Mutters
Agenda
ersten Band
Ohne Datum (Juli?) 1958
Um dieses Yoga zu verfolgen, muß man wenigstens einen Anfang von Schönheitssinn besitzen. Ohne ihn verfehlt man einen der wichtigsten Aspekte der physischen Welt.
Diese Schönheit, die Würde der Seele – dafür bin ich sehr empfänglich. Das berührt mich und erweckt stets einen großen Respekt in mir.
Schönheit der Seele?
Ja, sie zeigt sich im Gesicht; diese Würde, die Schönheit, die Harmonie der integralen Verwirklichung. Wenn die Seele im Physischen durchscheint, verleiht es diese Würde, die Schönheit, die Erhabenheit: die Erhabenheit, das Tabernakel zu sein. Selbst Dinge, die eigentlich keine besondere Schönheit haben, nehmen dann einen Sinn der ewigen Schönheit an, DIE ewige Schönheit.
So sah ich schon Gesichter von einem Extrem ins andere übergehen, blitzschnell. Jemand hatte diese Schönheit, die Harmonie, das Gefühl der göttlichen Würde im Körper – dann kam plötzlich die Wahrnehmung des Hindernisses, der Schwierigkeit und das Gefühl des Fehlers, der Unwürdigkeit, und damit eine plötzliche Entstellung der Erscheinung, eine Auflösung der Züge! Und dennoch dasselbe Gesicht. Es kam wie ein Blitz, schrecklich. Die Abscheulichkeit der Qual, der Entwertung (wirklich das, was die Religionen als "Qual der Sünde" ausdrücken), das gibt einem ein Gesicht! Sogar eigentlich schöne Gesichtszüge werden häßlich. Und es waren dieselben Züge, dieselbe Person.
Da sah ich, wie fürchterlich das Gefühl der Sünde ist, wie sehr es der Welt der Lüge angehört.