auf die Russen... Ich weiß nicht warum... Sie haben eine Erfahrung gemacht und die Nichtigkeit der Sache erkannt.

(Mutter geht lange in sich)

Nichts zu sagen?

Die englische Übersetzung des Buches ist ein Problem.

A hat mir nicht gesagt, wie er sie fand.

Er sagte mir, es käme nicht durch – was dahintersteckt, kommt nicht durch. Ständig fragt man sich, was es bedeuten soll.

Oh!

Aber er meint, weil sie die Bedeutung nicht verstehen, würden die Leute letztlich dazu gebracht, auf das Gelesene zurückzukommen und eine Anstrengung zu machen, und beim zweiten Versuch würden sie dann verstehen und vielleicht in Kontakt kommen mit...

(Mutter nickt)

Es ist eine sehr wortgetreue Übersetzung, aber was dahinter steckt, kommt nicht durch.

Die Leute werden sich nicht soviel Mühe machen... Vielleicht einer unter...

(Schweigen)

Willst du es von einem Inder durchlesen lassen?

Ihn fragen, ob er es versteht?

(Sujata schlägt einen jungen Lehrer der Schule vor.
Schweigen)

Ja, es muß ein junger Mensch sein.

Einige Leute haben verstanden, daß das, was wir letztes Mal im Bulletin veröffentlicht haben, für die Leute des Ashrams gemeint war. Ich glaube es wäre gut, eine Notiz zu machen, die das widerlegt.

Wie?

Die Stelle, wo ich sage: "Die Menschen sind verhärtet." 2

Ja.

Viele Leute im Ashram haben das auf sich selbst bezogen.

Nun, das ist vielleicht nicht ganz so falsch! Ich selbst finde mich reichlich verhärtet.

(Mutter lacht) Aber ich möchte ihnen keine unerfreulichen Dinge sagen.

Das schadet nicht, weißt du.

Glaubst du, es ist besser, es so zu lassen?

Ich glaube... Ich weiß nicht... Es erscheint mir so offensichtlich. Was ist denn in uns schon vollkommen formbar und transparent?

(Mutter deutet lachend auf ihren Körper) Dieser ist es nicht!

Gut, lassen wir es.

Ich bin absolut davon überzeugt, daß die Leute die Dinge nicht so lesen, wie sie sind: sie lesen einzig, was in ihrem Kopf und in ihrem Verlangen ist.

Ja.

Jene, die mißverstehen wollen, werden auf alle Fälle mißverstehen.

Ich bin zum selben Schluß gekommen. Ich beschloß deshalb: Ich werde nichts mehr sagen.

So ist es schließlich: man sagt nichts mehr!

(Sujata:) Die Verlierer dabei sind jene, die richtig verstehen wollen – es gibt viele.

(Satprem:) Ja, du erhältst vielleicht Protest von einer gewissen Anzahl, aber es gibt auch viele hier, viel mehr als... ich kann nicht sagen "als du glaubst", die ruhig ihre Arbeit tun und zu verstehen versuchen – viele. Es hilft ihnen, es tut ihnen gut.

Um die Wahrheit zu sagen: Das ist mir wirklich völlig egal... Aber ich will nicht gemein sein.

Aber das ist doch nicht gemein!

(Mutter geht in sich)

 

1 Die Übersetzung wird dort steckenbleiben.

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2 Gespräch vom 3. März 1971.

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