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Mutters

Agenda

dritten Band

25. Dezember 1962

Was bringst du mit? Dein Buch, hast du dein Buch mitgebracht?

Einen Abschnitt, ja.

Gut, fangen wir damit an!

Es wird langsam eine Last, weißt du...

Ach!

Viele Dinge drängen... Ich denke da ans "Bulletin", an alles, was noch zu tun ist.

Nein.

Aber ja, es muß getan werden!

Laß es ganz natürlich kommen.

Denk nicht im voraus darüber nach. Setz dich vor das Blatt, und es kommt.

Sonst bekommt man nur Kopfschmerzen.

Gut, ich höre. Lies, was du mitgebracht hast!

Es ist nicht fertig.

Das macht nichts.

Ich werde es allein durch das Anhören in Ordnung bringen.

?

Du glaubst nicht daran, aber ich versichere es dir!

Im Grunde dienen die Worte nur dazu, die Menschen mit etwas anderem in Kontakt zu bringen, mit einem Wissen oder einem Licht oder einer Kraft oder... irgend etwas, einer Handlung. Vorausgesetzt, man läßt das eine in das andere eintreten 1 – das genügt vollkommen.

Wenn du wüßtest... Du kannst dir nicht vorstellen, wie dumm die Leute sind! Sie legen in das, was sie lesen oder hören, einfach das, was ihnen beliebt, was sie gerade im Kopf haben – nur wenn man die Kraft hat, das zu sprengen, kann etwas geschehen: durch irgendein Wort, es spielt gar keine Rolle, was.

Das versuche ich hineinzugeben, während ich deinem Buch lausche.

Nun fang an, ich höre.

*
*   *

Nach der Lektüre

Da ist nur eines... ich weiß nicht... da, wo du sagst, daß Sri Aurobindo am 5. Dezember 1950 "erlag". Er "erlag" nicht. Es ist nicht so, daß er nicht anders konnte. Nicht die Schwierigkeit der Arbeit ließ ihn fortgehen sondern etwas anderes. Natürlich kann man in deinem Buch nicht davon sprechen, es ist im Moment unmöglich, es zu sagen, aber ich möchte, daß du ein anderes Wort wählst. Willst du den Satz bitte wiederholen?

Ich sagte: "Dieser Arbeit erlag Sri Aurobindo am 5. Dezember 1950."

Er erlag nicht.

Man muß ein anderes Wort nehmen als "erliegen". Tatsächlich war es seine WAHL, daß es so geschehen solle, denn er glaubte, daß so viel schneller etwas erreicht werden könnte. Aber diese Erklärung geht im Moment niemanden etwas an. Man kann nicht sagen, daß er erlag. Unterliegen läßt die Vorstellung aufkommen, daß er es nicht wollte, daß es so geschehen sei, weil es ein Unfall war – es KANN NICHT "erliegen" heißen.

Ja, ich verstehe.

Du könntest einfach sagen, daß er die Arbeit bis zu dem Moment tat... einfach ohne einen Grund anzugeben.

Man könnte schlicht sagen: "Sri Aurobindo verließ dieses Leben am 5. Dezember 1950."

Lies den Anfang deines Satzes noch einmal.

"Der nach der Transformation Suchende muß demnach allen Schwierigkeiten begegnen, selbst dem Tod, nicht um ihn zu besiegen, sondern um ihn zu ändern – man kann nichts ändern, ohne es auf sich zu nehmen. "Du wirst alle Dinge ertragen", sagt Savitri, "damit alle Dinge sich ändern." Sri Aurobindo erlag dieser Arbeit ..."

Kannst du nicht sagen "deshalb", ohne irgendeine Erklärung abzugeben?... Deshalb verließ Sri Aurobindo seinen Körper. Das ist viel stärker. Du schriebst "selbst dem Tod ...", sag also einfach: "Deshalb verließ Sri Aurobindo seinen Körper."

 

1 Die Kraft oder das Licht in die Worte des Buches.

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