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Mutters

Agenda

dreizehnten Band

2. Dezember 1972

(Mutter hat gerade mehr als eine Stunde damit verbracht,
ihr "Frühstück" einzunehmen.)

Hast du etwas Neues?

Nein, nichts Besonderes, liebe Mutter.

Dann werde ich dir nur zehn Minuten geben. Es gibt ein seltsames Phänomen, das ich nicht verstehe, und es wird immer stärker: ich brauchte mehr als eine Stunde, um mein Frühstück einzunehmen. Vorher sagte ich mir: In zwanzig Minuten muß ich fertig sein. Und ich glaubte es tatsächlich in zwanzig Minuten geschafft zu haben.

Die Zeit... ich habe das Zeitgefühl vollkommen verloren.

Ich war überzeugt, daß ich es in zwanzig Minuten geschafft hatte, aber ich hatte mehr als eine Stunde gebraucht – um so gut wie gar nichts zu essen.

Ich nehme einen Bissen oder einen Schluck, und dann vergehen zehn Minuten... (Geste, das Glas oder einen Löffel in der Luft zu halten, während Mutter wegtritt)... Ich weiß nicht wo und wie.

Der Widerspruch ist wirklich bemerkenswert. Gewöhnlich denke ich nicht daran, aber da es dein Tag ist und es schon spät war, sagte ich mir: Ich muß in zwanzig Minuten fertig sein – und ich brauchte mehr als eine Stunde.

Da gibt es etwas zu verstehen. Offensichtlich muß sich der Stellenwert der Zeit ändern. Aber das ist sehr lästig.

Geschieht das denn in einem... (wie soll ich sagen?) reglosen oder in einem aktiven Bewußtsein?

(Mutter schließt für einen Augenblick die Augen) Ich habe das Gefühl, in einem Licht zu sein. Aber ein Licht...

Wenn ich da eintrete, geht das gut und gerne eine Stunde!

Dasselbe geschieht nachts. Ich schlafe nicht. Wenn ich mich zuerst hinlege, hab ich einen Schmerz hier und einen Schmerz da... Dann trete ich in das Bewußtsein ein, wo ich keine Schmerzen mehr habe, und plötzlich erwache ich... Ich war nicht "eingeschlafen", sondern es ist... ein Licht – ein Licht ohne Form. Danach habe ich das Gefühl, daß ich seit einer Stunde im Bett liege, dabei sind fünf oder sechs Stunden verstrichen.

Ich trete in... (Mutter schließt die Augen) oh, es kann lange andauern – ich sage dir, es genügt, daß ich so mache (Mutter schließt die Augen),... und ich würde dich eine Stunde warten lassen, ohne es zu merken.

Heute bin ich schon so spät dran, daß ich dich nicht hier behalten kann.

Ich bedaure das, aber etwas muß da gefunden werden.

Ist dieses Licht denn aktiv? Oder bist du...

Oh, ja, es tut eine FÜLLE von Dingen. Aber nicht... nicht auf diese Weise. Es ist...

(Mutter schließt für einen Augenblick die Augen)

Hast du etwas gespürt?

Ja, liebe Mutter 1!

So ist es. Und die Stunden vergehen, ohne es zu bemerken.

Ich muß dir einen Tag geben, wo wir zusammen dahin gehen.

Ja, liebe Mutter.

Nicht heute. Aber an einem Tag, wo ich nicht zu spät dran bin, werden wir zusammen gehen. Vielleicht wirst du es dann erfahren.

Wir müssen geduldig sein, mein Kind.

(Satprem gibt Mutter eine Girlande von "Aspirations"-Blüten.)

Oh, das duftet gut!

Welchen Tag haben wir heute?

Samstag.

Nächsten Mittwoch ist der...?

Der sechste, liebe Mutter.

Am sechsten kommen sicher viele Leute...

Und am neunten ist auch eine Meditation.

Dann müssen wir bis zum Samstag danach warten. Welches Datum wird das sein?

Der 13. Dezember.

(Zur Assistentin:) Für den 13. nimmst du so wenig Leute wie möglich.

(Die Assistentin:) Ich nehme keine Leute.

Ich will eine Erfahrung machen.

(Die Assistentin:) Ich nehme keine zusätzlichen Besucher.

Gut. Wir müssen uns also gedulden!

(Satprem legt seine Stirn auf Mutters Schoß)

Es ist völlig neu... Etwas ganz und gar Neues, das ich nicht verstehe.

Wir werden sehen. Es wird mich interessieren, dies mit dir zu tun, und wir werden sehen, was deine Erfahrung ist. Aber wir müssen warten.

Auf Wiedersehen!

 

1 Stets diese Masse von Macht, die von innen hervorzudringen scheint und alles in einem massiven Feuer erfaßt.

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