SITE OF SRI AUROBINDO'S & MOTHER'S  YOGA
      
Home Page | 12 Bande

Mutters

Agenda

zwölften Band

7. August 1971

(Mutter hat erneut ein geschwollenes Auge)

Hat A dir nichts gegeben?

Nein, liebe Mutter.

(Mutter versucht sich zu erinnern)

Ich habe gar kein Gedächtnis mehr. Ich habe Eindrücke, aber kein Gedächtnis mehr. Eindrücke, die alles unterstützen 1 – vermutlich wird das irgendwann das Gedächtnis ersetzen.

Aber ich habe das starke Empfinden, daß A dir etwas zu sagen hatte...

(langes Schweigen)

Ich habe einen seltsamen Eindruck von einer Art Netz – einem Netz aus Fäden... sehr lose, d.h. nicht fest angezogen, das alle Ereignisse vereint, und wenn man eine Macht über eines dieser Netze hätte, gäbe es ein ganzes Feld von Umständen, die dem Anschein nach nichts miteinander zu tun haben, die dort aber verbunden sind und von denen eines notwendigerweise die Existenz des anderen miteinbezieht... Und ich habe den Eindruck, daß dies die ganze Erde umhüllt.

Das ist nicht mental. Es umfaßt Umstände, die voneinander abhängig sind, aber auf eine äußerlich völlig unsichtbare Weise, die keiner mentalen Logik folgt – irgendwie sind sie miteinander verbunden.

Wenn man sich dessen wirklich bewußt ist, kann man so die Umstände verändern.

Und fühlst du die Macht über eines dieser Netze?

Nein, es ist andersherum: als ich auf eines dieser Netze einwirkte, wurde ich erst darauf aufmerksam.

Ach!... Ja.

(Mutter geht in sich)

Hast du nichts zu fragen?

Nein, liebe Mutter.

(Schweigen)

Werden sich die Umstände ändern?

(Mutter geht in sich und scheint nicht verstanden zu haben; später versucht sie mehrmals zu sprechen, ohne aus ihrem Zustand herauskommen zu können)

Schwierig zu sagen.

(Mutter geht wieder in sich)

Wenn man die Macht hätte, eines dieser Netze durch ein anderes zu ersetzen, könnte man auf diese Weise alles verändern.

(Mutter schüttelt den Kopf)

Das läßt sich nicht in Worte fassen.

Auf welches Netz wirkst du augenblicklich?

Aber ich weiß es nicht... Diese Netze umgeben die Erde.

Da ist eines... ich sehe... Die ganz kleinen Umstände des Lebens sind darin, und wenn ich so schaue (Geste von oben), sehe ich, daß es sich über das ganze Land erstreckt, und nicht nur über dieses Land, über die ganze Erde.

(Schweigen)

Gibt es mehrere?... Ich weiß es nicht.

Ich weiß nicht.

(Satprem legt seine Stirn auf Mutters Schoß
und schickt sich an wegzugehen)

Verstehst du, ich versuche... Es geht durch das Bewußtsein, aber meine ganze Anstrengung besteht darin, nichts Persönliches hinzuzufügen – damit es so ist (Geste eines ungehinderten Fließens durch einen Kanal).

In kleinen Punkten bin ich mir der Aktion bewußt, aber einen Augenblick hier, einen Augenblick da (über den Raum verstreute Geste); nichts... es hat nichts Beständiges wie im Mental.

Es ist unaussprechlich.

 

1 Das Wort "unterstützen" ist fast unhörbar und mehr erraten.

Rückwärts zum Text

 

 

 

 

 

 

 

in French

in English