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Mutters

Agenda

vierten Band

12. Juni 1963

Etwas ist geschehen... Ich wollte es schon beiseiteschieben, aber dann hörte ich: "Wenn du es Satprem nicht erzählst, wird es für immer verloren sein." Ich hatte schon begonnen, es auszulöschen, deshalb weiß ich jetzt nicht mehr, was es war...

Es geschah letzte Nacht, mitten in der Nacht.

(Schweigen, Mutter sucht, die Uhr schlägt)

Ich hatte den ziemlich heftigen Eindruck, daß bei bestimmten Übergängen, wenn die Welt, die Erde, von einem Zustand in einen andern übergeht, man immer wie auf einem Grat zwischen zwei Abgründen steht (Geste eines unstabilen Gleichgewichts), und es gibt einen sehr gefährlichen Augenblick, wo die geringste Kleinigkeit eine Katastrophe auslösen kann – dann müßten viele Dinge wieder von neuem begonnen werden. Dasselbe Phänomen geschieht in sehr kleinem Maßstab auch für Individuen. Wenn sie von einem Bewußtseinszustand – einer Gesamtheit von Zuständen, die ihre Individualität ausmachen – in einen höheren Zustand übergehen oder ihrem Zustand ein Element hinzufügen, das eine höhere Synthese ergibt, besteht immer eine gefährliche Periode, wo eine Katastrophe eintreten kann. Letzte Nacht hatte ich das Gefühl, daß die Erde eine dieser Übergangsperioden durchmacht und daß die Möglichkeit einer Katastrophe bestand oder besteht.

(Schweigen)

Wenn man das Gleichgewicht bewahren kann (es ist fast eine Frage des Gleichgewichts), weder zur einen noch zur andern Seite fällt, wenn man das Gleichgewicht bewahren kann und diesen Augenblick übersteht, folgt eine ganze Periode normaler Entwicklung, die sehr harmonisch sein kann.

(langes Schweigen)

Es ist ein Gesetz des Fortschritts: dasselbe gilt in verschiedenen Maßstäben sowohl für den Fortschritt der Welten oder der Sphären als auch bei einem individuellen Fortschritt. Ich habe den Eindruck, daß wir uns in einem dieser Zeitabschnitte befinden.

Man muß äußerste Vorsicht walten lassen, um das Gleichgewicht zu bewahren.

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