Mutters
Agenda
ersten Band
18. Oktober 1957
(Brief von Satprem an Mutter)
Pondicherry, 18. Oktober 1957
Liebe Mutter,
Heute abend sprachst Du von der Möglichkeit, den Weg der Verwirklichung auf einige Monate, Tage oder Stunden zu verkürzen. Und gestern in Deinem Gespräch mit mir über die "Freiheit des Körpers" sprachst Du von der Erfahrung der Kundalini, vom "breaking of the lid" [Durchbrechen des Panzers], das einen ein für allemal jenseits der Schwierigkeiten ins Licht hebt.
Ich brauche eine praktische Methode, die meinen gegenwärtigen Möglichkeiten und dem Ergebnis, zu dem ich gegenwärtig fähig bin, entspricht. Ich habe das Gefühl, meine Bemühungen zu zerstreuen, indem ich mich bald hierhin, bald dahin konzentriere, das Gefühl, nicht mehr zu wissen, was ich genau tun soll, um das alles aufzubrechen und da herauszukommen. Kannst Du mir eine bestimmte Konzentration andeuten, an die ich mich dann halte, eine bestimmte Methode, auf der ich beharren werde.
Ich weiß wohl, daß im Yoga eine Flexibilität der Haltung empfohlen wird, aber mir scheint, daß mir für den Augenblick eine genau festgelegte Methode helfen würde, mich zu stabilisieren 1 – diese praktische Seite würde mir helfen. Ich würde das methodisch, hartnäckig machen, bis es ein für allemal bricht.
Dein Kind
Satprem
1 Diese einzige Methode sollte später das Mantra sein, wie Mutter selbst es entdeckte.