Mutters
Agenda
dreizehnten Band
30. März 1973
(Auszug aus einem Gespräch mit den Lehrern der Schule. Am Schluß einer langen bedauerlichen Diskussion, in der sich die Streitereien des einen mit dem anderen entluden, wo die Rede war von den Problemen einer Lehrerin mit ihrer Zimmernachbarin, ausmündend in zornigen Worten, gefolgt von Bitten um "Segenswünsche" für ein Transportunternehmen, mit dem Foto eines Lastwagens, auf das zu schreiben Mutter gebeten wird, verkündet einer der Lehrer schließlich, daß in der Schule eine Röteln- und Mumpsepidemie herrscht und daß einer von Typhus befallen ist. Mutter hört sich all das an... Dies wird das letzte Gespräch mit den Lehrern sein.)
Ich hoffe, ihr bringt mir nichts von all dem hierher?
(die Lehrer lachen, ohne wirklich zu verstehen)
Trefft ihr Vorsichtsmaßnahmen?... Das wäre wirklich katastrophal.
(Schweigen)
Ich hoffe, daß ihr alle nötigen Vorsichtsmaßnahmen trefft, um nichts hierher zu bringen...
(Schweigen,
einer der Lehrer erklärt,
daß die Inkubationszeit drei bis vier Wochen betrage)
Wenn ihr es nicht tut, ist das wirklich sträflich (Mutter hat eine fast angsterfüllte Stimme), denn... Das bedarf keiner Erklärungen. Es ist sträflich. Ich werde ÜBERHAUPT NICHT beschützt.