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Mutters

Agenda

vierten Band

26. Juni 1963

(Ein Brief von Sujata an Mutter)

Mittwoch

Kleine Mutter,

Heute nachmittag hatte ich einen Traum. Ich erzählte ihn Satprem, der mir riet, ihn Dir schriftlich mitzuteilen:

Ich befand mich auf den Stufen einer Treppe, die der zum Meditationsraum hinaufführenden Treppe glich. Zwei junge Mädchen des Ashrams im Alter von 16 oder 17 Jahren warteten dort. Sie wollten hinaufgehen, um "Mutter" zu besuchen. Als ich das hörte, überkam mich das Gefühl einer großen Gefahr. Denn ich WUSSTE, daß Du nicht da warst. Ich begann, den beiden Mädchen, die ich übrigens kannte (vor allem das eine), Anweisungen zu geben. Ich erinnere mich nicht mehr, was ich sagte, aber es war eine Frage des Willens – es ging um Leben und Tod. Das Mädchen, das mich gut kannte, versprach mir, zu tun, was ich ihr auftrug, das andere schien nicht zu verstehen, und die Zeit drängte. In der Tat, kaum hatte das erste Mädchen begriffen, öffnete sich die Tür, und die "Mutter" erschien, um uns zu empfangen. Ich konnte einen Blick auf sie werfen. Sie war kleiner als Du, aber ihr Gesicht ähnelte Dir, nicht jedoch der Blick. Auch war sie über und über mit runden schwarzen Flecken bedeckt (nicht tiefschwarz sondern bräunlich-schwarz). Ansonsten war sie weiß.

Nach diesem Anblick machte ich kehrt, denn, kleine Mutter, ich fühlte, daß ich nicht wieder lebend herauskommen würde, wenn mich diese falsche Mutter einmal in ihren Händen hatte, während sich vielleicht wenigstens das Leben eines der beiden Mädchen retten ließ, wenn ich diesen Ort verlassen konnte. So begann ich hinabzugehen, bevor meine Abwesenheit bemerkt wurde. Die Treppe wurde schmal. Die Tür ist verschlossen und von einem düsteren Wächter versperrt. Er ist erstaunt, mich zu sehen, und will mich nicht vorbeilassen. Ich bestehe darauf, daß er die Türe öffne. Er fragt mich, ob ich die "Mutter" gesehen habe, was ich mit ja beantwortete. Er scheint es zu bezweifeln. Ich füge hinzu, daß sie voller schwarzer Flecken sei. Er muß mich notgedrungen vorbeilassen, denkt aber, daß der zweite, weiter entfernte Wächter mich vielleicht anhalten werde. Ich gehe hinab und sehe den zweiten Wächter. Ich nehme aber einen anderen Weg und treffe auf viele verschlossene Türen, die ich öffne, obwohl ich sie ihrer Meinung nach nicht hätte öffnen können. Nach der letzten verschlossenen Tür lande ich schließlich in einem Innenhof. Ich muß den Hof noch ungesehen überqueren und über die hohen Mauern klettern, die das Haus umgeben. In dem Moment wurde ich vom Hauspersonal geweckt, ohne zu erfahren, ob ich hinauskommen konnte oder nicht.

Mit meinem Pranam zu Deinen Füßen,

Dein Dich liebendes Kind,

Sujata

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