Mutters
Agenda
zwölften Band
11. August 1971
(Mutter gibt Satprem eine Notiz, die sie gerade geschrieben hat:)
Wenn die Leute von der Lüge, in der sie leben, angeekelt sind, wird die Welt für das Reich der Wahrheit bereit sein.
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(Dann eine andere Notiz, die sie K.K. Birla, einem der einflußreichsten Industriellen Indiens, zu lesen gab.)
Die Wahrheit liegt in Reichweite der Menschen, aber sie scheren sich nicht um die Wahrheit.
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Hast du etwas zu sagen?
Was geschieht im Augenblick?
(Mutter verharrt mit geschlossenen Augen, versucht mehrere Male zu sprechen, geht dann wieder in sich bis fast zum Ende des Gesprächs)
Hast du nichts zu sagen?
Wie siehst du dieses Abkommen 1?
(Mutter schüttelt heftig ihre Hände,
dann, nach einem Schweigen:)
Es ist, als ob du mich fragtest: Was braucht die Menschheit, um Abscheu vor ihrer Lüge zu empfinden?
Schrecklich.
(langes Schweigen)
Es gibt nur EIN Heilmittel – ein einziges: sich nur noch auf die göttlichen Gnade zu verlassen.
(Mutter nimmt Satprems Hände)
Das einzige Heilmittel: sich ganz in die Hände der göttlichen Gnade zu geben.
1 Das indisch-russische Abkommen, das gerade in Delhi zwischen Gromyko und Swaran Singh abgeschlossen wurde. Es ist auch die Zeit des Prozesses gegen Mujibur in Pakistan.